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Der lange Weg nach Hause - The Long Road Home

Titel: Der lange Weg nach Hause - The Long Road Home Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Steel
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zu.
    »Gabriella ... Gabriella! Machen Sie die Augen auf ... Gabriella!«
    Ständig wurde sie angeschrien, Hände glitten über ihre Haut, ein Messer drohte ihr das Herz aus dem Leib zu schneiden. Jetzt spürte sie wieder den Schmerz. Wie ein Drache kämpfte er in ihr und durchströmte sie von Kopf bis Fuß. Sie wollte nicht erwachen, ertrug nicht, was sie fühlte, und jenseits der Tortur lauerte die Erkenntnis, dass etwas Schreckliches geschehen war. Schließlich öffnete sie die Augen. Grelle, blendende Lichter stürmten auf sie ein, genauso qualvoll wie die Schmerzen. Was all die fremden Leute mit ihr machten, wusste sie nicht. Sie konnte kaum noch atmen.
    Da entsann sie sich plötzlich, warum sie hierher gekommen war – die Mutter hatte sie geschlagen – ihre Puppe zerbrochen – Meredith ... Beinahe hätte sie ihre Tochter umgebracht ... Und irgendwo musste Gabriellas Vater sein und sie beobachten ... Das spürte sie.
    »Gabriella!«
    Schon wieder wurde sie angeschrien. Die Stimmen ringsum klangen ärgerlich. Außer Licht und Dunkel sah sie nichts, obwohl sie sich bemühte, etwas mehr zu erkennen. Nirgends zeigten sich Gesichter. Während sie zu begreifen suchte, was die Stimmen sagten, drohte ein entsetzlicher Schmerz ihren Körper entzweizureißen. Verzweifelt kämpfte sie dagegen an, um sich von den Dämonen dieser Qualen zu befreien. Aber sie ließen sie nicht aus ihren Klauen.
    Und dann sah sie – auf einmal glasklar – nicht mehr ihren Vater, sondern Joes Lächeln. Er hielt ihre Hand, neigte sich zu ihr, flüsterte etwas, das sie nicht verstand, weil die anderen Stimmen seine Worte übertönten. Als sie ihn fragen wollte, wo sie sei, lachte er.
    »Joe, ich höre dich nicht ...«, klagte sie. Da entfernte er sich, und sie bat ihn, er möge auf sie warten. Sie wollte ihm folgen, aber ihre Füße bewegten sich nicht. An ihrem Körper schienen bleischwere Gewichte zu hängen. Da drüben stand er und winkte sie zu sich. Nach einer Weile schüttelte er den Kopf und verschwand. Im selben Augenblick wurde sie von allen Zwängen befreit und eilte zu ihm. Aber er rannte zu schnell davon, und sie vermochte ihn nicht einzuholen. Hinter ihr ertönten die zornigen Stimmen der Leute, die ihr auf den Fersen blieben. Unablässig riefen sie ihren Namen, und als sie sich umdrehte, erkannte sie, warum sie ihm nicht folgen konnte. Man hatte sie gefesselt, die gespreizten Beine hochgehoben, den Körper und die Arme festgeschnallt. Ringsum leuchtete das Licht viel zu hell. »Nein ... Ich muss gehen ...«, erklärte sie mit schwacher Stimme. »Er wartet auf mich – er braucht mich ...« Jetzt sah sie Joe wieder. Er drehte sich um, hob seine Hand und wirkte so glücklich, dass sie verwirrt blinzelte. Doch die Leute, die sie umzingelten, waren wütend, und sie taten ihr irgendetwas Schreckliches an. Alles in ihrem Inneren rissen sie auseinander, umklammerten ihre Seele und hielten sie von Joe fern. »Nein!«, schrie sie. »Nein!« Aber niemand hörte auf sie.
    »Schon gut, Gabriella, ganz ruhig ...« Alle schienen mit scharfen Messern auf sie einzustechen. Und niemand besaß ein Gesicht.
    Von irgendwo drang eine Stimme heran. »Ihr Blutdruck fällt schon wieder.« Von wem sie sprachen, wusste Gabriella nicht. Für sie spielte es auch gar keine Rolle.
    »Um Himmels willen, könnt ihr es nicht stoppen?«
    Auch dieser Mann schien sich über sie zu ärgern, so wie die anderen. Offenbar hatte sie ein furchtbares Verbrechen begangen. Alle wussten davon. Nur sie nicht. Schluchzend schloss sie wieder die Augen, und in der Ferne ertönte das gleiche Geräusch wie zuvor. Diesmal erkannte sie den Klang – eine Sirene. Ein Unfall. Jemand war verletzt. Im Dunkel, das sie wieder einhüllte, hörte sie eine Frau schreien. Und dann kamen immer mehr Leute auf sie zu, umringten sie und verlangten etwas von ihr! Aber sie konnte ihnen nicht helfen. An ihr war alles viel zu schwer – bis auf den Körperteil, in dem die Dämonen ihrer Schmerzen tobten. Sie versuchte die Arme zu heben, um sie wegzustoßen. Doch sie war immer noch gefesselt. Zweifellos würde man sie töten.
    »Verdammt ...« Aus der Finsternis drang eine Stimme. »Gebt mir noch zwei Einheiten!« Erfolglos hatten sie Blut in Gabriellas Adern gepumpt. Jetzt erkannten sie alle, dass sie nicht zu retten war. Der Blutdruck ließ sich kaum noch messen. Als ihre Herzkammern zu flattern begannen, mussten sie sich mit ihrer Niederlage abfinden.
    Für eine halbe Ewigkeit verstummten die

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