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Der Kuss Im Kristall

Der Kuss Im Kristall

Titel: Der Kuss Im Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Ranstrom
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heisere Lachen, als sie ihn geneckt hatte, und ihr seltsam vertrauter und erregender Duft. Er vermutete, es würde Spaß machen, sich mit ihr zu messen. Zu schade, dass er andere Pläne verfolgte.
    Oder war es nicht schade? Je eher er sie zur Strecke brachte, desto weniger Schaden würde sie noch anrichten können. Er konnte nicht vergessen, dass es ihr Rat gewesen war, der Maeve und Hamish in den Tod geschickt hatte. Es war nicht nur sein Vergnügen, sondern es war seine Pflicht, Madame Zoe daran zu hindern, noch weitere Unschuldige durch ihre verheerenden Ratschläge ins Unglück zu stürzen.
    Er klopfte dreimal, bereit, die kleine Schwindlerin auf ihren Platz zu verweisen.
    Ein leichter Blumenduft und sieben brennende Kerzen verliehen dem Salon eine besondere Atmosphäre, warm und irgendwie einladend, wie Alethea im Dämmerschein des späten Nachmittags hoffte. Als sie beiseite trat, um McHugh hereinzulassen, bemerkte sie seinen gehetzten Blick, mit dem er sich im Raum umsah, und sie fragte sich, woher diese Anspannung rührte.
    Er ging an ihr vorbei und streifte ihre Schulter. Lag darin etwas leicht Bedrohliches, oder bildete sie sich das nur ein? Sie schloss die Tür und schob den Riegel vor. Als sie sich umdrehte, saß McHugh bereits am Tisch und mischte die Karten.
    „ Bonsoir, Monsieur “, murmelte sie.
    „Guten Abend, Madame “, erwiderte er.
    „Sie wollen direkt zur Sache kommen, ja?“ Sie war enttäuscht. Sie hatte sich darauf gefreut, ihn zu treffen, mit ihm zu reden, ohne auf die Konventionen des ton Rücksicht nehmen zu müssen. Vielleicht aber war es auch nicht so wichtig. Da sie dieselben Bekannten hatten, würden sie einander immer wieder begegnen, und sie konnte nicht riskieren, dass er eine Verbindung zwischen ihr und Madame Zoe herstellte. Jede Vertraulichkeit vergrößerte das Risiko für sie, enttarnt zu werden. Dies war das letzte Mal, dass sie ihm eine Audienz gewährte.
    „Das tue ich in der Tat.“ Mit einer Kopfbewegung deutete er auf den Stuhl seinem gegenüber. „Ich bin bereit für jede Art von Vorhersage, die Sie für mich haben.“
    Alethea ließ sich auf den Stuhl sinken. An diesem Abend war etwas anders an McHugh. Etwas noch Herausfordernderes als vorher. Seine eisgrauen Augen wirkten misstrauisch. Alles an ihm riet ihr zur Vorsicht.
    Sie entschied sich für die Variante mit den zehn Karten, das Tarotmuster, das am beliebtesten war. McHugh musste glauben, dass er diesmal alles für sein Geld bekommen hatte. Er sollte keinen Grund haben, sie noch einmal aufzusuchen.
    Sie drehte die ersten fünf Karten herum und hielt vor Überraschung die Luft an. Die Königin der Kelche und der Schwertkönig lagen vor ihr. Und die anderen Karten bedeuteten Gefahr in Form von Teufel und Mond. Die letzte Vorhersage wiederholte sich, aber durch das Auftauchen des Teufels war die Gefahr konkreter geworden – der Tod. Und der Mond wies auf Verrat und einen falschen Freund hin. Livingston?
    „Noch einmal, M’sieur , ich – ich denke, Sie befinden sich in großer Gefahr. Ich bin nicht sicher, aber alles deutet darauf hin …“
    McHugh lächelte etwas schief. „Ah, das ist gut, Madame . Könnten Sie sich noch ein bisschen unklarer ausdrücken?“
    Alethea blickte auf in sein markantes Gesicht. Zum Glück verbargen die Schleier, dass sie errötete. „ M’sieur ?“
    „Sagen Sie so die Zukunft voraus, Madame ? ‚Ich glaube?‘ ‚Ich bin nicht ganz sicher?‘ ‚Alles deutet darauf hin?‘ Sie lassen sich sehr viel Spielraum. Für meinen Geschmack sind Ihre Botschaften ein wenig zu vage.“
    „ M’sieur , nichts ist sicher. Die Wahl liegt stets bei uns. Wenn man keinen Einfluss auf die eigene Zukunft hätte, wäre es überflüssig, so jemand wie mich zu konsultieren. Alles wäre vorherbestimmt und unveränderlich. Nur weil man Entscheidungen zu treffen hat, ist es sinnvoll, die Zukunft zu kennen.“
    „Es ist interessant, dass Sie nicht an Schicksal glauben“, meinte er und flüsterte mit harter Stimme: „Übernehmen Sie dann auch die Verantwortung für die Entscheidungen, die Ihre Klienten aufgrund Ihrer Vorhersagen treffen?“
    Ein Schauer überlief Alethea. Sie beschlich das unbehagliche Gefühl, dass er ihr nicht wohl gesonnen war. Er wollte auf irgendetwas hinaus – aber worauf? „Ich übernehme Verantwortung für das, was die Karten sagen, M’sieur , aber nicht für die Entscheidungen anderer.“
    „Entscheidungen, die auf dem beruhen, was Ihre Karten voraussagten“, stieß er

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