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Der Kuss des Verfemten

Der Kuss des Verfemten

Titel: Der Kuss des Verfemten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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hatten, schien sie sich verändert zu haben. So ängstlich, verzagt und auch wehklagend hatte sie ihre Freundin noch nie erlebt. Und trotz ihrer Beteuerungen, ihr Leben für Isabella geben zu wollen, hatte sie um ihr eigenes offensichtlich große Sorge. War es die unbekannte Zukunft, vor der sich Mathilda fürchtete? War sie dem Leben außerhalb der Klostermauern gar nicht gewachsen?
    Sie verspürte Mitleid mit Mathilda, aber auch Zorn. Mathilda hatte sich hinter ihr versteckt, als sie von den Wegelagerern angegriffen worden waren! Sie, Isabella, hatte todesmutig das Schwert geschwungen und war den Raubrittern entgegengetreten, erhobenen Hauptes und mit festem Blick. Und was hatte Mathilda gewinselt? Isabella solle ihre Herkunft verleugnen!
    Sie würde mit Mathilda ein ernstes Wort sprechen müssen und sie notfalls auch an ihr Treuegelübde erinnern. Denn schließlich war sie nur die Tochter eines armen Ritters, der sie infolge seines fehlenden Vermögens nicht verheiraten konnte. Mathilda blieb nichts weiter übrig, als in Isabellas Diensten zu bleiben – oder ins Kloster zu gehen!
    Doch die überstandenen Strapazen forderten auch bei Isabella ihren Tribut. Unter Mathildas leisem Gemurmel glitt Isabella in einen tiefen, traumlosen Schlaf hinüber.
    Nach einiger Zeit quälte Isabella ein menschliches Bedürfnis. Sie hatte vor lauter Durst ziemlich viel Wasser und Wein getrunken. Benommen erwachte sie und versuchte, sich in der winzigen Kammer zu orientieren. Mathilda hatte das Talglicht brennen lassen. Sie sah sich um, konnte jedoch nirgends ein Nachtgeschirr entdecken.
    Mathilda erwachte von Isabellas Unruhe. »Soll ich den Wirt rufen, damit er ein Nachtgeschirr bringt?«
    »Um Himmels willen, nein! Auf dem Hof wird es wohl einen Abtritt geben.«
    »Ihr wollt Euch doch nicht mitten in der Nacht auf den Hof begeben?«, fragte Mathilda entsetzt.
    »Warum nicht? Meist steht er gleich neben dem Misthaufen.«
    »Es ist gefährlich, mitten in der Nacht draußen herumzulaufen.«
    »Gefährlicher als das, was uns heute widerfahren ist, kann es wohl nicht mehr werden«, seufzte Isabella. »Ich nehme das Talglicht mit.«
    »Soll ich Euch begleiten, Herrin?«, fragte die Zofe, doch die Angst in ihrer Stimme war bereits Antwort genug.
    »Nein, nein«, wehrte Isabella ab. »Den Abtritt finde ich schon allein.«
    Sie nahm das Leuchtfässchen mit dem Talglicht und tastete sich leise die Treppe hinunter. Durch den Hinterausgang verließ sie die Herberge und lief über den Hof. Der Abtritt befand sich neben dem Stall unmittelbar neben dem Misthaufen. Isabella hob ihre Röcke, um sie nicht auch noch mit der auslaufenden Jauche zu beschmutzen. Sie stellte den Leuchter ab und hockte sich über den splitterigen Holzbalken.
    Ängstlich lauschte sie in die Nacht. Nur das Schnauben der Pferde aus dem Stall drang durch die Dunkelheit. Doch da war ein seltsames Geräusch, ein Reiben und Schmatzen. Isabella hielt den Atem an. Wieder hörte sie etwas, dann flüsternde Stimmen.
    Vorsichtig verließ sie den Abtritt und lauschte, woher die Stimmen kamen. Zwischen den Ritzen der Holzwand des Pferdestalles erspähte sie einen flackernden Lichtschein. Auf Zehenspitzen schlich sie sich näher und blickte durch einen Spalt. Zunächst sah sie nur das braune Fell eines Pferdes und einen Berg Heu, der in einem kleinen Verschlag neben der Box lag. Ein Talglicht stand auf einem Querbalken und tauchte den Verschlag in dämmriges Licht.
    Doch da erblickte sie die Magd Gerda, die rücklings im Heu lag. Ihr Mieder war geöffnet, und ihre vollen, weißen Brüste quollen hervor. Dann sah sie eine männliche Hand, die diese Brüste streichelte, und einen dunklen Haarschopf. Es war der hübsche Sohn des Wirtes, der sich jetzt über die Magd schob und ihr etwas ins Ohr flüsterte! Sie kicherte und errötete und schlang ihre Arme um seinen Körper.
    Sie streifte sein Hemd vom Rücken, und Isabella betrachtete fasziniert das Spiel seiner Muskeln, während er weiter die Brüste der Magd liebkoste. Jetzt begann er auch seine Lippen zu Hilfe zu nehmen, küsste ihren Hals und saugte an den rosa Brustwarzen, dass das Mädchen kleine spitze Schreie der Lust ausstieß. Isabella konnte genau ihr Gesicht sehen, das sich voll Wonne verklärte. Doch nirgendwo konnte sie Qual oder Pein entdecken, die die körperliche Begierde verursachen würde, wie die Nonnen ihr ständig weiszumachen versucht hatten. Im Gegenteil! Sie fuhr mit den Händen durch das dichte, dunkle Haar des

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