Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love
nicht die Absicht, je wieder zu heiraten. Zwei Ehen waren genug, das muss ich wirklich nicht noch einmal haben.«
»Wer oft genug von einer Schlange gebissen wurde, hat Angst vor jedem Tau, das auf dem Boden liegt.«
Bis Caedmon verstand, was Rashid meinte, war der Araber schon bei einem anderen Thema. »Habt Ihr etwas von Lady Vana gehört?«
Caedmon schüttelte den Kopf. »Aber mach dir keine Sorgen. Bei Wulf ist sie in guten Händen.«
»Und ihren wikingischen Leibwachen«, fügte Rashid hinzu.
»Das auch. Ich hoffe, dass sie bereits auf einem Langboot auf dem Weg zu ihrem Vater ist. Dort oben im hohen Norden werden Edgar und Dunstan keinen Zugriff auf sie haben.«
Rashid runzelte die Stirn. »Aber es wird so aussehen, als wäre sie schuldig, und sie wird nie eine faire Anhörung bekommen, um beweisen zu können, dass ihre Handlungsweise gerechtfertigt und es kein Mord, sondern Notwehr war.«
»Falls es so etwas wie eine faire Anhörung gäbe für eine Frau, die einen Adligen getötet hat! Nein, ich halte es für das Beste, so weiterzumachen wie bisher. Solange es keine Leiche gibt, gibt es auch keinen Beweis für einen Mord.«
»Nach allem, was ich über Oswalds Grausamkeiten gehört habe, liegt er an einem ihm angemessenen Ort. Allah sei gepriesen!«
»Das kann sich auch nur eine Frau ausdenken, ein Stück Dreck unter einen Haufen Dreck zu legen!«
Die beiden Männer grinsten sich an.
Dann seufzte Caedmon. »Ich kann mir nicht vorstellen, wo das alles enden wird.«
»Jeder Knoten lässt sich auf die eine oder andere Weise lösen, mein Freund.«
In dem Moment blickte Caedmon auf und sah, dass Breanne ihn anstarrte. Als ihre Blicke sich für einen langen Moment trafen, wurde ihm warm ums Herz, und alles in ihm begann zu prickeln, ganz besonders eine Stelle.
In diesem Augenblick erkannte er, dass der schwierigste Knoten, den er in seinem Leben zu lösen haben würde, vor ihm stand - mit roten Haaren, die ihr reizendes Gesicht einrahmten, und grünen Augen, die von einem Gefühl schimmerten, das er nicht benennen konnte. Ja, sie war ein Problem, ein Knoten, der sich vermutlich niemals öffnen ließe, befürchtete Caedmon.
Kurze Zeit darauf kam Geoff zu ihm und brachte zwei Becher Met mit. Der Freund trug ein goldbesticktes Wams aus grünem Samt über einer schwarzen Tunika, die ein Gürtel aus schweren goldenen Kettengliedern schmückte. Dieser verdammte Esel! War ihm denn nicht klar, dass seine feine Gewandung Dunstans Habgier wecken würde?
Sie setzten sich auf eine kleine Bank im Burghof, die zu beiden Seiten von wilden Rosensträuchern eingefasst war. Drifas Werk, wie Caedmon vermutete, und er fragte sich, wie lange Breanne es hier aushalten würde, ohne etwas reparieren oder bauen zu wollen. Wenn es denn sein müsste, sollte es besser etwas Religiöses sein ... ein lebensgroßes Kruzifix vielleicht.
»Du lächelst, Caedmon.«
Er lächelte noch breiter. »Ich betrachtete nur gerade Drifas lebende Dekorationen. Sind die für die Hochzeit?«
Geoff nickte. »Drinnen war sie auch sehr fleißig. Überall stehen Blumen, sogar auf dem Abtritt. Und das Essen erst! Wir werden alle fett wie Bären im Sommer werden. Aber Sybil ist zufrieden, und das ist das einzig Wichtige.«
Caedmon zog die Augenbrauen hoch. »Dir sind noch keine Zweifel gekommen?«
»Ganz und gar nicht. Mir war nicht einmal bewusst, wie sehr ich mir eigenes Land gewünscht hatte, aber darüber hinaus passen Sybil und ich auch wirklich gut zusammen.« Geoff errötete plötzlich. »Die Hochzeit findet übermorgen statt. Wirst du mein Trauzeuge sein?«
»Natürlich.« Caedmon sah, wie sich die Röte auf Geoffs Wangen sogar noch vertiefte. »Du bist verliebt, mein Freund. Von Amors Pfeil getroffen!«
»Das nun nicht gerade, aber ich muss mich bei dir bedanken, dass du dich zurückgehalten und mir diese Chance geboten hast«, sagte Geoff und drückte dankbar Caedmons Arm.
»Du irrst dich, mein Freund. Sybil hat von Anfang an nur Augen für dich gehabt.«
»Apropos Augen, mir ist aufgefallen, dass du und Lady Breanne nicht aufhören könnt, euch anzusehen. Vielleicht liegt Verliebtheit ja auch nur im Auge des Betrachters.«
Caedmon spürte, dass auch er errötete. »Diese Frau macht mich verrückt«, erklärte er. Doch statt das eine, wichtigste Szenario zu erwähnen, wo ihn Breanne verrückt machte, erzählte er Geoff die ganze Geschichte mit Amicia und ließ nicht einmal die Sache mit den Übungen aus, die sie Breanne empfohlen
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