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Der Kuss

Der Kuss

Titel: Der Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster
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Gefallen und komm auf den Punkt!“, bat Michael.
    Am liebsten hätte er dafür die Hand seines Freundes genommen, um ihn zu ermutigen das Problem auszusprechen. Lukas schnaubte, suchte die Wände ab, seufzte, holte Luft um zu sprechen, tat es dann doch nicht.
    Michael hatte Lukas bisher als verdammt coolen Kerl kennen gelernt, abgesehen von den paar zärtlichen Zwischenfällen, die immerhin gezeigt hatten, dass Lukas nicht ganz so abgebrüht war wie er sich gerne gab. Er hatte sich neben ihm immer mickrig gefühlt, naiv, doch jetzt kam Michael sich reifer vor als sein Freund und viel mutiger. Was stellte bloß so ein überwältigendes Problem dar, dass ausgerechnet dieser robuste, durchtriebene Kerl damit nicht klar kam? Eines, das so überwältigend war, dass er lieber einen Streit vom Zaun brach als darüber zu reden.
    „
Anal“
, rutschte es auf einmal aus Lukas heraus, und es klang so bescheuert, wie verklemmt er das sagte, dass Michael losprusten musste. Das war freilich die falsche Reaktion – Lukas stieß einen verbitterten Fluch aus und wandte sich enttäuscht von Michael ab. Das brachte diesen erst recht zum Kichern.
    „Hör auf zu lachen“, schnauzte Lukas und erreichte das Gegenteil. Mit dem Gelächter verflog die Anspannung und das feuerte Michael noch mehr an.
    „Das ist nicht lustig!“, mahnte Lukas. Der Ernst wich aus seiner verspannten Haltung und seine Mundwinkel wackelten nervös. „Jetzt mal ehrlich“, platzte er heraus, „kannst du dir vorstellen, dass ihn dir jemand reinsteckt?“ Dabei blickte Lukas an sich herab.
    Wilde Erregung erschlug das Gelächter mit einem Hieb, und Michael folgte dem Blick mit rasendem Herzklopfen
    „Ich weiß nicht,
vielleicht!“
Er zuckte lässig mit den Schultern, wagte nicht zuzugeben, dass er sich das sogar
recht gut
vorstellen konnte.
    „Ernsthaft?“, brachte Lukas so ungläubig wie erstaunt hervor. „Ich meine, ich will ja nicht angeben oder so – aber – diesen
Knüppel?“
, fragte Lukas und umschloss seinen Schwanz mit der Hand, wie eine Waffe, als wolle er seine Zerstörungskraft betonen.
    „Naja, natürlich nicht
einfach so,
also man müsste da schon etwas –
Vorarbeit
leisten …“, murmelte Michael versonnen und nutzte die Gelegenheit, ungebremst auf Lukas Erektion zu glotzen.
    „Hast du schon mal, was –
rein
– getan?“, fragte Lukas und musterte Michael gleichermaßen mit Neugier und Abscheu. Dieser schüttelte fassungslos den Kopf. Wenn das Gespräch noch eine Weile so weiter lief, würde es wieder irgendwie verstörend, unmittelbar und in fleischlicher Praxis enden. Der ungenierte Blick auf Lukas' Körper, dessen deutliche Erregung und die recht bildliche und sensorische Vorstellung davon, was diese in seinem Körper alles anstellen könnte – Michael hatte es schwer, klare Gedanken zu fassen.
    „Woher willst du dann wissen, dass es … dass du das geil findest?“
    „Ich weiß es nicht“, machte Michael klar, „Außerdem, das ist ja nicht das Einzige, das Schwule miteinander machen können – falls
das
deine größte Sorge ist.“
    „Ist es nicht“, brummte Lukas und betrachtete Michael kritisch. „Bist du nicht neugierig, wie es sich anfühlt?“
    „Sag mal, ist das irgendeine verkorkste Art mich zu fragen, ob du mich ficken darfst?“, fragte Michael schließlich ungehalten. Lukas zuckte erschrocken zusammen.
    „Nein!“, wehrte er lautstark ab und ließ sofort seinen Schwanz los, als wäre dieser plötzlich giftig geworden.
    „Aber wenn du weiter solche Fragen stellst, dann vielleicht …“, rutschte Michael raus. Sie starrten sich betroffen an.
    „Keine Sorge“, winkte Michael ab und kratzte sich verlegen am Kopf.
    „Du würdest echt …?“, brummte Lukas, und Michaels Bauch begann zu flattern.
    „Nein, Lukas, das ist mir jetzt einfach
zu
romantisch, bei all dem Kitsch, der heimeligen Idylle, den einfühlsamen Worten und so …“, faselte er und versuchte zu verbergen, wie Erregung und Angst ihn gleichermaßen heimsuchten.
    „Ob er dabei –
schmutzig
wird?“, fragte sich Lukas und rümpfte die Nase.
    „Himmel! Lukas, mach weiter so und ich werde asexuell!“
    Verstört vom Gespräch und der Richtung, die es eingeschlagen hatte, wandten sie sich voneinander ab, steuerten auf die Sessel zu, setzten sich und brüteten vor sich hin. Die Waschmaschine wummerte in ihrem Takt und Erregung waberte wie Nebelschwaden durch den Raum. Als sie nach einigen Minuten etwas sagen wollten, passierte das

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