Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love
Badehaus am frühen Morgen waren nun alle Kinder gewaschen, ordentlich gekämmt und sauber angezogen. Die drei Plagegeister - Kenrick, Oslac und Joanna - stellten sich beim Baden besonders an. Man könnte meinen, Breanne hätte von ihnen verlangt, sich die Haut vom Leib zu schrubben, obwohl sie doch nur darauf bestanden hatte, dass sie sich gründlich wuschen.
Nun steckte sie zwei Finger in den Mund und stieß einen sehr undamenhaften Pfiff aus, woraufhin sich jedoch erstaunlicherweise alle Kinder der Größe nach in einer Reihe vor ihr aufstellten. Gerard hatte ihr seinen Trick beigebracht. Da sie jedoch noch nicht wusste, wie sie die Kinder dazu brachte, auch stehen zu bleiben, zerstreuten diese sich schon sehr bald wieder.
»Wartet!«, rief Breanne.
Um sie Erzbischof Dunstans strengen Blicken zu entziehen, hatte sie den Kindern ein »Abenteuer« außerhalb der Burgmauern versprochen und wollte mit ihnen zum Fluss hinuntergehen. Vorher machte sie jedoch noch einen Abstecher in die Küche, um eine Ledertasche mit Brot, Käse, Hafermehlplätzchen und Äpfeln zu packen. Amicia und ihre Helferinnen waren alle völlig aus dem Häuschen und eifrig damit beschäftigt, einen Hirsch, den die Jäger erlegt hatten, sowie zwei Enten und zwei Kaninchen herzurichten. Ein anderer Mann überreichte der Köchin gerade ein großes Netz mit frischem Fisch.
»Jetzt könnte ich Eure Schwester brauchen«, bemerkte Amicia zu Breanne.
»Ich würde ja gern hier helfen, aber Caedmon bat mich, auf die Kinder aufzupassen. Sie zu baden, anzuziehen und aus dem Weg zu halten.«
Amicia nickte. »Ich wünschte, wir könnten alle für eine Woche oder so verschwinden. Soviel ich hörte, hasst der Gottesmann uns Frauen.«
Mit dieser weiteren beunruhigenden Neuigkeit verließ Breanne die Küche und kehrte über den offenen Gang in den großen Saal zurück, in dem die Kinder auf sie warteten. Ihr wurde leichter ums Herz, als sie sah, wie nett sie alle mit ihren sauberen Gesichtern und ordentlich gekämmtem Haar aussahen. Alle außer Piers machten jedoch verdrossene Gesichter wegen der sauberen Kleider, die sie tragen mussten.
»Ich will heute keine trübsinnigen Gesichter sehen«, beschied Breanne sie fröhlich. »Wir werden uns einen schönen Tag machen.«
Kendrick sagte etwas, das sich wie »Da pfeif ich drauf« anhörte.
»Ich will schwimmen gehen«, verlangte Joanna. »Und ein paar Frösche fangen und die Schenkel rösten. Mmmm!« Igitt!
»Das letzte Mal hat sie das Feuer zu groß gemacht, und Gerard hat ihr den Po versohlt«, petzte Angus schadenfroh. »Sie konnte einen ganzen Tag nicht sitzen.«
Joanna streckte ihm die Zunge heraus.
Piers hockte auf dem Boden und beobachtete eine Spinne. Breanne nahm ihn schnell an die Hand, bevor er auf die Idee kommen konnte, das Tier in den Mund zu stecken.
Oslac ließ einen fahren, nur um Breanne zu zeigen, wer hier wirklich das Sagen hatte.
Beth und Mina erröteten vor Verlegenheit. Wenn sie ihre Brüder enterben könnten, würden sie es sicher tun.
Alfred und Aidan machten summende Geräusche. Offenbar gingen heute Morgen schon Gerüchte über Honig und gewisse Bettspiele um, von denen die klebrigen Bettlaken in Caedmons Zimmer zeugten. Nicht, dass die Zwillinge wüssten, was Bettspiele waren, aber offensichtlich hatten sie schon verstanden, dass es ein verbotenes Thema und daher von Interesse war.
Fast so wie eine Gans ihre Küken führte Breanne die Kinderschar aus der Burg hinaus zum oberen Hof, wo sie dann abrupt stehen blieb. Es war zu spät. Erzbischof Dunstan und sein Gefolge waren schon eingetroffen. Da die Außentür hinter ihnen geschlossen war, drückte Breanne sich mit den Kindern an die Burgmauer und gab ihnen mit Handzeichen zu verstehen, sich mit ihr davonzumachen. Dummerweise musterte einer der Soldaten des Erzbischofs sie argwöhnisch. Als könnten eine Frau und neun Kinder ihnen gefährlich werden!
Caedmon, Henry und einige der höherrangigen Gefolgsleute verbeugten sich tief vor Erzbischof Dunstan, als er aus dem Sattel stieg. Breanne musste zugeben, dass Caedmon umwerfend gut aussah in seiner blauen Tunika mit dem goldenen Gürtel und den engen schwarzen Hosen, die in kniehohen, auf Hochglanz polierten Stiefeln steckten. Selbst sein dunkles Haar war frisch geschnitten und glatt aus dem Gesicht gekämmt.
»Willkommen auf Larkspur, Euer Gnaden«, sagte Caedmon und beugte sich tief über die Hand des Priesters, um dessen Ring zu küssen.
Mir fällt gar nicht auf, wie
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