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Der langsame Walzer der Schildkroeten

Der langsame Walzer der Schildkroeten

Titel: Der langsame Walzer der Schildkroeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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Joséphine fragte sich, wie lange die Versammlung wohl dauern würde. Über jeden angesprochenen Punkt wurde abgestimmt. Die ersten Unstimmigkeiten gab es bezüglich des Weihnachtsbaums, den Iphigénie über die Feiertage in der Eingangshalle aufgestellt hatte.
    »Fünfundachtzig Euro für einen Baum«, keifte Monsieur Pinarelli. »Diese Kosten sollte die Concierge tragen, schließlich besteht der einzige Zweck dieses Weihnachtsbaums doch ganz offensichtlich darin, den Leuten einen Neujahrsobolus aus der Tasche zu ziehen. Und wenn mich nicht alles täuscht, bekommen wir als Eigentümergemeinschaft nicht einen Cent von dem gesammelten Geld zu Gesicht. Also schlage ich vor, dass sie in Zukunft den Weihnachtsbaum und die Dekoration selbst bezahlt. Und dass sie uns die Kosten für dieses Jahr erstattet.«
    »Ich schließe mich Monsieur Pinarelli an«, plusterte sich Mademoiselle de Bassonnière auf und reckte die magere Brust. »Ohnehin möchte ich meine Vorbehalte gegen diese Concierge äußern, die man uns wieder einmal ins Haus gesetzt hat, ohne uns vorher zu konsultieren.«
    »Ich bitte Sie«, rief Hervé Lefloc-Pignel, »was sind denn schon fünfundachtzig Euro verteilt auf vierzig Parteien!«
    »Ja, mit dem Geld fremder Leute lässt es sich leicht großzügig sein!«, spottete Mademoiselle de Bassonnière mit schriller Stimme.
    »Aha«, kommentierte Monsieur Merson leise, »die ersten Scharmützel! Heute sind sie gut drauf. Normalerweise brauchen sie länger, um sich warmzulaufen.«
    »Was wollen Sie damit andeuten?«, fragte Hervé Lefloc-Pignel und baute sich vor seiner Widersacherin auf.
    »Ich will damit andeuten, dass es einfach ist, Geld zu verschleudern, das man nicht im Schweiße seines Angesichts zu verdienen braucht!«
    Joséphine befürchtete, Lefloc-Pignel würde gleich in Ohnmacht fallen. Er zuckte zusammen und wurde kreidebleich.
    »Madame! Ich fordere Sie auf, Ihre Unterstellungen unverzüglich zurückzunehmen!«, rief er außer sich.
    »Wie Sie wünschen, mein lieber Herr Schwiegersohn!«, entgegnete Mademoiselle de Bassonnière hämisch und streckte den Kopf nach vorn, als wollte sie ihren Erfolg wie Körner aufpicken.
    Joséphine beugte sich zu Monsieur Merson.
    »Worüber reden die denn da?«
    »Sie hält ihm vor, der Schwiegersohn seines Schwiegervaters zu sein. Dem gehört die Bank, deren Geschäftsführer er ist. Eine private Geschäftsbank! Aber es ist das erste Mal, dass sie es so offen sagt. Das macht sie sicher Ihnen zu Ehren. Es ist eine Art Initiation … und eine Warnung, sich nicht mit ihr anzulegen, sonst wühlt sie auch in Ihrer Vergangenheit herum. Ein Onkel von ihr arbeitet beim Geheimdienst, und sie hat eine Akte über jeden Bewohner des Hauses.«
    »Ich werde an dieser Versammlung nicht länger teilnehmen, wenn Mademoiselle de Bassonnière sich nicht auf der Stelle bei mir entschuldigt!«, brüllte Lefloc-Pignel, an den Verwalter gewandt, dessen verlegener Blick über den Anwesenden schwebte.
    »Das kommt überhaupt nicht infrage«, brummte seine entzückte Gegnerin gallig.
    »Das ist reine Routine. Sie piesacken sich, sie taxieren sich«, bemerkte Monsieur Merson. »Wissen Sie eigentlich, dass Sie hübsche Beine haben?«
    Joséphine errötete und breitete den Regenmantel über ihre Knie.
    »Madame, Monsieur, ich bitte Sie, seien Sie doch vernünftig«, griff der Verwalter ein und trocknete sich, bereits von diesem ersten Wortgefecht aus der Fassung gebracht, die Stirn.
    »Ich erwarte eine Entschuldigung!«, beharrte Hervé Lefloc-Pignel.
    »Das können Sie vergessen!«
    »Mademoiselle, ich werde nicht gehen, weil der achtzehnte Tagesordnungspunkt meine Anwesenheit erfordert, aber lassen Sie sich gesagt sein, wenn Sie keine Frau wären, würden wir die Angelegenheit draußen vor der Tür klären!«
    »Vor Ihnen habe ich keine Angst! Wenn man weiß, woher dieser Mensch stammt! Ein Bauerntölpel … Meine Güte, eine schöne Eigentümergemeinschaft haben wir da!«
    Hervé Lefloc-Pignel zitterte. Seine Stirnadern schwollen so stark an, dass sie zu platzen drohten. Er schwankte auf seinen langen Beinen, kurz davor, die biestige Alte umzubringen, die freudig weiter ihr Gift verspritzte: »Seine Frau läuft durch den Flur und redet wirres Zeug, und seine Tochter stolziert mit wiegenden Hüften durch die Gegend! Bravo, sage ich da nur!«
    Lefloc-Pignel machte einen Schritt auf die Matrone zu. Einen Moment lang glaubte Joséphine, er würde sie ohrfeigen, doch van den Brock ging

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