Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love
verabschieden.«
Henry eilte davon. Er mochte alt sein, aber er wusste, was in Notfällen zu tun war, ohne großen Wirbel oder unnötige Fragen.
Gerard musste durch die plötzliche Betriebsamkeit erwacht sein, denn er zog noch seine Hose hoch, während er zu ihnen kam. »Was ist los, Mylord?«
Caedmon erklärte es ihm kurz und sagte: »Wir werden Schlafquartiere für den Erzbischof und seine Begleiter vorbereiten müssen, falls sie über Nacht bleiben, was Gott verhüten möge! Henry wird sich um die Gardisten kümmern, die ihn begleiten. Sorg dafür, dass alle Betten frisch bezogen werden, einschließlich des meinen. Und sieh auch nach, in welchem Zustand die Kapelle ist. Ich werde Jäger und Fischer losschicken, damit sie frisches Fleisch und Fisch besorgen.«
»Und was ist mit den Kindern?«
Der Verwalter hatte recht. Zehn Kinder, von denen die meisten auch noch unehelich waren, unter den strengen Augen des Erzbischofs herumstreunen zu lassen, war keine gute Idee. »Lady Breanne wird sich um sie kümmern.«
Gerard zog seine buschigen Augenbrauen hoch. »Ich überlasse es Euch, ihr diese Aufgabe aufzutragen. Vielleicht könntet Ihr ihr ja den Trick mit dem Pfiff beibringen.«
Danach machte sich Caedmon auf die Suche nach Amicia. Nach einer ganzen Weile fand er sie in einem der Alkoven mit Dafydd, dem walisischen Stallburschen. Es war ein Anblick, den Caedmon nie wieder zu sehen wünschte. Amicia war genauso groß wie er, und mancher würde sagen, auch genauso muskulös. Dafydd reichte ihnen beiden etwa bis zur Brust und war der lebende Beweis dafür, dass die Stiefelgröße eines Mannes nichts mit der Größe seines Penis zu tun hatte, als der Bursche keuchend und schnaufend wie ein Hengst eine vor Vergnügen kreischende Amicia beschlief.
Caedmon kehrte ihnen den Rücken zu, bis sie fertig waren. Dann sagte er zu Amicia: »Komm. Du hast viel zu tun. Erzbischof Dunstan und sein Gefolge sind auf dem Weg hierher.«
Nicht im Mindesten verlegen stand Amicia auf und brachte ihr Kleid in Ordnung. Dafydd lag ermattet auf dem Rücken und schlief schon fast, als sie aus dem Alkoven trat.
Caedmon stieß ihn mit der Stiefelspitze an.
»W-was?« Verwirrt richtete Dafydd sich auf.
»Zwei Dutzend Leute des Königs, einschließlich Erzbischof Dunstan, werden am frühen Morgen hier sein. Sorg dafür, dass genug Futter in den Ställen ist und dass sie ausgemistet werden.«
Etwas über lästige heilige Männer murmelnd erhob sich Dafydd und zog seine noch über den Knöcheln hängende Hose hoch. Bevor er davoneilte, zwinkerte er Amicia noch grinsend zu.
Doch nachdem sie sich mit ihm vergnügt hatte, schien Amicia an dem Stallburschen nicht mehr interessiert zu sein und beachtete sein Augenzwinkern nicht. »Dunstan? Ach du liebe Güte! Ich muss schnell ein paar der Küchenmägde auftreiben, damit wir mit dem Brotbacken beginnen können. Die Mönche und ihre Lakaien sind alle sehr verwöhnt, was Brot angeht.«
Caedmon nickte, und während sie zusammen in Richtung Küche gingen, versprach er ihr, dass sie hoffentlich schon gegen Mittag frischen Fisch und Wild bekommen würde. Und sie solle sich keine Gedanken über solch auserlesene Speisen machen, wie Ingrith sie eingeführt hatte, sagte er. »Wir wollen es den Pfaffen hier doch nicht zu bequem machen mit gutem Essen und weichen Betten.«
»Dann sollte ich ihnen vielleicht das madige Hirschfleisch vorsetzen, das seit Ewigkeiten in der Speisekammer liegt.«
Und am Pranger enden. »Ganz so weit würde ich dann doch nicht gehen.«
Die Köchin grinste ihn an.
»Nein, im Ernst, Amicia. Wirf das verdorbene Fleisch weg.«
»Niemand lässt mich hier mal meinen Spaß haben.«
»Mir scheint, dass du bis vor ein paar Minuten noch jede Menge Spaß hattest.«
Wieder grinste sie. »Oh ja, den hatte ich. Jeder weiß, dass Dafydd wie ein junger Hengst gebaut ist.«
Alle außer mir. Caedmon sog so scharf die Luft ein, dass er sich daran verschluckte. Solche Einzelheiten wollte er gar nicht wissen!
Als alle Vorbereitungen für Dunstans Besuch in Gang gesetzt waren, wollte Caedmon eigentlich versuchen, noch ein wenig Schlaf zu finden, auch wenn ihm bis zum Morgengrauen nur noch ein paar Stunden blieben. Aber dann erinnerte er sich einer unerledigten Angelegenheit, die er mit einer rothaarigen Hexe noch zu klären hatte.
Zuerst sah er in seinem Schlafzimmer nach, das jedoch, wie er erwartet hatte, leer war. Dann in Breannes, wo er sie auch nicht fand. Aber er sah, dass Bettzeug
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