Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love
hatte.
Geoff lachte noch immer schallend, als sie einen einzelnen Reiter im Galopp auf Heatherby zukommen sahen. Der Mann war jedoch nur die Vorhut einer größeren Truppe, der er die Standarte des Hauses Wessex, mit dem goldenen Drachen darauf, vorantrug. Wie sich bald herausstellte, wurde den Bewohnern von Heatherby eine große - oder eine, wie einige meinten, eher zweifelhafte - Ehre zuteil. König Edgar war mit drei seiner Vertrauten und mit einem Gefolge von vier Dutzend Bewaffneten gekommen, um der Hochzeit beizuwohnen.
»Dieser raffinierte Heimlichtuer! Es scheint, als hätte Dunstan seine eigenen geheimen Pläne«, bemerkte Geoff.
»Und was für welche!« Caedmon berichtete ihm von dem Ansinnen des Erzbischofs, der Kirche einen Teil seines Landes für die Erbauung eines Klosters zu überlassen. »Ich wette, er hat die ganze Zeit gewusst, dass der König auf dem Weg hierher war, um ihn in seiner Landgier Schützenhilfe zu leisten.«
»Das bedeutet nichts Gutes, weder für Heatherby noch für Larkspur.«
»Ganz und gar nicht!«
»Und für uns auch nicht«, bemerkte Breanne, die zu ihnen getreten war. »Ich nehme an, dass auch das Verschwinden des Earls von Havenshire mit dem königlichen Besuch in Verbindung steht. Doch da wir jetzt vorgewarnt sind, können wir unsere eigenen Pläne schmieden, um ihre Fragen abzuwenden.«
Pläne? Sie und ihre naiven Schwestern würden Pläne schmieden? Caedmon wandte sich an Geoff. »Schieß mir einen Pfeil durchs Herz und erlöse mich lieber gleich von meinem Elend.«
»Oh nein, so leicht kommst du mir nicht davon!« Breanne stemmte die Hände in die Hüften und funkelte ihn an. »Wenn wir leiden, wirst du mitleiden.«
Und deshalb sagte Caedmon: »Ach, zum Teufel!«, und tat unter Geoffs ermutigendem Gelächter, was er schon den ganzen Tag tun wollte: Er zog Breanne so plötzlich an sich, dass sie ihm mit einem verblüfften kleinen Aufschrei buchstäblich in die Arme fiel. Und dann beugte er sich über sie und küsste sie.
Und küsste sie. Und küsste sie.
Küsste sie hungrig, leidenschaftlich und mit einer Wildheit, die beiden alle Kraft aus ihren Gliedern raubte. Erst als sie sich mit wackligen Knien und noch immer wie benommen gegenüberstanden, merkten sie, dass sie noch einen Zuschauer bekommen hatten.
Erzbischof Dunstan stand ihnen gegenüber.
Und war alles andere als erfreut.
* * *
Warzen, Buckel und ein dickes Hinterteil, oh Schreck! ...
Einige Stunden später betraten Caedmon und Geoff den großen Rittersaal von Heatherby. Was sie dort sahen, versetzte beiden einen Schock.
»Allmächtiger!«, sagten sie wie aus einem Mund.
Bis auf Breanne hatte Erzbischof Dunstan noch keine der Frauen kennengelernt, nicht einmal Lady Sybil, die Burgherrin von Heatherby. Sie alle gingen dem Priester aus dem Weg. Aber wen überraschte das! Jeder in der näheren Umgebung Heatherbys hätte sich am liebsten für die nächsten Tage versteckt gehalten, Geoff eingeschlossen.
Besonders angesichts dessen, was ihn und Caedmon im großen Saal erwartete.
Zunächst einmal war dort Breanne mit scheußlichen roten Flecken im Gesicht und einer hässlichen Warze an ihrer Nasenspitze, die wie grüner Eiter aussah. Wie kann sie sogar mit einer Warze für mich schön aussehen? Vielleicht verliere ich ja langsam den Verstand. Ingrith hatte ihr Gewicht verdoppelt und ein Hinterteil, das es mit dem von Amicia aufnehmen konnte. Ob sie damit überhaupt noch durch die Küchentür kommt? Drifa hatte mit irgendetwas ihre Vorderzähne geschwärzt und gackerte wie eine alte Frau. Das ist es, was wir alle brauchen ... eine mandeläugige alte Hexe mit schwarzen Zahnlücken. Und Sybil hatte einen Buckel. Ob ihr wohl bewusst ist, dass das Kissen an ihrem Rücken schon verrutscht?
Rashid, der mit einem Stapel Feuerholz unter dem Arm vorbeikam, war gar nicht überrascht. »Frauenherzen lieben Streiche«, bemerkte er nur unbekümmert.
Caedmon und Geoff starrten die Frauen wie vom Donner gerührt an, bis Geoff sagte: »Gratuliere, Caedmon! Ich hatte schon vergessen, wie viel Spaß es macht, bei dir zu sein.«
»Ich hatte nichts damit zu tun.« Sich an die vier Frauen wendend, fragte er: »Was zum Teufel geht hier vor?«
»Du hast gesagt, wir sollten uns vor König Edgar in Acht nehmen«, verteidigte sich Breanne.
Sybil wandte sich an Geoff. »Und du hast gesagt, nicht mal eine Ziege wäre vor Edgar sicher, wenn sie auf zwei Beinen stehen könnte und Brüste hätte.«
»Ich bin mir gar nicht sicher,
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