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Der Lambertimord

Der Lambertimord

Titel: Der Lambertimord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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»Umstellen Sie das Zelt. Einer von Ihnen wird auf mein Kommando das Zelt von der Seite aufschneiden. Wir werden den Eingang aufschlitzen. Ich denke, daß dabei das Überraschungsmoment auf unserer Seite ist.«
    Der Einsatzleiter nickte und verteilte seine Gruppe. Es dauerte einige Sekunden, bis jeder seine Position eingenommen hatte.
    »Zugriff!« Frank hatte mit einer Handbewegung sein lautes Kommando unterstützt. Es dauerte kaum mehr als fünf Sekunden, und die Zeltbahn war auf beiden Seiten von oben bis unten aufgeschlitzt.

    Lalelu, nur der Mann im Mond schaut zu, wenn die kleinen Babys schlafen, drum schlaf auch du.

    Starr vor Schreck hockte der Mann in der hintersten Ecke des Zelts. Seinen dünnen Schlafsack hatte er wie zum Schutz hochgezogen und an seine Brust gepreßt. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er die Beamten an. Bei dem ruckartigen Rückzug in die Zeltecke hatte er das Radio umgestoßen. Außerdem schaukelte eine Windlampe an der Firststange des niedrigen Zeltes. Der ganze Boden war mit einer dicken Schicht Moos ausgepolstert. Frank hatte den Eindruck, daß das Zelt schon seit Wochen bewohnt war und sich der Unbekannte auf einen längeren Aufenthalt eingestellt hatte.
    »Sind Sie Markus Jansen?«
    Der Mann blieb stumm, so als habe er Frank nicht verstanden.
    Ecki wiederholte die Frage und hielt ihm dabei seinen Ausweis vor das verwirrte Gesicht. »Sind Sie Markus Jansen?«
    Der Mann nickte kaum merklich.
    »Kriminalpolizei Mönchengladbach. Mein Name ist Frank Borsch. Wir verhaften Sie wegen des dringenden Verdachts, für den Tod von Heike van den Hövel verantwortlich zu sein. Wir bringen Sie jetzt ins Präsidium nach Mönchengladbach. Haben Sie das verstanden?«
    Markus Jansen sah die Männer nur an. Er zog den Schlafsack noch enger um seinen Oberkörper. Frank konnte sehen, daß Jansens Tarnanzug völlig verschmutzt war. Auch im Gesicht hatte er dunkle Streifen. Er mußte mit den Händen im Waldboden gewühlt haben. Immer noch brachte Markus keinen Ton heraus. Seine Augen füllten sich mit Tränen.
    »Können Sie aufstehen? Herr Jansen, können Sie aufstehen?« Frank fragte eindringlicher und griff nach dem Arm von Jansen, der sich aber nicht aus der Ecke ziehen ließ, sondern versuchte, noch weiter zurückzuweichen.

    Mutige Frau wird Opfer von Skinheads
    (Inw). Fünf Tage nach der Vergewaltigung einer 40jährigen Frau, die zuvor einem Jugendlichen in Bedrängnis geholfen hatte, hat die Polizei noch keine heiße Spur. »Wir müssen abwarten, es sieht eher spärlich aus«, so Oberstaatsanwalt Ralf Böllmann. Die Frau war auf dem Parkplatz eines Supermarkts in Viersen eingeschritten, als fünf Männer aus der Skinhead-Szene einen Jugendlichen belästigten. Einen Tag später wurde sie vermutlich von derselben Bande entführt und vergewaltigt.

    »Seit wann kannten Sie Heike?«
    Frank stand am Tisch vor Markus Jansen. Bevor sie den jungen Mann in den kahlen und fensterlosen Vernehmungsraum gebracht hatten, war Jansen erkennungsdienstlich behandelt worden. Anschließend hatte er sich kurz waschen können. Nun saß er angespannt an einem Tisch, auf dem neben einem Aschenbecher noch ein Tonband und ein Mikrofon standen. Wie auch das wenige Mobiliar waren die technischen Geräte schon älteren Datums. Das klobige Spulengerät war über Kabel mit dem kantigen Mikrofon verbunden, das auf drei dünnen Beinen stand.
    »Das habe ich Ihnen doch schon gesagt.« Markus Jansen sah den Kommissar trotzig an. »Ich kannte Heike aus dem E-Dry in Geldern und dem BaCa in Kaldenkirchen. Außerdem habe ich sie später in der Firma ihres Vaters gesehen.«
    »Sie haben ein Verhältnis gehabt?«
    Markus Jansen sah bei der direkten Frage auf seine Hände, die immer noch nicht ganz sauber waren. Er holte tief Luft. »Ja, auch das habe ich Ihnen doch schon auf dem Weg hierher gesagt. Ja, wir hatten ein Verhältnis.« Das letzte Wort betonte er so, als ob er es beim Sprechen gedanklich in Anführungszeichen gesetzt hätte. »Ich war mit ihr befreundet. Wir haben uns geliebt.« Er nahm einen kleinen Schluck Kaffee aus dem Pappbecher, den Frank ihm hingestellt hatte.
    »Das hat Heikes Vater aber überhaupt nicht gefallen, nicht wahr?« Ecki schaltete sich in die Vernehmung ein.
    »Ihr Vater.« Markus Jansen schnaubte verächtlich. »Der hatte doch keine Ahnung. Nein. Nichts hat er gewußt.«
    »Uns hat er erzählt, daß er Sie vom Hof gejagt hat. Er muß doch Bescheid gewußt haben.« Ecki sah Jansen an.
    »Er hat

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