Der lange Traum vom Glück
noch nicht richtig verdaut, Dad. Ein wunderschönes Instrument“.
Er nickte, als er das dunkle Holz im Sonnenlicht schimmern sah, das durch das Fenster hereinfiel. „Du hast den richtigen Platz gewählt“.
Sie wollte gerade sagen, dass Nick den Platz ausgesucht hatte, schüttelte dann aber nur den Kopf. „Es könnte gar keinen falschen Platz geben“.
„Hast du auch was anderes da als Karnickelfutter?“ Brandon kam aus der Küche, eine Selleriestange in der Hand.
„Du kannst dich nachher auf der Feier vollstopfen“.
„Mama! Dad! Kommt her“, rief Katie aus dem Schlafzimmer. „Das müsst ihr euch ansehen“.
„Mein Bett“, erklärte Freddie ihren verdutzten Eltern. „Es ist gestern geliefert worden“.
Es war wirklich ein prachtvolles Stück. Da der Raum geräumig genug war, hatte sie sich auch den Luxus eines großen Betts geleistet. Die Messingstäbe, dekoriert mit Blumenmotiven und kleinen Vögeln, hatten bereits Patina angesetzt, was dem Ganzen einen fast antiken Eindruck verlieh.
„Wow!“ war alles, was Brandon dazu sagte, den Mund voll mit dem ach so gering geschätzten Kaninchenfutter.
„Wie aus einem Märchen“, murmelte Natasha.
„Genau“. Freddie fuhr strahlend mit einem Finger über das Fußende. Wenn jemand das Gefühl nachempfinden konnte, das sie beim Anblick dieses Betts empfunden hatte, dann ihre Mutter. „Und Papa hat die Regale gebaut, damit ich Onkel Miks Figuren aufstellen kann. Den Spiegel hier habe ich in einem Antiquitätenladen gefunden“. Sie zog eine Grimasse, als sie auf die Kartons zeigte, die darunter standen. „Aber ich habe noch keine passende Kommode gefunden“.
„Du hast schon viel erreicht in weniger als einem Monat“, stellte Spence fest. Es versetzte seinem Herzen einen kleinen Stich. Aber es würde wohl immer so sein, wenn er daran dachte, dass sein Baby nicht mehr bei ihm lebte. Aber da war auch der Stolz eines Vaters. Und das war das Gefühl, das in seinen Augen lag, als er den Arm um ihre Schultern legte und sie zu sich heranzog. „Wie ich höre, kommen Nick und du gut voran mit dem neuen Musical“.
„Mal besser, mal schlechter“. Sie zwang sich zu einem Lächeln, als sie ins Wohnzimmer zurückgingen. Brandon lümmelte sich auf der Couch herum, und Katie versuchte vom Fenster aus einen Blick nach unten in das Ballett-Studio zu erhaschen.
„Ich muss mich noch für die Party umziehen“, sagte Freddie eine Weile später, nachdem alle Neuigkeiten berichtet waren. „Wir sollten früh genug dort sein. Hast du die Tickets, Dad?“
„Aber ja“. Er klopfte sich leicht auf die Brusttasche seines Jacketts. „Zwei offene Tickets für Paris, Hin- und Rückflug, sowie die Reservierung der Flitterwochen-Suite im Ritz“.
„Mama und Papa wieder zusammen in Europa, nach all den Jahren …“
Spence strich seiner Frau sanft über die dunklen Locken. „Es wird bestimmt nicht so aufregend wie damals, als sie in einem Fuhrwerk übers Gebirge gefahren sind“.
„Nein“. Sie lächelte melancholisch. Die Erinnerung an die Flucht aus der Ukraine, an die Angst, die Kälte und den Hunger würde wohl nie ganz verblassen. „Aber ich kann mir denken, dass sie diese Reise hier vorziehen werden“. Wieder einmal fiel ihr der besorgte Ausdruck in Freddies Augen auf, den sie seit der Ankunft ihrer Familie zu verheimlichen suchte. „Weißt du, du und die Kinder, ihr solltet schon mal zur Bar rübergehen. Vielleicht können Zack und Nick ja noch Hilfe gebrauchen“. Sie lächelte ihren Mann an. „Ich bleibe mit Freddie hier und helfe ihr ein bisschen, sich zurechtzumachen“.
Er verstand den Wink, wunderte sich aber trotzdem. „Na schön. Aber der erste Tanz gehört mir“.
„Wie immer“. Sie küsste ihn auf die Wange, scheuchte die Kinder und Spence zur Tür hinaus und akzeptierte das Glas Wein, das Freddie ihr reichte. „Zeig mir, was du heute Abend tragen wirst“.
„Als ich mir das Kleid kaufte, war ich überzeugt, damit zur betörendsten Frau des Abends zu werden. Aber nachdem ich dich jetzt sehe …“ Bewundernd und voller Stolz musterte sie ihre Mutter, die in dem karmesinroten Seidenkleid und mit den langen schwarzen Locken schön und exotisch wie eine Zigeunerin aussah. „Ich werde mich wohl mit dem zweiten Platz zufriedengeben müssen“.
Natasha lachte herzlich auf und ging voran ins Schlafzimmer. „Vor deinem Vater solltest du besser nicht davon reden, dass du sexy aussehen willst. So weit ist er noch nicht“.
„Aber den Umzug
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