Der Kuss
was ich in Zukunft tu, wer mich in Zukunft mögen wird, wen
ich
mögen werde und … und …
was,
verdammt noch einmal, hat mein eventueller Beruf oder meine Mutter damit zu tun, ob wir jetzt miteinander
ficken?“
Michael war nun doch laut geworden, redete sich in Rage, beim letzten Wort überschlug sich seine Stimme. Er war knallrot im Gesicht und Adern traten an seiner Stirn hervor. Eigentlich hatte er sein Anliegen etwas gemäßigter vorbringen wollen, nicht ganz so – direkt, aber irgendwie waren seine Dämme gerade dabei, nach und nach zu brechen.
„Du willst ficken?“, nahm Lukas den letzten Gedanken auf, an dem alle anderen Argumente abrutschten, als wäre er Teflonbeschichtet. Er schien ehrlich beeindruckt und nahm Michael mit seiner Frage den Wind aus den Segeln. Mit einem Mal war alle Wut weg – beziehungsweise ballte sich zu draller Erregung in dessen Schritt zusammen. So ähnlich musste sich Lukas gestern gefühlt haben, als er – versehentlich – erklärt hatte, dass er Michael lieben würde.
Die Anspannung fiel von Michael ab – zumindest jene, die seine Schultern und Fäuste, den Bauch und seine Beine gestrafft hatte. Er spürte, wie die Muskeln in seinem Gesicht losließen, und sein eben noch mahlender Kiefer nach unten klappte. Okay, wenn einen das Unterbewusstsein so böswillig verraten hatte, war der Gedanke an Flucht tatsächlich nicht besonders abwegig.
„Vielleicht“, murmelte Michael kleinlaut und musterte fragend das Gesicht seines Freundes.
„Wow!“, schnaufte dieser mit belegter Stimme und fuhr sich mit einer raschen Geste in den Schritt, um seine Erektion besser zu arrangieren. „Ich hätte nicht gedacht … Also du … Wow, Michael!“ Lukas erinnerte sich an das Bier in seiner Hand und leerte es in einem einzigen Zug, zerdrückte dann die Dose mit der Faust, blickte Michael nervös an, rülpste, und sagte: „Also gut!“
Michael prustete los, wollte etwas einwenden, doch Lukas sprang auf, zog sich mit einer einzigen, eleganten Bewegung das Shirt aus und machte einen Schritt auf ihn zu. Der Anblick war noch erregender, als vor einigen Tagen im Keller. Das Tageslicht vielleicht, oder die Entschlossenheit, mit der sich Lukas auf seinen Freund zu bewegte, ihn so hungrig anschaute, dass Michael ganz weiche Knie bekam.
Lukas legte Michael sanft die Hände an die Hüften, neigte sich vor, schnappte verlangend nach dessen Mund, saugte an seinen Lippen und brachte fordernd seine Zunge ins Spiel. Dabei ließ er langsam sein Becken gegen Michaels kippen, und kreiste aufreizend mit der Hüfte, um ihn seine harte Beule spüren zu lassen. Das war so erregend, dass Michael befürchtete, gleich seine Wäsche einzusauen.
„Darf ich's dir ausziehen?“, hauchte Lukas, als er Michaels Shirt an der Länge fest hielt. Dieser nickte mit klopfendem Herzen und hob gefügig die Arme. Lukas ließ sich Zeit, schob den Stoff Zentimeter für Zentimeter hoch, wobei er seine warmen Handflächen über Michaels Haut gleiten ließ und ihm intensiv in die Augen sah. Als er das olivgrüne Teil von Michaels Händen streifte und fallen ließ, registrierte er ein furchtsames Aufblitzen im Gesicht seines Freundes. Langsam fuhr er mit seinen sanften Händen wieder an Michaels Haut herab, blickte ihm prüfend in die Augen, während er langsam dessen entblößten Oberkörper streichelte.
„Du gefällst mir“, raunte er leise, lächelte und ließ, wie um das zu unterstreichen, seinen Blick anzüglich über Michaels Körper streifen. Dieser schluckte geräuschvoll.
„Wirklich?“, piepste er ungläubig.
Lukas brummte zustimmend und senkte den Mund auf Michaels Schulter. Behutsam und genüsslich gingen seine Lippen auf Entdeckungsreise, begleitet von einer feuchten, interessierten Zunge, die jeden Millimeter Haut kosten wollte. Michael bebte, hielt sich an Lukas' starken Schultern fest, biss sich auf die Lippen und unterdrückte sein Stöhnen.
Lukas wanderte wieder hoch, fing seinen Mund, schmatzte an Michaels Zunge, küsste über seinen Mundwinkel hinweg bis zum Ohr und hauchte:
„Du brauchst nicht leise zu sein, ich wohn' hier alleine“, biss ihm ins Ohrläppchen und saugte sich den Hals wieder abwärts.
Zögernd gab Michael zu, wie sehr ihn diese Liebkosungen erregten, wagte ein vorsichtiges Brummen. Bald kam er sich nicht mehr blöd vor, sondern entdeckte, dass ihn das geräuschvolle Stöhnen sogar noch anheizte. Vor allem, als auch Lukas wohlig vor sich hin brummte, während er feuchte Spuren
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