Der Kuss
sollte, entschied sich aber dagegen. Stattdessen erhob er sich und tappte in den Flur, klopfte gegen die Klotür, öffnete sie und spähte hindurch. Dunkel, Lukas war also nicht hier drin. Michael fand ihn in der Küche, wo dieser mit dem blanken Arsch auf dem Tisch saß, einen Fuß lässig auf dem Sessel, fast so wie auf der Parkbank, gestern Nacht. Er rauchte und merkte nicht sofort, dass sein Freund ihn beobachtete, starrte gedankenverloren ins Nichts. Vor dem grellen Licht des Fensters war fast nur seine Silhouette zu erkennen – und die war atemberaubend, malerisch. Michael konnte gar nicht fassen, dass dieser Kerl sich mit ihm abgeben wollte.
„Ach,
hier
bist du“, durchbrach Michael die Idylle des Gemäldes und betrat verunsichert die Küche. Er fühlte sich wie ein Eindringling, steuerte das Waschbecken an und lehnte den Hintern dagegen. Dabei spannte er wie beiläufig die Bauchmuskeln an.
„Hey“, lächelte Lukas, sog ein letztes Mal am Zigarettenstummel und drückte ihn im überfüllten Aschenbecher aus. Dabei zitterten seine Finger, obwohl er sich ansonsten betont lässig bewegte. Seine Erektion verriet allerdings auch, dass er nicht wirklich
cool
war. Als Michael drauf glotzte, zog er instinktiv seine Arschbacken zusammen und seine Hose wurde eng. Lukas sprang vom Tisch, klatschte mit den Händen, und sagte:
„Na dann? Woll'n wir mal wieder.“
Es klang, als wäre die Wurstsemmelpause auf der Baustelle vorüber, und die nächste Schicht, eine Wand zu stemmen, stünde an. Ein Romantiker! Kaum zu glauben, wie zärtlich und behutsam Lukas trotzdem sein konnte.
Auf dem Weg aus der Küche öffnete Lukas den Kühlschrank, warf Michael eine eisgekühlte Dose zu, die dieser ungeschickt mit der nackten Brust auffing. Ein kalter Schock, der ihm einen kurzen Schrei entlockte. Lukas schüttelte belustigt den Kopf, grapschte rasch nach etwas, das neben dem Kühlschrank auf der Arbeitsfläche gelegen hatte, und steuerte das Wohnzimmer an.
Mit einer achtlosen Geste warf er das Päckchen Kondome, das Michael im Supermarkt so verstört hatte, aufs Sofa. Wieder ein Reiz. Wieder etwas das ihm klar machte, was – vielleicht – gleich passieren würde. Michael schluckte heftig und fummelte am Verschluss der Bierdose herum. Verdammt, seine Finger waren zu nichts zu gebrauchen wenn sie so fahrig waren.
Lukas bewegte sich durchs Zimmer wie ein Panther, dabei wippte seine Erregung vor ihm hin und her, und unter seiner nahtlosen, zarten Bräune spielten Muskeln und Sehnen. Michael beneidete seinen Freund darum, so selbstbewusst zu sein, sich nackt so wohl zu fühlen – auch, wenn das bei
dem
Körper kein Kunststück war.
„Komm her!“, forderte Lukas seinen Freund auf, und Michael folgte mit weichen Knien. Lukas streckte den Arm aus, schob Michael die Hand in den Nacken, legte Stirn an Stirn, rieb die Nase an der seines Freundes. Sachte schnappte Lukas nach Michaels Lippen, drückte ihm zunächst kurze, flinke Küsse auf, ehe sie verlangender wurden, weich und fordernd. Er packte Michael und zog ihn energisch zu sich. Dieser drückte seine Finger in Lukas' muskulösen Rücken und tastete sich langsam immer weiter abwärts. Lukas' Po fühlte sich so stramm und zugleich geschmeidig an, Michael musste ihn einfach lustvoll kneten.
Derweil streichelte Lukas sanft über die Wirbelsäule seines Freundes, brachte ihn mit seinen liebevollen Händen zum Schnurren. Zwischen ihrer harten Erregung rieb der Stoff von Michaels Jeans.
Die Küsse wurden stürmischer, Lukas wühlte mit seiner Zunge begierig in Michaels Mundhöhle, saugte an ihm und brummte genüsslich. Er drängte sich fester an ihn heran, legte seine Hände schwer auf Michaels Hüften und dirigierte ihn rückwärts, bis dieser das Sofa in seinen Kniekehlen spürte und sich darauf fallen ließ.
Lukas ließ sich zwischen Michaels Schenkel auf den Boden sinken, bedeckte die Brust seines Freundes mit herzhaften Küssen und begann, an den Knöpfen der Jeans zu nesteln. Michael blickte an sich herunter, beobachtete, wie Lukas feuchte, rosa Zunge erst mit einer Brustwarze spielte, sie schmatzend küsste, dann die andere überfiel, indem er sofort wild dran saugte. Michael stöhnte, wimmerte, fast schmerzhaft zogen sich seine Nippel unter diesen neckenden Liebkosungen zusammen.
Lukas unterbrach die zärtliche Quälerei und blickte Michael auffordernd an.
„Heb' deinen Arsch, los!“, brummte er drängend, und zerrte am Stoff der Hose. Michael leistete Folge und
Weitere Kostenlose Bücher