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Der Lambertimord

Der Lambertimord

Titel: Der Lambertimord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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lockeren Bekanntschaft hatte sich im Laufe der Zeit eine engere Freundschaft zwischen den beiden Frauen entwickelt. Frank hatte das zunächst prima gefunden, schließlich sollte sich Lisa nicht ausgeschlossen fühlen, mußte sie doch oft genug auf ihn verzichten.
    Gerade als er den Altbau über den halbdunklen Treppenaufgang neben der Leitstelle verlassen wollte, drückte Bert Becks die schwergängige Glastür auf. Als er Frank sah, stutzte er kurz, dann leuchtete auf seinem runden Gesicht ein breites Grinsen auf. »Hallo, Frank.«
    Der hat mir gerade noch gefehlt, dachte Frank, und wollte mit einem kurzen Nicken an dem kugeligen und schon etwas angegrauten Polizeireporter der Rheinischen Post vorbei. Aber Bert stellte sich ihm in den Weg.
    »Na, was macht der Blues?«
    Bert Becks sang selbst in einer Rockband in Düsseldorf. Über die Musik waren sich die beiden über die Jahre nähergekommen. Das hatte manchmal den Vorteil, daß das Dienstliche nicht ganz so dienstlich wurde. Es hatte aber auch den Nachteil, daß Becks ihn bei jeder größeren Sache anrief und um Hilfe bat. Das war soweit in Ordnung, so lange Becks keine Insiderinformationen wollte. Es war dann nicht immer leicht, dem Reporter Becks klarzumachen, daß Frank an Vorschriften gebunden war, und nicht einfach drauflos plaudern konnte. Trotzdem bekam Becks sicher mehr Informationen als andere. Allein schon, weil er absolut zuverlässig war. Was nicht nach außen sollte, blieb auch bei Becks. Zumindest so lange er das journalistisch verantworten konnte.
    Böse Zungen hätten von Filz zwischen Polizei und Presse gesprochen. Frank sah das aber leidenschaftsloser: je mehr ein Journalist wußte und Informationen bewerten konnte, um so eher war die Berichterstattung objektiver und damit auch richtiger. Dabei konnte Frank längst nicht mit allen Journalisten so vertraulich umgehen, vor allem bei den Vertretern der Boulevardblätter paßte Frank höllisch auf. Denn auf diese Journalisten konnte er sich überhaupt nicht verlassen. Er hatte das in den Anfängen seiner Arbeit bei der Mordkommission versucht, war aber mit seiner offenen Art ein paar Mal regelrecht auf die Schnauze gefallen. Seither bekamen diese Blätter von ihm nie mehr, als er zuvor mit der Pressestelle abgesprochen hatte.
    »Oh, der Blues beschäftigt mich jeden Tag ein Stück mehr.«
    Frank versuchte, unverfänglich zu antworten. »Wenn du zum Wirtz willst, dann bist du im falschen Gebäude. Der ist sicher in seinem Büro.«
    »Nee, heute will ich euren Pressesprecher ausnahmsweise mal nicht quälen. Ich war in der Nähe und wollte eigentlich nur mal schnell zum Beuke. Ich brauche noch ein paar Hintergrundinformationen.«
    »Du weißt, daß wir dafür extra eine Presseabteilung haben. Hast du dich angemeldet?«
    »Wie gesagt, ich bin mehr oder weniger nur zufällig hier. Und ich dachte, vielleicht kann ich ein bißchen den Dienstweg abkürzen.«
    »Ich war gerade bei Beuke. Der ist beschäftigt.«
    »Ach, nee. Was macht der Leiter der Mordkommission beim Staatsschutz?« Becks wurde hellhörig und kramte betont gelangweilt in der Brusttasche seines Flanellhemdes nach Zigaretten.
    Obwohl es draußen ziemlich kalt war, lief Becks selbst jetzt nur im Hemd mit aufgekrempelten Ärmeln durch die Gegend. Frank hatte ihn noch nie in einer Winterjacke gesehen. Ein Sweatshirt war schon ein arges Zugeständnis an die Kälte. Becks mußte ewig unter Dampf stehen, oder sein Körperumfang ließ ihn nicht frieren. Frank ärgerte sich. Mit seiner unbedachten Äußerung hatte er den Spürsinn des RP-Redakteurs geweckt.
    Frank biß sich auf die Lippen; hätte er doch den Mund gehalten. Er hatte jetzt überhaupt weder Zeit noch Lust, mit Becks über seine Arbeit zu sprechen.
    Er seufzte. »Also gut, was willst du wissen? Du gibst ja doch keine Ruhe. Aber ich habe nicht viel Zeit, mein Tag ist noch lang.«
    Frank trat von einem Bein auf das andere und wäre am liebsten an Becks vorbei von dannen gestürmt.
    Becks bemerkte Franks Unruhe und versuchte, Gelassenheit auszustrahlen. »Komm, laß uns auf einen Kaffee in eure Kantine gehen. Ich könnte jetzt gut einen gebrauchen.« Becks war bekannt für seine nahezu unstillbare Zigaretten- und Kaffeesucht. Eigentlich hätte er mit seinen 52 Jahren längst in der Herzinfarkt-Reha sein müssen. Aber Becks schien eine Pferdenatur zu haben.
    »Das paßt mir eigentlich nicht. Ich muß noch zur Staatsanwaltschaft. Aber wenn du willst, kannst du mir hinterherfahren, und ich gebe

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