Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kuss des Verfemten

Der Kuss des Verfemten

Titel: Der Kuss des Verfemten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
Vom Netzwerk:
und führte seine Hand an ihre Brust. Mit aufgerissenen Augen legte er seine Handfläche auf die weiße Wölbung. Sie lächelte auffordernd. »Pack doch zu, knete sie, streichle sie. Es tut nicht weh, es ist angenehm!«
    Bodo strich zweimal zaghaft über die schwellende Pracht. Plötzlich gab er einen Grunzlaut von sich und fasste sich mit der anderen Hand zwischen die Beine. Wie vom Donner gerührt erstarrte er.
    Gunilla schob seine Hand von ihrer Brust. »Siehst du, das war es schon«, sagte sie gleichmütig und schnürte ihr Kleid wieder zu. »Wenn du willst, kannst du dich dort drüben an der Schüssel etwas waschen.« Ein spöttisches Grinsen flog über ihr Gesicht.
    Bodo errötete in tiefstem Purpur, und die Hitze der Scham schien ihn verbrennen zu wollen. Er sprang auf, die Hand immer noch im Schritt, und rannte zur Tür hinaus, die krachend ins Schloss fiel.
    »Das war aber gar nicht nett!«, hörte sie hinter sich eine Stimme. Wie von der Tarantel gestochen, fuhr sie herum und blickte in zwei schwarze Raubvogelaugen, die jetzt belustigt blitzten.
    Sie benötigte einen Moment, um sich von ihrer Überraschung zu erholen. »Wie kommt Ihr hier herein?«, schnaubte sie wütend.
    De Cazeville trat hinter den Fenstervorhängen vor und verzog den Mund, wobei er seine blitzenden Zähne zeigte. »Ich war schon drin«, erwiderte er. Langsam schritt er um sie herum und betrachtete sie wie ein Pferd, das er gerade kaufen wollte.
    Unbehaglich drehte Gunilla sich mit. »Was wollt Ihr?«
    »Mir etwas die Zeit vertreiben«, sagte er, und wie beiläufig drückte er den Riegelbalken der Tür herunter. »Das war doch eine amüsante Vorstellung.«
    Gunilla errötete vor Wut. Ausgerechnet dieser unheimliche Mann war Zeuge ihres unfeinen Spiels mit Bodo geworden. »Es war notwendig, als Erziehungsmaßnahme sozusagen. Der Junge belästigte mich.«
    »Sehr wirkungsvoll«, gab de Cazeville zu. »Aber den Knappen zu erziehen, ist Aufgabe seines Herrn«, sagte er mit einem leisen Vorwurf in der Stimme.
    Trotzig warf Gunilla den Kopf zurück. Die Stimme des Fremden war leise, drohend, machte ihr angst. »Wer seid Ihr?«
    »Ihr stellt zu viele Fragen!« De Cazeville nahm eine Strähne ihres dunklen Haares zwischen die Finger und streichelte damit über ihre Wange. »Auch Ihr scheint noch nicht Euren Herrn gefunden zu haben, der Euch erzieht«, sagte er.
    »Da irrt Ihr Euch«, erwiderte Gunilla spröde und rückte von ihm ab. »Ich bin vermählt.«
    »O ja, das weiß ich«, antwortete ihr die leise Stimme. »Euer Gatte weilt mit dem Kaiser in Italien. Und Ihr seid allein. Euer junger Körper sehnt sich nach Lust und Entspannung. Wollt Ihr mir weismachen, dass Euch so ein Knabe genügt?«
    Er nahm ihre Hand und geleitete sie galant durch das Zimmer. Misstrauisch ließ sie sich von ihm führen.
    »Auch wenn Ihr mir nicht antwortet, schöne Gunilla, so denke ich, dass ich recht habe. Nicht wahr, Euer Körper verlangt nach etwas, das Euch bislang noch kein Mann gegeben hat?«
    »Was fällt Euch ein? Woher nehmt Ihr die Kühnheit?«
    Er schien belustigt. »Es steht Euch auf der Nasenspitze geschrieben.« Er blieb an einer der Säulen stehen und legte ihre Arme um den Stein. »Dabei sehnt Ihr Euch nach einer Umarmung, so wie Ihr diese Säule umarmt«, flüsterte er an ihrem Ohr und strich mit den Fingern über ihre ausgestreckten Arme. Er zog einen schmalen Lederriemen unter seiner Tunika hervor, beugte sich nach vorn und fesselte blitzschnell ihre Handgelenke hinter der Säule.
    Zu spät bemerkte Gunilla die Falle und zerrte verärgert an dem festen Riemen. Sie stand hilflos da, mit der Wange an die harte Säule gepresst. »Lasst mich sofort frei!«, keuchte sie.
    »Sonst?«, fragte er lächelnd.
    »Ich schreie die ganze Burg zusammen!«, tobte Gunilla.
    »Aber nicht doch«, sagte er mild zu ihr wie zu einem trotzigen kleinen Kind. Er packte mit einer Hand ihr Gesicht und drückte mit den Fingern ihren Unterkiefer herunter. Dann stopfte er das dünne Schleiertuch, das achtlos auf dem Bett gelegen und das er bei seinem Gang durchs Gemach an sich genommen hatte, in ihren Mund.
    Verzweifelt versuchte sie sich gegen ihn zu wehren, doch sie biss nur auf den Stoff zwischen ihren Zähnen. Ihre Augen weiteten sich in Panik.
    »Keine Angst, ich werde Euch nichts antun«, sagte der unheimliche Fremde, immer noch mit leiser, ruhiger Stimme. Er packte ihre gefesselten Hände und zog sie an der Säule entlang stetig nach unten.
    Ob Gunilla wollte oder

Weitere Kostenlose Bücher