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Der Kuss des Werwolfs - 1

Der Kuss des Werwolfs - 1

Titel: Der Kuss des Werwolfs - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Alberti
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gesucht, Prinzessin.«
    »Darf ich nicht hingehen, wo ich will, auf Shavick Castle?« Obwohl seine Worte harmlos gewesen waren, forderten sie sofort ihren Widerspruch heraus. Sie biss sich auf die Unterlippe, zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht.
    »Du darfst überall hingehen. Ich habe mir nur Sorgen um dich gemacht. Ich habe Nachricht erhalten, dass sich die Krakauer noch in Schottland aufhalten. Wenn sie hierherkommen und dir etwas antun … den Gedanken ertrage ich nicht.« Er trat neben sie, legte einen Arm um sie. »Entfern dich nie allein von Shavick Castle, sonst können meine Wölfe und ich dich nicht schützen.«
    Sie fühlte seine Wärme, hörte seine Stimme dicht neben ihrem Ohr und legte eine Hand auf seine; seine war warm, ihre viel kühler.
    »Friert ihr eigentlich nie?« »Nicht bei schottischem Wetter. Bei einer Reise weit nach Norden würde ich aber wohl einen Mantel mitnehmen.«
    »Und was noch?«
    »Dein Porträt«, antwortete er prompt. »Obwohl kein Maler deine Schönheit einfangen könnte.«
    Mit der freien Hand strich er ihr wieder die Haarsträhnen hinter das Ohr, doch der Wind wirbelte sie sofort wieder nach vorn. Nola lehnte sich an Rhodry, und jetzt, in diesem Moment, fühlte sie sich mit ihm so wohl wie in ihren Träumen. Wenn er sie jetzt auf die Arme nehmen würde, um sie in ein warmes Zimmer mit Kamin zu tragen - sie könnte ihm nicht widerstehen.
    Stattdessen deutete der Earl mit einer Hand auf die Highlands vor ihnen. »Alles, was du siehst, Prinzessin, gehört zu Shavick Castle. Jeder Berg und jedes Schaf, jedes Dorf. Siehst du das Meer dort hinten?« Sein Finger deutete auf eine Stelle zwischen den Bergen. »Da endet mein Besitz.«
    Nola strengte ihre Augen an, aber am Horizont verschwamm das Bild zu grauem Nebel. »Ich sehe kein Meer.«
    »Du brauchst die Augen eines Werwolfs.«
    »Können wir ans Meer fahren?« Die Frage war ihr spontan entschlüpft, aber im Nachhinein erschien ihr das als eine geniale Idee. Sie und Rhodry allein am Meer … Sie müssten in einer Herberge übernachten. Was könnte da alles passieren?
    »Wenn du möchtest, reisen wir hin. Ich habe dort ein Sommerhaus, klein und gemütlich.«
    »Das wird bestimmt schön, auch wenn noch kein Sommer ist. Wann können wir hin?«
    »In ein paar Tagen. Ich muss erst die Dinge auf Shavick Castle ordnen.« Er wirkte auf einmal, als wäre er mit den Gedanken ganz woanders. Als gäbe es etwas, von dem sie nichts wissen sollte, das aber alle seine Sinne beschäftigte.
    Nola fühlte einen Stich in der Brust, versuchte aber, sich nichts anmerken zu lassen, und schenkte Rhodry ein Lächeln.
    »Reiten wir ans Meer? Ich bin als Kind viel geritten. Eine Freundin hatte ein Pony, mit dem waren wir jeden Tag unterwegs, bis wir zu groß für das kleine Tier wurden. Danach bin ich noch zweimal in der Woche ein großes Pferd geritten, aber seit ich in London wohne, nicht mehr.«
    »Zu groß geworden für ein Pony? Das arme Tier muss die Statur eines Hundes gehabt haben!«
    Sie grinste. »Viel größer war es nicht.« »Kannst du auch im Damensitz reiten, wie es sich für eine Lady gehört?«, fragte er lachend.
    »Ich reite wie die Männer.«
    »Dann muss ich dir wohl eine Hose leihen, Stiefel und ein Hemd.« Immer noch lachte er. »Nein, im Ernst: Wir werden nicht ans Meer reiten.«
    »Wie kommen wir dann hin?« Nola fiel auf, dass sie auf Shavick Castle noch nicht ein einziges Pferd gesehen hatte. »Gibt es überhaupt Pferde hier?«
    »Nicht so viele wie auf einer Menschenburg. Pferde vertragen sich nicht gut mit Werwölfen, sie spüren unser Wesen und fürchten es. Kein Pferd duldet einen Werwolf als Reiter, und selbst wenn wir in einer Kutsche sitzen, machen wir sie unruhig. Amelia hat aber ein Gig, um damit Besorgungen in den Dörfern zu machen oder Kranke zu besuchen. Und wir haben eine Reisekutsche. Du wirst im Wagen fahren, Prinzessin, und ich laufe.«
    »Du läufst?«
    »Werwölfe sind gut zu Fuß. Mit einer Kutsche halten wir leicht mit, selbst wenn sie von vier Pferden gezogen wird.«
    »Also können wir nie zusammen ausreiten?«
    »Ich kann dich ohne Pferd begleiten. Notfalls kann dich ein Stallbursche begleiten, aber ich muss dich bitten, dass du dich niemals allein von Shavick Castle entfernst. Es ist zu deinem eigenen Schutz. Bis die Sache mit den Krakauern ausgestanden ist, ist es hier nicht sicher für dich.«
    Er war unvermittelt ernst geworden und zog Nola an sich, die sich daraufhin an seine Brust schmiegte. »Ich

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