Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition)
lauschen. «
» Ich höre nichts, ich sage nichts … und es wäre mir lieb, auch von euch in den nächsten drei Stunden nichts zu hören «, erwiderte sein Bruder und verstummte taktvoll.
»Ich denke, jetzt sind wir endlich ungestört.« Wolfer genoss es, wie sich ihr Körper gegen den seinen presste und einen femininen Duft nach blumiger Seife und leichtem Schweiß verströmte. Wieder sog er tief den Atem ein.
Alys lief rot an, dann nahm sie all ihren Mut zusammen und sah sich in dem Raum um. Er war einfach und schlicht eingerichtet, mit einem Minimum an Stickerei, aufeinander abgestimmten Farben und einigen wenigen Kissen. Die Polster waren größtenteils statt mit Stoff mit Leder überzogen. »Das sieht aber nicht aus wie deine Schlafkammer.«
Er grinste. »Und woher willst du wissen, wie die aussieht? Du warst nur ein Mal darin, und da hast du die meiste Zeit unter meinem Bett verbracht. Hast du vor, jetzt wieder darunterzukriechen?«
» Hinein , nicht darunter«, berichtigte sie ihn bestimmt. »Wenn wir erst einmal darin sind …« Sie spürte, wie sein Herz bei diesen Worten einen Satz machte. Er presste sie enger an sich, trug sie in die Nachbarkammer hinüber und schloss auch diese Tür mit einem Tritt. Die Fenster standen offen, eine angenehme Brise wehte in den warmen Raum. Alys wand sich ein wenig in seinen Armen.
»Schsch«, beruhigte Wolfer sie. »Du kannst jederzeit Nein sagen.« Er wollte sich nicht vorstellen, was sie in puncto ˒fast Gewalt angetan˓ bei ihrem Onkel alles hatte ertragen müssen, und schloss einen Moment lang die Augen. Jinga, gib mir die Kraft, mein nächstes Versprechen auch zu halten. »Egal wie weit wir gegangen sind, wenn du Nein sagst, höre ich sofort mit dem auf, was wir gerade tun, das schwöre ich dir.«
Er war so fürsorglich. Selbst wenn sie ihn nicht schon lange geliebt hätte, wäre sie in diesem Moment zu dem Schluss gekommen, dass er zu den Männern zählte, die Cari als die ˒Guten˓ bezeichnet hatte. Und als sie daran dachte, was sie früher am Morgen in just diesem Raum getan hatten, trieben ihr Verlegenheit, Verlangen und freudige Erregung das Blut in die Wangen. »Willst du mich nicht absetzen?«
»Mir gefällt es, dich in den Armen zu halten«, gestand Wolfer rau. Goldene Augen blickten in graue. Alys’ Herz begann heftig zu pochen. Als er zum Bett hinüberging, sich auf der Kante niederließ und sie auf seinen Schoß setzte, schmiegte sie sich an ihn. Er schluckte hart.
»Langsam.« Diesmal war es eine Bitte, keine Versicherung. Ihre Hüfte grub sich in seine Leistengegend, rieb sich leicht daran. Aber es war schwierig, sie zur Vorsicht zu mahnen, wenn sie ganz offensichtlich alle Hemmungen über Bord werfen wollte. Sie zeigte dieselbe Mischung aus Zögern und Kühnheit, die ihn schon in seiner Jugend zum Wahnsinn getrieben hatte und heute noch genauso faszinierte wie damals.
Sie bedeckte sein Gesicht mit leichten Küssen, dann begann sie an seinem Ohr zu knabbern. Ihm stockte der Atem, und ein Schauer rann ihm über den Rücken, als ihre Zungenspitze über sein Ohrläppchen strich.
»Vielleicht sollte ich dich bitten, aufzuhören, wenn ich Nein sage«, neckte er sie.
Alys’ Kühnheit verflog augenblicklich. »Du … gefällt dir das nicht?«
Wolfer umfasste rasch ihre Wangen. »Es gefällt mir zu gut, ich versuche nur, das Ganze langsam angehen zu lassen, weißt du noch?«
Ihre grauen Augen forschten in seinen goldenen: unerfahren und vielleicht ein wenig unsicher, aber ohne Angst.
Stöhnend beugte Wolfer sich vor und küsste sie. Zufrieden registrierte er, dass sie seinen Kuss ohne Zögern erwiderte. So ist es richtig , dachte er benommen, während seine Hände sacht über ihre Arme und Schultern glitten. Küss sie weiter, nimm ihr die … Jinga!
Ihre Hände hatten begonnen, dasselbe mit ihm zu tun wie er mit ihr, sie strichen über seine Arme und glitten dann unter seine ärmellose Tunika. Das Gefühl ihrer die Haut seines Rückens liebkosenden Handflächen löste kribbelnde Erregung in ihm aus. Sie hatten bislang nichts anderes getan, als sich zu küssen, und schon hatte sie alle seine Sinne aktiviert.
Wolfer löste sich sacht von ihr, schob sie etwas von sich weg, sodass sie die Hände zurückziehen musste, rang sich ein Lächeln ab, als sie ihn fragend ansah, und brachte tatsächlich einen zusammenhängenden Satz zustande. »Möchtest du, dass ich meine Tunika ausziehe?«
Alys blinzelte. Ihre Lippen öffneten sich, schlossen sich,
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