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Der Lambertimord

Der Lambertimord

Titel: Der Lambertimord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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Schlafmittels gefunden. Außerdem muß sie kurz vor ihrem Tod noch zu Abend gegessen haben: es wurde halbverdauter Sauerbraten mit Klößen gefunden. Außerdem war Sperma in ihrer Vagina. Der Täter muß mit ihr geschlafen haben. Wohlgemerkt: nach ihrem Tod. Ansonsten wurden keine Täterspuren an ihr gefunden. Unter den Fingernägeln nichts. Ihr Mörder hat sie offenbar tatsächlich wie ein totes Stück Fleisch in oder auf einen Wagen geladen, und sie dann einfach vor dem Turm abgekippt.«
    »Und ihre Wohnung sieht nahezu unberührt aus. Heike van den Hövel muß ein wahrer Sauberkeitsfanatiker gewesen sein. Das Bett war frisch bezogen. Im Bad keine Spuren, die auf eine zweite Person deuten, der Abfluß der Dusche jungfräulich sauber. Selbst Putzeimer und Aufnehmer waren neu, der Staubsaugerbeutel ebenfalls. Und auch die Klobürste«, vervollständigte Frank Eckis Liste. »Auffällig ist die große Zahl der verschiedenen Körperlotions und Shampoos, die wir gefunden haben. Das ist selbst für eine Frau schon außergewöhnlich viel. Wenn ich da an Lisas Schrank denke.« Bei dem unwillkürlichen Gedanken an seine Freundin – war sie noch seine Freundin? – tat ihm das Herz weh.
    »Wenn wir die Tatwaffe hätten, dann wären wir schon ein ganzes Stück weiter«, meinte Ecki.
    »Ach, was du nicht sagst.«
    »Was bist du denn so angefressen?« Ecki hob die Hand, als wolle er jemandem winken. »Ich bin’s, Ecki, dein Freund und Kollege. Ich bin nicht Lisa. Oder seh ich so aus?« Ecki grinste und hielt sich seine beiden Hände vielsagend vor die Brust. »Na? Nun sag doch was.«
    »’Tschuldige. Ich bin ein bißchen durch den Wind. Außerdem waren deine Witze auch schon mal besser.«
    Das Telefon klingelte. »Borsch? Ach, du bist es. Nein, ich kann nicht zur Probe kommen. Ja, ich weiß, daß wir in zwei Wochen den nächsten Auftritt haben und noch proben müssen. Tut mir leid, aber der Mord an der Tochter dieses Obstbauheinis aus Kaldenkirchen macht uns Probleme. Ja, die Geschichte, von der ich dir erzählt habe. Da kann ich wirklich nicht weg. Nein, auch nicht für zwei Stunden. Das mußt du verstehen, Claus. Ja, danke. Ich melde mich. Ganz bestimmt. Viel Erfolg bei der Probe. Grüß den Rest.« Frank wollte schon auflegen, schickte aber noch ein ois is blues hinterher. Das hörte aber sein Gitarrist schon nicht mehr. Denn der hatte am anderen Ende den Hörer ärgerlich aufgelegt. Was Frank nicht mitbekommen hatte, war das scheißunzuverlässige Bullen , das Claus gemurmelt hatte.
    »Wo waren wir stehengeblieben?« versuchte Frank, den Faden wieder aufzunehmen. Natürlich würde er lieber Musik machen als hier im Büro zu hocken. Er wünschte sich in den Proberaum zu seinem Verstärker und seinen Bluesharps. Aber was half es?
    Ecki faßte zusammen: »Wir haben eine Leiche, keine Tatwaffe, und noch nicht den kleinsten Hinweis auf den Täter, geschweige denn auf das Motiv. Heike van den Hövel verschwindet von dieser Welt, ohne groß Spuren zu hinterlassen. Nur einen Vater, der sich fast umbringt aus Gram über den Tod seines eigenen Kindes. Das ist wahrlich nicht viel bislang. Meinst du nicht auch?«
    »Wir drehen uns im Kreis und wiederholen uns. Das haben wir doch schon alles drei Mal durchgekaut. Wir müssen uns noch einmal die Schulfreunde von Heike genauer ansehen. Und auch die Nachbarn in Hinsbeck noch einmal befragen. Vielleicht fällt ihnen doch noch etwas ein. Oder wir haben was vergessen. Wie sieht es eigentlich mit den finanziellen Verhältnissen der Toten aus? Vielleicht gibt es Schließfacher bei der Bank, die ein Geheimnis haben. Irgendeinen Hinweis muß es ja schließlich geben. Niemand wird einfach nur so umgebracht.«
    »Das mit der Sparkasse kannst du vergessen. Das haben die Kollegen schon gecheckt. Es gibt zwar ein Schließfach, das ist aber leer, bis auf die Unterlagen für den Kauf der Eigentumswohnung. Die hat ihr Vater übrigens bar bezahlt, damals, vor dreieinhalb Jahren. Bar. Nicht schlecht, was man mit Obstbäumchen und Johannisbeersträuchern verdienen kann.« Ecki verzog anerkennend den Mund.
    »Coentges hat seine Routine-Checkliste schon abgearbeitet und mit seiner Abteilung van den Hövels komplette Finanzen durchleuchtet. Soweit ist van den Hövel wirtschaftlich gesund. Keine Schulden und Verbindlichkeiten, die über das normale Maß hinausgehen, van den Hövel ist absolut sauber. Ein echter Vorzeige-Unternehmer. Er kann einem wirklich leid tun. Wie Coentges meint, stand van den Hövel

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