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Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition)

Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition)

Titel: Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Johnson
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ihnen den Körper einer Frau nicht von einem Loch im Boden unterscheiden können. Leider behandeln viele ihre Frauen auch so – wie ein Loch im Boden.
    Ich will dir jetzt keine Angst vor dem Sex einjagen, Herzchen.« Cari hob eine Hand. »Es ist nur so, dass viele Männer es hassen, wenn man ihnen die ˒männlichste Kunst überhaupt beibringen will, und das ist die Liebeskunst und kein bloßer Sex. Und glaub mir, der Unterschied ist beträchtlich. Man sollte meinen, sie wüssten instinktiv, was sie zu tun haben … was aber nur bei einem Mann von tausend der Fall ist. Kommen wir zu Lektion Eins: Weißt du, wo Babys herkommen, Analia?«
    »Ein Mann schiebt sein Glied in …« Sie errötete und stockte, ehe sie weitersprechen konnte. »Ähem … die Stelle zwischen den Beinen einer Frau, und wenn sein Samen Früchte trägt, bringt sie neun Monate später ein Kind auf die Welt«, fuhr Alys fort. »Das ist bei Hunden, Katzen, Schafen und anderen Tieren genauso. Nur dauern ihre Schwangerschaften manchmal länger oder verlaufen kürzer, weil es keine Menschen sind. Aber im Großen und Ganzen ist es immer dasselbe.«
    »Na, deine Mutter hat dich wenigstens etwas aufgeklärt. Ein Mann steckt seine Männlichkeit in die weiblichsten Teile einer Frau – ich drücke mich lieber etwas gewählter aus, damit das Blut weiter durch deinen Körper fließt und sich nicht nur in deinem Gesicht sammelt«, neckte Cari sie. »Sowie er das getan hat, bewegt er sich auf und ab, bis er zum Höhepunkt kommt, und dann fließt der Samen heraus. Er sieht ein bisschen aus wie dicke Milch, schmeckt aber nicht im Entferntesten so.« Sie grinste, weil Alys sich bei der Vorstellung, so etwas zu kosten , beinahe verschluckt hätte. »Aber wenn der Zeitpunkt stimmt, kann er ein Baby in deinen Bauch pflanzen, wenn du kein Verhütungsamulett hast.
    Und du darfst nicht vergessen, es jedes Jahr zu ersetzen, weil der Zauber nach spätestens eineinhalb Jahren nicht mehr wirkt.« Cari streckte kurz einen Fuß vor, an dessen Knöchel ein an einer Schnur befestigtes Amulett hing. »Weißt du über den monatlichen Blutfluss und die Zeiten, wo du schwanger werden kannst, Bescheid?«
    Alys nickte. »Eine Frau wird am ehesten in der Mitte des Monats schwanger, zwischen zwei Blutflüssen, und wenn sich die nicht rechtzeitig einstellen, ist sie höchstwahrscheinlich schwanger.«
    »Gut. Das hat deine Mutter dir also beigebracht.«
    »Meine Mondblutungen hatten gerade eingesetzt, als sie starb«, bekannte Alys, wobei sie ein scharfer Schmerz durchzuckte, weil sie ihre Mutter auch nach so langer Zeit noch vermisste. »Sie hat mir vieles erklärt, aber dann musste ich bei meinem Onkel leben …«
    Cari musterte Alys eindringlicher. Ein besorgter Ausdruck trat in ihre dunkelbraunen Augen. »Analia, Herzchen … hat dein Onkel mit dir das gemacht, was der Mann eben mit mir getan hat? Oder es versucht?«
    Alys errötete. Die Dirne hatte einen scharfen Blick. »Er … er hat mir oft aufgetragen, ihm etwas hochzubringen, wenn er mit einer seiner Dienerinnen im Bett lag. Und er hat durchblicken lassen, dass er mich wollte, aber ich überzeugte ihn davon, als Jungfrau mehr wert zu sein. Ihm gefiel die Vorstellung, die Tochter seines Bruders zu … zu nehmen, aber der Gedanke an Land, Geld und andere Dinge gefiel ihm noch mehr.«
    Als ihr die andere Frau daraufhin keinen verächtlichen, sondern einen mitfühlenden Blick zuwarf, ermunterte Alys das zu weiteren Geständnissen. »Manchmal hat er meine Brüste berührt, aber ich habe nie reagiert oder ihn weggestoßen, denn das hätte ihn erregt, und er fand es langweilig, wenn ich einfach nur stocksteif dastand. Weiter ist er nie gegangen. Ich hielt ihn auch lange davon ab, mich an andere Männer zu verkaufen, die wie er waren, indem ich ihm sagte, ein bestimmter ⊃Käufer⊂ würde seinen Ehrgeiz nie befriedigen«, erklärte sie. »Oder ich sagte, ein anderer würde einen zu niedrigen Preis bieten und ein dritter hätte zu minderwertiges Blut, um durch mich mit meinem Onkel verbunden zu werden …«
    »Das war gescheit von dir«, lobte Cari. »Die Egos vieler Bastarde – und damit meine ich nicht die Männer, die außerhalb der acht Altäre geboren wurden – sind entschieden größer als ihre Schw… äh, ihre Männlichkeiten. Eine kluge Frau kann sie lenken, indem sie sich ihre Gier und ihre Schwächen zunutze macht. Aus dem, was du gesagt hast, entnehme ich, dass du noch unberührt bist. Du hast mit einem Mann nie dasselbe

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