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Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele

Titel: Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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gehauen habe.«
    Dirk überlegte einen Augenblick, ob er die Besuche erwähnen sollte oder nicht, die sein Mandant von einem seltsamen, gewalttätigen, grünäugigen, mit Fellen bekleideten Riesen erhalten zu haben behauptete, der regelmäßig aus dem Nichts aufgetaucht war und irgendwas von wegen Verträgen und Schuldverschreibungen gebellt und mit einer drei Fuß langen Sense mit einem funkelnden Sensenblatt herumgefuchtelt hatte, beschloß jedoch nach reiflicher Überlegung: nein.
»Heb sie nicht auf, nicht auf, nicht a-
Heb sie nicht auf, nicht auf, nicht a-«
    Er kochte endlich vor Wut auf sich. Er war nicht imstande gewesen, über den Tod seines Mandanten so recht auf sich wütend zu sein, weil diese Last zu riesig und grauenhaft war, um sie zu ertragen. Aber jetzt hatte ihn Gilks gedemütigt, und er war zu verunsichert und aufgescheucht gewesen, um sich zu wehren, und so konnte er darüber wütend auf sich sein.
    Er wandte sich brüsk von seinem Peiniger ab und begab sich in den Patio hinaus, um mit seinem Gewüte allein zu sein.
    Der Patio war ein kleiner, gepflasterter, nach Westen hinausgehender Innenhof an der Hausrückseite, der weitgehend ohne Licht war, abgeschnitten durch die hohe Rückwand des Hauses und die hohe Mauer irgendeines Fabrikgebäudes, das sich hinten anschloß. In der Mitte stand, aus wer weiß welch nachvollziehbarem Grunde, eine steinerne Sonnenuhr. Wenn überhaupt etwas Licht auf die Sonnenuhr gefallen wäre, hätte man gesehen, daß es ganz kurz vor zwölf MEZ war. Außerdem ließen sich Vögel darauf nieder. Ein paar Pflanzen schmollten in Töpfen.
    Dirk stopfte sich eine Zigarette in den Mund und verbrannte wütend ein ganzes Stück von deren Ende.
»Heb sie nicht auf, nicht auf, nicht a-
Heb sie nicht auf, nicht auf, nicht a-«, keifte es immer noch aus dem Inneren des Hauses.
    Schnurgerade Gartenmauern trennten den Patio auf jeder Seite von den Gärten der Nachbarhäuser. Der auf der linken Seite hatte dieselbe Größe wie dieser, der auf der rechten dehnte sich ein bißchen weiter aus, weil er aus der Tatsache Nutzen zog, daß das Fabrikgebäude mit der dazwischenliegenden Gartenmauer bündig abschloß. Über allem lag ein Hauch von Wohlgepflegtheit. Nichts Großartiges, nichts Aufsehenerregendes, nur das Gefühl, daß alles gut und der Unterhalt der Häuser kein Problem war. Vor allem das Haus rechts sah aus, als wären seine Ziegel erst vor ganz kurzer Zeit neu verfugt und die Fenster frisch gestrichen worden.
    Dirk holte tief Luft und blickte einen Augenblick hoch in das, was man vom Himmel sehen konnte, der grau und dunstig war. Ein einzelner dunkler Fleck kreiste unter den Wolken. Dirk besah sich das eine Zeitlang, froh, daß er seine Gedanken auf etwas anderes richten konnte als auf das Schreckensbild in dem Zimmer, das er eben verlassen hatte. Er wurde vage das Kommen und Gehen drinnen gewahr, bekam mit, daß ein gewisser Aufwand an Bandmaßarbeiten betrieben wurde, hatte das Gefühl, daß Fotos gemacht wurden und Abgetrennter-Kopf-Beseitigungsaktivitäten stattfanden.
»Heb sie nicht auf, nicht auf, nicht a-
Heb sie nicht auf, nicht auf, nicht a-
Heb sie ni-«
    Jemand hatte ihn endlich aufgehoben, das bohrende Dakapo war endlich zum Schweigen gebracht, und nun schwebte der ferne, sanfte Klang eines Fernsehers friedlich in der Mittagsluft.
    Aber Dirk hatte jede Menge Schwierigkeiten, das alles in sich aufzunehmen. Viel bewußter war ihm, daß er eine Reihe mächtiger, betäubender Schläge im Kopf verspürte, nämlich die Schuldgefühle, die ihn überfielen. Es war nicht das normale Hintergrundgeräusch von Schuldgefühlen, das sich einfach einstellt, wenn man so weit ins zwanzigste Jahrhundert hineingelebt hat, und mit dem Dirk normalerweise ganz gut zurechtkam. Es war das wirklich niederschmetternde Gefühl, daß »diese bestimmte schreckliche Angelegenheit bestimmt und schrecklicherweise mein Fehler ist«. Alle normalen geistigen Schachzüge halfen ihm nicht, diesem gewaltigen Pendel zu entkommen. Bumm kam es zurück, zisch, bumm, immer und immer wieder, bumm, bumm, bumm.
    Er versuchte sich an alle Einzelheiten dessen zu erinnern, was sein verstorbener Mandant (bumm, bumm) zu ihm (bumm) gesagt hatte (bumm, bumm), aber es war (bumm) praktisch unmöglich (bumm)bei dem ganzen Gebummere (bumm). Der Mann hatte gesagt (bumm), daß (Dirk holte tief Atem) (bumm) er verfolgt werde (bumm) von (bumm) einem hünenhaften, pelzigen, grünäugigen und mit einer Sense bewaffneten

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