Der Kuss des Verfemten
Tag verbringen sollen. Das wäre unsere Christenpflicht gewesen.«
»Na, ich weiß nicht, ob ich mich in ihrer Gegenwart wirklich so wohlgefühlt hätte«, murrte Margarete.
Isabella winkte ab. »Ich werde mich ihrer morgen annehmen. Jetzt lasst uns unseren Durst und unseren Hunger stillen! Es duftet nach Wildschweinbraten, Zwiebeln und wildem Majoran!«
Gunilla hastete durch den Gang und bekämpfte ihre plötzlich aufkommende Übelkeit. Beinahe wäre alles schiefgegangen! Die Mädchen waren misstrauisch geworden. Sie durfte nicht wieder so unvorsichtig sein! Mit einer fahrigen Bewegung strich sie eine Haarsträhne aus der Stirn, als sich plötzlich eine Hand auf ihren Mund legte. Eine andere Hand umfasste ihre Taille und zog sie durch eine kleine Tür. Entsetzt blickte sie in die schwarzen Augen des Fremden!
»Du warst unartig, mein schwarzes Täubchen«, zischte er in ihr Ohr und verriegelte die Tür zu der kleinen Kammer, die als Lager diente.
»Nein, ich habe alles durchsucht, diese kleine Truhe existiert nicht!«
»Lüge nicht! Du hast nicht richtig danach gesucht. Sie muss in den Frauengemächern sein!«
»Ich sage die Wahrheit! Ich habe alle Truhen, Körbe und Schreine durchsucht. Sie war nicht darin!«
»Alle?«
»Ja!«, log sie, und ihre Augen flackerten.
Er packte sie grob an den Handgelenken und presste sie mit seinem Körper gegen die Wand. »Du lügst! Die Lüge springt aus deinen Augen. Also, was ist?«
»Zwei Schreine sind verschlossen. Ich kann den Schlüssel dazu nicht finden. Vielleicht hält ihn der Herzog zurück. Isabella hat mir erzählt, dass ihr zu ihrem Geburtstag der Nachlass ihrer Mutter ausgehändigt werden soll.«
»Das ist übermorgen!«
Gunilla nickte. »Dann öffnet sie die Truhen. Während des Turniers wird sich niemand in den Gemächern aufhalten. Ich besorge Euch das Kästchen!« Ihr Atem ging stoßweise, und ihre Stimme wurde brüchig.
»Das ist deine letzte Chance«, sagte er und ließ ihre Handgelenke los.
Gunilla atmete auf und rieb die schmerzenden Arme. Sie wollte an ihm vorbei und die Kammer schnellstens verlassen.
»O nein!« Der Fremde schüttelte den Kopf. »Wir sind noch nicht am Ende.«
»Bitte nicht!«, flehte Gunilla. »Ich besorge Euch, was Ihr wollt!«
» Das will ich dir auch raten. Aber ich war nicht zufrieden mit dir. Ich muss dich bestrafen!« Seine Stimme blieb leise und ruhig. Gunilla schauderte. Hätte er geschrien, getobt, alles wäre erträglich gewesen. Doch diese leise Stimme, die glatt und schlüpfrig war wie eine Schlange, unter ihre Haut kroch und ihren Hals umschlang, ängstigte sie zu Tode.
»Zieh dich aus, mein Schätzchen, zeige mir deinen rassigen Körper«, forderte er sie auf.
Gunilla wich zur Wand zurück. »Nein!«
»Nein? Dieses Wort kenne ich nicht!« Er war mit zwei Schritten bei ihr und riss mit einem heftigen Ruck ihr Kleid herunter. »Schlechte Qualität«, meinte er herablassend. »Reißt viel zu schnell. Also, was ist?« Schluchzend streifte sie ihr Unterkleid ab und hielt die Hände vor ihre Blöße. »Nimm die Hände weg, ich weiß, wie eine Frau aussieht. Dein Anblick erfreut mich. Aber noch lieber sehe ich deine Kehrseite. Leg dich auf die Truhe dort!«
Mit schlotternden Knien wankte Gunilla zu einer Holztruhe mit gewölbtem Deckel und legte sich bäuchlings darüber. De Cazeville holte seinen Lederriemen unter der Tunika hervor und zog ihr einige klatschende Hiebe über das Hinterteil.
Gunilla unterdrückte einen Schrei und biss sich auf die Knöchel ihrer Hand. Sie wollte ihm nicht den Triumph gönnen, sich an ihren Schmerzen zu weiden.
Er betrachtete die roten Striemen, die sich über ihre weißen Hinterbacken zogen, und seufzte auf. »Ich tu es nicht gern, es verunstaltet deinen süßen Hintern, aber du bist selbst dran schuld. Unartige Kinder müssen gezüchtigt werden.« Er beugte sich über sie, und Gunilla schloss die Augen in der Erwartung, er würde wieder mit seinem grässlichen Körperteil in sie eindringen. Doch er strich ihr Haar aus dem Nacken und legte den Lederriemen um ihren Hals.
Mit einem Ruck riss er sie hoch und zerrte sie zu sich heran.
»Wenn du mir folgst, mein kleines schwarzes Hündchen, tut es auch nicht weh!« Er zwang sie vor sich auf die Knie. Mit einer Hand öffnete er seinen Gürtel und streifte seine Hose über die Hüften, mit der anderen hielt er die Lederschnur um Gunillas Hals fest.
Sie sah seinen riesigen Phallus vor ihrem Gesicht und schloss angeekelt die
Weitere Kostenlose Bücher