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Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition)

Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition)

Titel: Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Johnson
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holte tief Atem. »Wolfer … du musst wissen, dass ich nie freiwillig etwas tun würde, das dir schadet.«
    »Ich weiß«, murmelte er in ihre Handflächen, wandte den Kopf und küsste sie erneut, ohne auf die erfreuten, begierig lauschenden Zuschauer im Raum zu achten. »Ich weiß.«
    Alys drohte an ihren Schuldgefühlen fast zu ersticken. »Nicht freiwillig – niemals, wenn es nach mir gegangen wäre.« Wieder hob sie sein glatt rasiertes Kinn an. »Ich habe dich schon immer geliebt.«
    Seine goldenen Augen weiteten sich, dann verdunkelten sie sich vor Leidenschaft. »Heirate mich, Alys.«
    Sie schloss die Augen und senkte den Kopf. »Ich habe vor so vielen Dingen Angst, Wolfer.«
    »Schsch«, beruhigte er sie, rückte näher an sie heran und schloss sie in seine muskulösen Arme. »Ich werde nicht zulassen, dass dir irgendetwas geschieht – du wirst mich doch heiraten, oder?«, fügte er drängend hinzu, da sie ihm immer noch keine klare Antwort gegeben hatte. »Ich gebe keine Ruhe, bis du Ja gesagt hast. Überall, wo du hingehst, gehe ich auch hin. Sogar in die Abtrittkammer, wenn es sein muss.«
    »Ja, ich werde dich heiraten«, stieß sie halb schluchzend, halb lachend hervor, dabei klammerte sie sich an ihn.
    Wolfer drückte sie stöhnend enger an sich. »Jinga, ich liebe dich so! Das habe ich schon immer getan, ich habe es bis heute nur nicht gewusst.« Alys schmiegte sich enger an ihn, glitt in ihrem Bemühen, ihm noch näher zu kommen, halb von ihrem Stuhl … und Wolfer zuckte zusammen, als ein scharfer Schmerz durch sein Bein schoss. »Au!«
    Alys wich etwas zurück. In ihren grauen Augen flackerte Besorgnis auf. »Was ist denn?«
    Wolfer gab sie behutsam frei und tastete mit einer Hand nach seinem Oberschenkel. »Ich glaube, deine Nadel hat mich gestochen.«
    Das entlockte ihr ein Lächeln, und sie wischte sich über ihre feuchten Augen. »Geschieht dir recht. Weil du hier so geräuschvoll hereingeplatzt bist, habe ich mich ja zuerst gestochen.«
    Wolfer zog die Nadel heraus, rieb sich den Schenkel und funkelte sie in gespieltem Zorn an. »Lass es dir ja nicht einfallen, so zänkisch zu werden wie meine Schwägerin!«
    »Hey!« Kellys Stimme zerstörte die Illusion ungestörter Zweisamkeit. »Das habe ich gehört!«
    Evanor unterdrückte ein Stöhnen, Wolfer grinste, Alys zuckte zusammen und musste dann kichern.
    Kelly schüttelte seufzend den Kopf und sah zu Evanor hinüber. »Es sieht so aus, als müssten wir das hier erst einmal beiseitelegen und zusehen, dass wir angemessene Hochzeitskleider zustande bringen.«
    Evanor nickte. »Ich glaube, wir haben irgendwo noch graue Seide, die beiden gut stehen würde.«
    Wolfer hob die Brauen. »Hochzeitskleider? Wisst ihr, wie lange es dauert, die zu schneidern? Ich habe vor, morgen Abend, wenn die Händler weg sind, mit ihr zu den acht Altären zu gehen.«
    »Kommt nicht in Frage – ich verbiete es!« Kelly schwenkte eine Hand durch die Luft. »Als Königin von Nightfall bestehe ich auf einer zweiwöchigen Wartezeit für alle Hochzeitspaare.«
    »Zwei Wochen?«, wiederholte Alys wenig begeistert.
    Kelly warf ihr einen vielsagenden Blick zu. »Du möchtest doch sicher genug Zeit haben, um ein Hochzeitsgeschenk für ihn anzufertigen, oder?«
    Alys’ Blick wanderte zwischen der anderen Frau und Wolfer hin und her, unsicher, was sie darauf sagen sollte.
    Wolfer dachte einen Moment nach, dann trat ein wölfisches Grinsen auf sein Gesicht. »Mit zwei Wochen bin ich einverstanden.«
    »So?«, fragte Alys spitz.
    »Natürlich. Zwei Wochen reichen aus, um dich vorsichtig mit den körperlichen Aspekten unserer Liebe vertraut zu machen«, erwiderte er weich.
    Mit den körperlichen Aspekten … Alys hob eine Braue und betrachtete ihn verwirrt, bis ihr aufging, was er gemeint hatte. »Glaubst du, ich habe Angst davor, mit dir zu schlafen? Wolfer, das ist das Letzte, wovor ich Angst habe!« Sie errötete heftig, als sie das sagte, aber sie sagte es, und das mit all der Kühnheit, die sie gelegentlich an den Tag legte. Wolfer musterte erst sie, dann seine Schwägerin. »Hattest du nicht gesagt, sie wäre fast … sie hätte kein Interesse an …«
    »Ich habe in keinster Weise gesagt oder auch nur angedeutet, dass sie kein Interesse hat«, widersprach Kelly. »Ich habe dir nur geraten – und zwar nachdrücklich – dass du diesen Teil langsam und behutsam angehst und dich nicht wie ein wilder Wolf auf sie stürzt.«
    Alys’ Wangen leuchteten jetzt flammend rot. Auch

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