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Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele

Titel: Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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Umständen die Kühlschranktür öffnen, ehe er sie nicht als erster geöffnet hätte, und er würde unter keinen Umständen den Kühlschrank aufmachen, bevor sie's nicht getan hatte.
    Offensichtlich hatte sie sein Haar nicht bemerkt, sonst wäre es der wirkungsvollste Schachzug von ihr gewesen, es einfach wegzunehmen und ihn so zur Annahme zu verleiten, sie hätte den Kühlschrank aufgemacht. Er sollte vielleicht jetzt ihr Haar wegnehmen, in der Hoffnung, den gleichen Streich nun ihr zu spielen, aber schon, als er da saß, wußte er, daß das irgendwie nicht funktionieren würde und daß sie in einer immer enger werdenden Spirale, den Kühlschrank nicht zu öffnen, festsaßen, der sie beide in den Wahnsinn oder ins Verderben führen würde.
    Er überlegte, ob er jemanden engagieren könnte, der käme und den Kühlschrank aufmachte.
    Nein. Er war nicht in der Lage, irgend jemanden für irgend etwas zu engagieren. Er war nicht mal in der Lage, Dina für die letzten drei Wochen zu bezahlen. Der einzige Grund, weshalb er sie nicht bat, nicht mehr zu kommen, war, daß jemanden rauszuschmeißen unumgänglich zur Folge hatte, daß man ihm den Lohn auszahlen mußte, und dazu war er absolut nicht in der Lage. Seine Sekretärin hatte ihn schließlich aus eigenem Entschluß verlassen, um irgendwas Unanständiges in der Touristikbranche zu machen. Dirk hatte versucht, ihr seine Verachtung darüber zu zeigen, daß sie es vorzog, eintönige Gehaltszahlungen über -
    » Regelmäßige Gehaltszahlungen«, hatte sie ihn unverfroren korrigiert.
    - über berufliche Zufriedenheit zu stellen.
    Fast hätte sie »Über was?« gefragt, aber in dem Moment wurde ihr klar, wenn sie das fragte, würde sie sich seine Antwort anhören müssen, die sie zwangsläufig in Wut versetzen und zwingen würde zurückzustänkern. Es kam ihr zum erstenmal der Gedanke, daß die einzige Möglichkeit, sich zu retten, einfach die wäre, sich nicht in diese Auseinandersetzungen hineinziehen zu lassen. Wenn sie diesmal einfach nicht antwortete, stünde es ihr frei zu gehen. Sie versuchte es. Sie spürte eine plötzliche Freiheit. Sie ging. Eine Woche später heiratete sie ziemlich in der gleichen Stimmung einen Bordsteward namens Smith.
    Dirk hatte ihren Schreibtisch umgeworfen und mußte ihn dann selber wieder aufrichten, als sie nicht zurückkam.
    Das Detektivgeschäft war im Augenblick so lebhaft wie ein Grab. Niemand, so schien es, wollte im Moment irgendwas ermittelt haben. Um sich über Wasser zu halten, hatte er vor kurzem begonnen, donnerstags abends als Frau verkleidet aus der Hand zu lesen, aber ihm war gar nicht wohl dabei. Er hätte sich dem widersetzen können - die fürchterliche, ungeheure Erniedrigung war etwas, woran er sich inzwischen auf verschiedene Weise gewöhnt hatte, und er war völlig anonym in seinem kleinen Zelt im Garten hinter dem Pub -, er hätte sich dem allen widersetzen können, wenn er nicht so wahnsinnig, unerträglich gut darin gewesen wäre. Vor lauter Selbstekel brach ihm schier der Schweiß aus. Er versuchte mit allen Mitteln zu tricksen, zu täuschen, absichtlich und auf zynische Weise schlecht zu sein, aber egal, mit welchem Schwindel er's versuchte, stets fiel er damit rein und behielt am Ende ausnahmslos recht.
    Am schlimmsten war es ihm mit der armen Frau aus Oxfordshire ergangen, die eines Abends zu ihm gekommen war. Aus irgendeiner aufsässigen Laune heraus hatte er ihr geraten, sie solle ein bißchen auf ihren Mann aufpassen, der, nach ihrer Ehelinie zu schließen, offenbar ein ziemlicher Luftikus sei. Es stellte sich heraus, daß ihr Mann tatsächlich Düsenjägerpilot und sein Flugzeug vor erst vierzehn Tagen bei einem Übungsflug über der Nordsee abgestürzt war.
    Dirk war dadurch völlig aus der Fassung geraten und hatte sie sinnloserweise zu trösten versucht. Er sei sicher, sagte er, daß ihr Mann zu gegebener Zeit zurückkehren werde, daß alles wieder gut würde und daß auch alles andere wieder gut würde und so weiter. Die Frau sagte, ihrer Meinung nach sei das nicht sehr wahrscheinlich, denn der Weltrekord im Überleben in der Nordsee liege um einiges unter einer Stunde, und da innerhalb von zwei Wochen von ihrem Mann keine Spur gefunden worden sei, komme es ihr schrullig vor, sich was anderes vorzustellen, als daß er mausetot sei, und sie versuche, sich an den Gedanken zu gewöhnen, vielen herzlichen Dank. Sie sagte das ziemlich scharf.
    Dirk hatte an dem Punkt die Kontrolle über sich verloren und zu

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