Der Kuss des Verfemten
liebsten hätte Isabella sich an ihn gelehnt, so wie Mathilda sich an Rudolf geschmiegt hatte, als sie oben auf dem Wehrgang standen, doch dann kämpfte sie gegen die Versuchung an. Nein, Martin war ein Raubritter und sie seine Geisel!
»Ich kann Euch nachfühlen, dass Ihr einsam seid. Es tut mir leid.« Wieder beugte er sich über ihren schlanken Hals und ließ seine Lippen sanft darübergleiten.
»So? Leid tut es Euch? Das ist mir wahrlich ein schwacher Trost.« Krampfhaft hielt sie die Maske des Hochmuts vor ihr Gesicht.
»Vielleicht lenkt der Herzog bald ein und rehabilitiert mich. Dann seid Ihr meine lästige Gesellschaft los.«
»Niemals!«
»Wie meint Ihr das?«
»Niemals wird mein Vater auf die Forderung eines Entführers eingehen!«
»Ach so! Ich dachte schon, Ihr würdet es bedauern, wieder frei zu sein.« Er lächelte spöttisch, was sie nicht sehen konnte.
Isabella schnaufte wütend. »Was erdreistet Ihr Euch für eine spitze Zunge!« Sie fuhr herum. Martins lachende Augen entwaffneten sie im gleichen Augenblick. Sie wich seinem Blick aus.
»Nun, was ist aus Eurem Trotz geworden, kleine Isabella? Wollt Ihr nicht doch, dass ich Euch Gesellschaft leiste?«
»Nein! Ich will, dass Mathilda zu mir geschickt wird!«
Martin hob entschuldigend die Schultern. »Mathilda hat keine Zeit. Sie ist beschäftigt.«
»Womit?«
»Mit Rudolf. Und er wäre nicht sehr erfreut, wenn Ihr die beiden jetzt unterbrechen würdet. Ihr müsst schon mit mir vorliebnehmen.«
Isabella spürte wieder die Röte in ihrem Gesicht. Doch da Martin ihre Schultern festhielt, konnte sie den Kopf nicht von ihm abwenden. Seine Finger fuhren unter die gestickte Halseinfassung ihres Kleides. Diese sanfte Berührung ließ sie wieder erschauern. Vorsichtig löste er die Schnüre an der Vorderseite des Kleides, bis er beide Teile des Mieders aufziehen konnte. Isabella holte tief Luft. Doch ehe sie protestieren konnte, verschloss Martin ihren Mund mit einem festen Kuss. Kühle Luft umwehte ihren blanken Busen, und sie spürte den derben Stoff seines Leinenhemdes auf ihrer Haut. Seine Hände streichelten und liebkosten die kleinen festen Brüste, die jeweils Platz in einer seiner Handflächen fanden. Seine Lippen wanderten von ihrem Mund hinab, den Hals entlang, über die kleine Mulde zwischen den Schlüsselbeinen auf die sanften Hügel ihrer Brüste. Mit den Händen hob Martin sie an, um sie mit den Lippen besser liebkosen zu können.
»Was macht Ihr da? O nein, das dürft Ihr nicht!« Isabella blickte entsetzt auf ihre weißen Brüste, die wie Schnee in Martins Händen lagen.
»Warum darf ich das nicht? Es schadet Euren Äpfelchen keineswegs. Im Gegenteil, die werden fest und prall und schenken uns beiden viel Freude.«
»Uns beiden?«
»Oder verspürt Ihr gar nichts unter meinen Küssen?«
Isabella schwieg und warf trotzig den Kopf zur Seite. Sehr wohl verspürte sie das wonnige Kribbeln, das süße Schaudern, das lustvolle Kitzeln, das seine Berührungen in ihr entfachten. Aber es war doch Teufelszeug, es war Sünde!
»Dann werde ich mich bemühen, dass es Euch noch besser gefällt«, sagte Martin und hob sie auf seine Arme. Er trug sie kurzerhand zu ihrem Bett und legte sie auf das Polster. Ehe sie sich dagegen wehren konnte, legte er sich an ihre Seite und fuhr fort, ihre Brüste zu streicheln und zu küssen. Doch seine Hände verharrten nicht dort, sondern wanderten tiefer unter ihr Kleid bis zum Bauch, wo er sanft mit den Fingerspitzen ihren Nabel umkreiste.
»Was soll denn das?«, versuchte sie eine schwache Gegenwehr.
»Ich will dir auf angenehme Weise etwas die Zeit vertreiben, schöne Isabella«, flüsterte er mit einem gurrenden Unterton in der Stimme. Warb so ein Täuberich um sein erwähltes Täubchen?
»Nein, ich will nicht!«, rief sie erregt.
»Natürlich willst du«, entgegnete er leise.
Unbeirrt fuhr er fort, mit den Fingerspitzen die zarte Haut ihres Bauches zu liebkosen. Isabella wand sich unter dem qualvoll wonnigen Kitzel. Seine Lippen senkten sich wieder auf ihre Brust. Sie unterdrückte ein Stöhnen. Gegen die Gänsehaut auf ihrem Rücken konnte sie nichts tun.
Vorsichtig nahm er eine der kleinen rosa Spitzen zwischen die Lippen. Seine Zunge umspielte sie, bis sie fest und hart wurde und sich köstlich wie eine kleine Himbeere anfühlte. Die andere Hand tastete sich von ihrem Bauch hinab zwischen ihre Schenkel. Ein kehliges Stöhnen entrang sich seinen Lippen, als seine Finger mit einem schmatzenden
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