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Der Kuss Im Kristall

Der Kuss Im Kristall

Titel: Der Kuss Im Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Ranstrom
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wie beim ersten Mal. Gefahr, Verrat und – und Tod. Nie habe ich ein stärkeres Bild gesehen. Als ich ihn warnte, wurde er – nun ja, wurde er sehr zornig und gab mir den Rat, nicht mehr die Zukunft vorauszusagen.“
    Grace presste die Hände im Schoß zusammen, sodass ihre Fingerknöchel sich weiß vor dem schwarzen Samt ihres eleganten Abendkleides abhoben. „Alethea, ich bin sprachlos. Hat er dir etwas getan?“
    „Natürlich nicht“, versicherte sie rasch. „Er ist ein Gentleman. Und diesmal konnte ich erkennen, dass die Gefahr nicht von ihm ausgeht, sondern ihm droht.“ Aber da war noch mehr. „Tante Grace, wie viel hat dir Tante Henrietta über ihre Klienten anvertraut?“
    „In Bezug auf ihr Geschäft war Henrietta sehr verschwiegen. Ihr war Diskretion sehr wichtig. Sie sprach stets sehr allgemein und nannte nur selten Namen.“
    „Hat sie jemals Maeve McHugh erwähnt?“
    In einer schützenden Geste legte Lady Sarah die zarte Hand an ihre Kehle. „Maeve? Gütiger Himmel! Hat Glenross deshalb Madame Zoe aufgesucht?“
    Alethea nickte. „Ich weiß nicht, was Tante Henrietta gesagt hat, aber ich glaube, McHugh macht sie verantwortlich für den Tod seiner Frau und seines Sohnes.“
    Lady Annicas Miene drückte Besorgnis aus. „Wenn er Madame Zoe für schuldig hält, könnte er dann derjenige sein – könnte es sein, dass Glenross der Mörder ist?“
    „Um Himmels willen!“, rief Alethea. Dennoch überlief sie ein Schauer. Tatsächlich war McHugh am ehesten verdächtig, seit sie mit ihren Nachforschungen begonnen hatte. Und sie war nicht so unbedarft, dass ihr das Dunkle an seinem Charakter nicht aufgefallen wäre. Tatsächlich vermutete sie, dass diese Dunkelheit sehr tief reichte. Sie war überzeugt, dass der Mann, der sie beim Walzertanz mit so viel Sanftmut und Eleganz geführt und der sie fürsorglich aus einem Schneegestöber gerettet hatte, gleichzeitig so gefährlich war wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch.
    „Wie dem auch sei, Alethea. Ich meine, wir sollten uns vor Glenross in Acht nehmen“, sagte ihre Tante.
    Alethea nickte und erhob sich von ihrem Stuhl, um den Gang entlangzublicken und sich zu vergewissern, dass Dianthe noch nicht zu ihnen heruntergekommen war. „Ich vermute, er wird heute Abend den Tanz einfordern, den ich ihm noch schulde. Ich will sichergehen, dass er zwischen mir und Madame Zoe keinen Zusammenhang entdeckt hat. Andernfalls werde ich gewiss etwas finden, das ihn beruhigt.“
    Charity Wardlow schlang sich den Paisleyschal fester um den Leib, stand auf und trat zum vorderen Fenster, um nach der Kutsche Ausschau zu halten. „Falls du Hilfe brauchst, Alethea, so stehe ich dir jederzeit zur Verfügung.“
    Grace drückte ihre Nichte an sich. „Ich habe Glenross zu unserer Weihnachtsfeier eingeladen, gemeinsam mit einigen anderen. Und ich habe mich als Ehestifterin versucht. Ich hätte es besser wissen sollen. Natürlich werde ich das Fest absagen, indem ich vorgebe, krank geworden zu sein.“
    Alethea fühlte ein seltsames Kribbeln im Bauch. Eine Ehe stiften? Für sie und Glenross? Aber Glenross würde niemals eine längere Beziehung mit einer neuen Frau suchen. Er liebte noch immer seine verstorbene Ehefrau – davon zeugte auch sein Wunsch nach Rache. Jeder Frau, die dumm genug war, McHugh zu lieben, würde das Herz gebrochen werden.
    „Bitte sag nicht ab, Tante Grace. Dianthe freut sich so darauf, und ich kann es ohnehin nicht vermeiden, Glenross auf all den Partys und Veranstaltungen zu begegnen. Wenn er mir heute Abend nicht signalisiert, dass er meine Verkleidung durchschaut hat und ich ihn nicht noch einmal als Madame Zoe treffen muss, werde ich einigermaßen sicher sein.“
    „Ich befürchte, Alethea, dass es besser wäre, wenn du überhaupt aufhören würdest, die Zukunft vorherzusagen“, riet ihr Lady Annica. „Wir waren mit diesem Plan nie ganz glücklich, und wenn du schon von einem normalen Klienten bedroht wirst, weil er einfach wütend auf dich ist, dann erschauere ich bei der Vorstellung, was der echte Schurke anrichten kann.“
    Alethea aber war noch nicht bereit, ihre Ermittlungen zu beenden. „Die Mittwochsliga war einverstanden, mir Zeit bis Neujahr zu geben, den Mörder zu finden. Das sind noch elf Tage. Und ich werde jeden einzelnen davon nutzen.“
    Beschwichtigend hob Grace die Hände. „Versprich, dass du Bescheid sagen wirst, wenn sich irgendetwas in seinem Verhalten dir gegenüber ändert.“
    „Ich verspreche es“, gelobte

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