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Der Lambertimord

Der Lambertimord

Titel: Der Lambertimord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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der Pathologe aus unserem Toten herauskitzelt. Ich hab da so eine Ahnung. Vielleicht sind Masuhr und das Grillhähnchen ja identisch.«
    Frank schüttelte sich. »Ecki, Ecki, du und deine Vorahnungen. Außerdem wird dein Humor auch immer schlechter. Aber das sagte ich in den vergangenen Tagen ja schon mehrfach, glaube ich. Du brauchst wohl auch mal Urlaub.«
    Ecki sagte nichts dazu, sondern sah seinen Freund nur mißmutig an. Frank nickte dem Streifenbeamten zu und zog Ecki zum Auto.
    »Los, laß uns zum Bürgermeister fahren. Wenn es denn stimmt, dann haben wir zwei Morde in Nettetal innerhalb von nicht mal zwei Wochen. Und beide Opfer kommen aus Hinsbeck. Das ist kein Zufall. Spätestens jetzt brauchen wir vor Ort Arbeitsmöglichkeiten für die Sonderkommission.«
    Frank sah an Ecki vorbei. »Ah, da ist ja auch der Staatsanwalt. Guten Tag, Herr Böllmann. Wie geht es Ihnen?«
    Ralf Böllmann hatte schon eine ganze Zeit abseits der Absperrung gestanden und mit seinem Handy telefoniert. Jetzt kam er auf die beiden zu und schüttelte ihnen die Hand.
    »Unappetitliche Sache, was?«
    »Kann man wohl sagen«, meinte Frank. »Die Reste des Toten sehen wenig attraktiv aus. Die Spurensicherung ist aber noch nicht fertig. Wird wohl noch eine Weile dauern, bis der Bestatter die Leiche nach Duisburg bringen kann.«
    Der Staatsanwalt schlug den Kragen seines langen dunklen Wintermantels hoch und sah zum Himmel. »Der erste Schnee wird sicher nicht lange auf sich warten lassen. Wo sind wir hier eigentlich genau? Bis zur holländischen Grenze kann es doch nicht mehr allzu weit sein, oder?«
    Ecki holte eine Umgebungskarte aus dem Auto und faltete sie vor Böllmann auf. Er bat Frank, eine Ecke der Karte festzuhalten und deutete mit dem Finger auf einen Punkt. »Wir sind genau hier. Und hier oben war früher die Grenze. Ich kenne die Gegend ganz gut. Ich war mit meinen Eltern früher öfter an den Krickenbecker Seen. Wenn ich es genau bedenke, ist das auch schon 25 Jahre her.«
    Ecki sah seinen Freund an und seufzte.
    Ralf Böllmann zeigte auf einen dunklen Punkt auf der Karte. »Das ist Schloß Krickenbeck. Das ist doch heute ein Tagungshotel. Dort war im vergangenen Jahr noch eine Fortbildungsveranstaltung des Justizministers. Jetzt erinnere ich mich. Wirklich eine sehr nette Umgebung. Was die Restauratoren aus dem verfallenen Gemäuer wieder gemacht haben, alle Achtung. Apropos Gemäuer. Ich habe gerade mit dem Bürgermeister von Nettetal gesprochen. Sie können in das alte Rathaus am Lambertimarkt. Das steht sowieso leer. Strom und Wasser funktionieren aber noch. Sie brauchen doch ein Lagezentrum?«
    Frank nickte.
    Ecki zog sein Handy aus der Innentasche seiner Jacke und wählte eine Nummer. »Na, dann werde ich mal die geschätzten Kollegen über den Umzug informieren.« Er ging ein Stück zur Seite und wartete auf die Verbindung. Dabei sah er eine junge Polizeibeamtin grinsend an, die mit mehreren Gipsabdrücken an ihm vorbei zu ihrem Wagen ging.
    »Können Sie schon etwas sagen?« Ralf Böllmann sah Frank an.
    »Nicht mehr, als Sie auch schon gesehen haben. Das Fahrzeug gehört einem gewissen Kurt Masuhr. Ich werde nachher mal zu seiner Adresse fahren. Eine Tatwaffe oder Spuren davon gibt es offenbar nicht. Aber vielleicht war ja auch der Ford die Tatwaffe.«
    »Haben Sie eine Vermutung?«
    »Dazu ist es noch zu früh. Aber es scheint offenbar Verbindungen zur rechtsradikalen Szene zu geben. Wie Sie vielleicht wissen, sind die Neonazis hier in der Gegend recht aktiv. Kollege Beuke hat mir schon öfter von der braunen Truppe hier im Grenzwald erzählt. Die Neonazi-Szene hier reicht in den Niederlanden bis weit in die Provinz Limburg hinein. Hitlers braune Nachfolgerbrut kennt offenbar keine Grenzen mehr. Auf holländischer Seite soll es mittlerweile zahlreiche militante Skins geben, die mit Baseballschlägern gut umzugehen wissen. Beuke meint, daß offenbar auch einige Motorradclubs in der Szene mitmischen. Eine explosive Gemengelage, wenn Sie mich fragen. Vielleicht müssen wir den oder die Täter dort suchen.«
    »Gut, dann werde ich Sie jetzt alleine lassen. Ich habe im Amt noch einen Berg Akten liegen. Wenn was ist, wissen Sie ja, wie Sie mich erreichen können. Außerdem bin ich spätestens zur Lagebesprechung wieder da.«
    Ralf Böllmann wollte sich schon von Frank verabschieden, als Manfred Kuhlen vor den beiden auftauchte. Er hielt einen größeren Plastikbeutel mit einem angekohlten Holzstück hoch.
    »Hier, lag

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