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Der Lächler

Der Lächler

Titel: Der Lächler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu schauen.
    Bisher war es ohne Ausdruck gewesen. Das aber änderte sich in den folgenden Sekunden, denn der Killer bewies, weshalb man ihm den Spitznamen gegeben hatte.
    Er lächelte.
    Sein Mund nahm an Breite zu. Es war kein normales Lächeln, sondern ein widerliches und bösartiges Grinsen. Ein Vorbote auf das, was noch im Kopf des Killers schlummerte, aber sehr bald hervorbrechen konnte.
    Die Zähne, breit und lang, bildeten eine gefährlich aussehende Reihe.
    Und mit dem Lächeln kam die Kraft.
    Das sah Nummer zwei nicht, denn die schon unmenschliche Kraft breitete sich an der Rückseite aus, dort wo die Gelenke durch Handschellen verbunden waren.
    Die Arme zuckten zu verschiedenen Seiten weg. Erst eine ruckartige Bewegung, dann spannte sich die Kette zwischen den Kreisen, und das bekam der Wächter noch mit. Wie hypnotisiert schaute er zu, auch irgendwie wissend, daß etwas passieren würde, aber er war nicht in der Lage, einzugreifen, denn was er sah, wollte ihm nicht in den Kopf.
    Obwohl es ihm vorkam wie zeitverzögert, schaute er bewegungslos zu, wie Onopko die Kette zwischen den Handschellen sprengte. Er war frei, und fuhr herum!
    ***
    Der Wächter dachte daran, daß er seine Waffe in der rechten Hand hielt.
    Er rieß den Arm in die Höhe, um die Mündung so einzurichten, daß sie auf Onopkos Körper zeigte, doch schon in der Bewegung wußte er, daß er zu langsam war. Der Lächler schlug zu.
    Als wäre ein Amboß auf seinen Kopf niedergesaust, so traf der Schlag den Wächter. Nummer eins hätte sofort bewußtlos werden müssen, aber das Schicksal meinte es anders mit ihm. Es schickte ihm noch ein letztes Bild zu, das er nicht vergaß.
    Das breite Lächeln oder Grinsen auf dem kantigen Gesicht und die Veränderung des Schädels. Die Narbe glühte feurig auf, und neben ihr pulsierte ein rotes, verschlungenes Etwas wie ein Organ, das aus irgendeinem Körper entnommen worden war, ein fremdes Gehirn.
    Schlagartig zerplatzte das Bild, und der Wächter sackte auf seinem Sitz zusammen. Der Ausdruck seiner offenstehenden Augen zeigte dem Lächler, daß ein Toter vor ihm hockte.
    Onopko handelte rasch und zielsicher. Seine jetzt freien Hände griffen zu. Die Finger waren wie Stäbe aus Stahl, als sie den Körper festhielten, ihn sofort danach in die Höhe wuchteten und anschließend herumwirbelten.
    Nummer zwei stand noch an der Tür. Er hatte sich ebenfalls gedreht und von seinem Standort aus alles mitbekommen. Er hatte auch eingreifen wollen, doch die Veränderung am Kopf des Killers hatte ihn zu sehr in seinen Bann gezogen, obwohl er nur die Rückseite des Schädels gesehen hatte. Aber das rote Leuchten war nach wie vor vorhanden, so daß er auch in den Schädel hineinschauen konnte und die fremde Masse sah, die sich zusammengedrückt und gequält hatte wie eine Menge dicker Würmer. Der Mann begriff es nicht, und als ihm dämmerte, in welch einer Gefahr auch er schwebte, da hatte Onopko die Leiche des Kollegen bereits vom Sitz gerissen. Er wuchtete sie auf den Mann an der Tür zu.
    Der Wächter schaffte es nicht, seine Waffe zu ziehen. Der schwere Körper prallte gegen ihn. Zwar hielt sich der Mann fest, doch der Aufschlag sorgte dafür, daß sich seine Hand vom Griff löste und Nummer zwei plötzlich ohne Halt am Rand des Einstiegs balancierte.
    Es konnte nicht gutgehen, und es ging nicht gut!
    Die starre Leiche fegte ihn aus dem Hubschrauber. Nummer zwei schrie noch auf, als er fiel und ihm dabei auch bewußt wurde, was sich unter dem Hubschrauber befand.
    Onopko gab sich selbst die Sekunden Zeit, um den Flug des Lebenden und des Toten zu verfolgen.
    Zugleich klatschten sie auf die Oberfläche des Sumpfes. Wasser spritzte in die Höhe.
    Der Tote versank sofort. Das Moor würde ihn nicht mehr freigeben. Der lebende Wächter aber tauchte noch einmal auf. Er ruderte mit den Armen und schrie so laut, daß seine Stimme selbst die Lärmkulisse des Hubschraubers übertönte. Die Panik hatte sein Gesicht zu einer Fratze werden lassen, denn die Kräfte des Sumpfs zerrten an seinen Beinen und kannten kein Pardon.
    Als die Schreie in einem gurgelnden Geräusch erstickten, rammte Onopko den Ausstieg wieder zu und drehte sich dem Piloten entgegen.
    Der Mann saß schreckensstarr auf seinem Sitz. Er hatte die Befehle befolgt, aber er war unfähig zu begreifen, was sich innerhalb dieses beengten Raumes abgespielt hatte.
    Erst als der Lächler sich drehte und der Pilot die schwere Pranke auf seiner Schulter spürte, da war

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