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Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition)

Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition)

Titel: Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Johnson
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zum östlichen Horizont, der zwischen den beiden Bergketten der fünfzig Meilen langen Insel und dem grünen Bergsattel östlich der Bucht zu sehen war. »Ich dachte, sie läge ungefähr hier und wäre vom Wasser aus sichtbar, aber ich habe sie nicht entdecken können.«
    Saber schob sich zwischen den Mann und den Strand. »Du kannst nicht bleiben, du wirst an Bord schlafen müssen.«
    »Ist das nicht eine unnötige Härte, Saber?« Koranen sah seinen Zwilling unterstützungsheischend an. Der Zweitjüngste wusste nicht viel von dem Mann auf dem Dock und sah daher keinen Grund, warum er nicht bleiben sollte, und er hatte auch Sabers stumme Zwiesprache mit Evanor nicht mitbekommen. »Nicht wahr, Morg?«
    Morganen wich dem Blick seines Zwillings aus. Und denen aller anderen auch.
    Saber setzte zu einer Erklärung an, bemerkte die Neugier im Gesicht des älteren Mannes und verfiel in die Sprache der Mandariter, die alle Brüder dank des Vielsprachenzaubers beherrschten und die Donnock nicht verstand. Dazu musste er sich nur des Akzents der Mandariter bedienen, der Zauber bewirkte den Rest.
    »Unsere neueste Mitbewohnerin hat Angst, er könnte ihrem Onkel Broger verraten, dass sie hier ist – oder schlimmer noch, er könnte ihr selbst irgendetwas antun. Also werden wir ihm keinesfalls gestatten, bei uns zu bleiben«, bestimmte er. »Außerdem gefällt es mir nicht, wie er darauf beharrt, die Burg zu sehen; ich bin froh, dass Dom diese ˒Camouflage˓ geschaffen hat, wie Kellys Volk es nennt.«
    »Alys hat Angst vor ihm?«, fragte Wolfer seinen Zwilling mit einem bedrohlichen Knurren. Da Saber nur die Achseln zuckte, sang Wolfer verhalten: » Evanor? «
    » Der Wolf hat geheult?«
    »Hat unser Gast Angst vor Donnock?«
    »Sie ist totenbleich geworden, als ich seinen Namen erwähnt habe – er jagt ihr Todesangst ein, wenn du mich fragst« , zischelte der unsichtbare Bruder in Wolfers Ohr, dessen Blut bei diesen Worten zu kochen begann.
    »Nun?«, schnarrte Donnock, während Wolfer der Stimme seines Bruders lauschte. »Ich habe keine Lust, den ganzen Tag hier zu stehen! Eure Gastfreundschaft gegenüber Verwandten lässt sehr zu wünschen …«
    Weiter kam er nicht, denn Wolfers Faust kollidierte mit einem vernehmlichen Krachen mit seinem Gesicht und schnitt die Klagen des Mannes abrupt ab. Donnock taumelte mit einem schmerzlichen Grunzen zurück, und Wolfer holte zu einem weiteren Schlag aus. Donnock torkelte weiter nach hinten und hob die Arme, um sein jetzt blutendes Gesicht zu schützen.
    »Wolfer!« Saber war über die plötzliche Attacke seines Zwillings entsetzt.
    »Du Bastard!«, krächzte der ältere Mann, während er versuchte, außerhalb der Reichweite von Wolfers Fäusten zu gelangen. » Croesoth – ugh! – minorokh – verdammt!«
    Wolfer antwortete auf Mandaritisch, sodass sein fluchendes Opfer, das vergeblich einen Zauber zu verhängen versuchte, nicht erfuhr, dass sich Alys auf der Insel aufhielt. »Sie hat furchtbare Angst vor ihm, Saber. Das reicht mir!«
    » Wolfer! «, fauchte sein Zwilling.
    Donnock bemühte sich gleichzeitig, Wolfers harten, schnellen Hieben auszuweichen und einen Schutzoder Angriffszauberspruch zu murmeln, aber er bekam noch nicht einmal die Hälfte der Worte über die Lippen. Sein Absatz erreichte den Rand des Docks; er drohte ins Wasser zu stürzen. Wolfers Hand schoss vor, bekam die Tunika seines Gegners zu fassen. Er hielt ihn fest und drosch mit der anderen Hand wieder und wieder auf ihn ein.
    Der ältere Mann versetzte Wolfer einen Hieb in die steinharte Magengegend und zog mit der anderen Hand sein Messer, während Wolfers Brüder auf sie zustürzten, um sie zu trennen. Wolfer fletschte die Zähne, packte Donnocks Handgelenk und verdrehte es so stark, dass ihm das Messer entglitt und auf die Planken fiel. Jeder, der seiner Alys Angst einjagte, bekam es mit ihm zu tun, das gedachte er ein für alle Mal klarzustellen.
    Entschlossene Bruderarme zerrten ihn von seinem Gegner weg. Donnock, der aus Mund und Nase blutete und dessen Augen sich bereits zu verfärben begannen, knurrte ihn an, als wäre er selbst ein Wolf. »Du Stück Trakk ! Ich werde dir das Herz herausreißen und an einen Grodak verfüttern, du …«
    Wolfer riss sich von Saber und Trevan los und holte zu einem machtvollen linken Haken aus. Im selben Moment befreite sich der andere Mann aus Koranens und Morganens Griff, stürmte nach vorn und lief genau in Wolfers Faust. Der Hieb schleuderte den älteren Magier

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