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Der langsame Walzer der Schildkroeten

Der langsame Walzer der Schildkroeten

Titel: Der langsame Walzer der Schildkroeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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Aufsicht über die Kassen. Mit einem geschäftsmäßigen Lächeln hörte sie sie an und bat sie, sich kurz zu gedulden, sie werde das überprüfen.
    Sie stellten sich an die Seite und warteten. Iphigénie murrte vor sich hin. Joséphine hingegen war es vollkommen egal, ob man ihr die Bonuspunkte strich. Es war ein geisterhafter Tag, an dem alles verschwand: Treuepunkte und Männer.
    Mit kleinen, abgehackten Schritten kam die Buchhalterin zurück. Es sah aus, als trete sie beim Gehen mit der Fußspitze Zigarettenstummel aus.
    »Das ist vollkommen normal, Madame Cortès. Innerhalb der letzten drei Monate wurden mit Ihrer Karte in verschiedenen Intermarchés Einkäufe getätigt …«
    »Aber … das ist unmöglich!«
    »Doch, doch, Madame Cortès. Ich habe das überprüft, und …«
    »Wenn ich es Ihnen doch sage …«
    »Sind Sie sicher, dass es keine zweite Karte zu Ihrem Konto gibt?«
    Antoine! Antoine hatte eine Karte!
    »Mein Mann …«, brachte Joséphine stockend heraus. »Er …«
    »Er muss sie benutzt haben und hat vergessen, es Ihnen zu sagen. Wie gesagt, ich habe das überprüft, es wurden Einkäufe getätigt, ich kann Ihnen die einzelnen Posten und die genauen Daten zeigen, wenn Sie wollen …«
    »Nein. Das ist nicht nötig«, entgegnete Joséphine. »Vielen Dank.«
    Die Buchhalterin bedachte sie mit einem letzten geschäftsmäßigen Lächeln und ging, zufrieden, ein Problem gelöst zu haben, davon.
    »Ihr Mann ist ja dreist, Madame Cortès! Er wohnt nicht mehr bei Ihnen und saugt Ihnen heimlich die Punkte ab! Aber das wundert mich nicht! Die sind doch alle gleich, nutzen einen nur aus. Ich hoffe, Sie waschen ihm gründlich den Kopf, wenn Sie ihn das nächste Mal sehen!«
    Iphigénie konnte sich gar nicht mehr beruhigen. Sie spuckte Gift und Galle und wetterte gegen die gesamte Männerwelt. Sie knallte die Autotür zu und knurrte noch vor sich hin, als Joséphine längst losgefahren war.
    »Ich versteh gar nicht, wie Sie so ruhig bleiben können, Madame Cortès!«
    »Es gibt Tage, an denen sollte man gar nicht erst aufstehen, man sollte einfach im Bett bleiben.«
    »Ist Ihnen auch aufgefallen, dass schlechte Neuigkeiten immer bündelweise kommen? Womöglich haben Sie noch gar nicht alles hinter sich!«
    »Wollen Sie mich damit etwa aufmuntern?«
    »Sie sollten Ihr Horoskop für heute lesen.«
    »Nein, dazu habe ich keine Lust. Außerdem glaube ich, dass ich jetzt durch bin. Ich wüsste nicht, was mir noch passieren könnte.«
    »Warten Sie’s ab, der Tag ist noch nicht rum!«, entgegnete Iphigénie mit ihrem Schnauben, das sich anhörte wie das einer falsch angesetzten Trompete.
    Die Feier in der Hausmeisterloge war in vollem Gang. Bis zur letzten Minute hatten Joséphine und Iphigénie Stühle verteilt, Sardellenpaste auf Toastbrot geschmiert und Wein-, Cola- und Champagnerflaschen geöffnet. Den Champagner hatte Haus B gestiftet.
    Iphigénie hatte recht gehabt: Haus B war fast vollständig vertreten, während aus Haus A bis jetzt nur Monsieur und Madame Merson, ihr Sohn Paul, Joséphine, Iris und Zoé da waren.
    »Der futtert die ganzen Häppchen, Maman!«, bemerkte die kleine Clara und deutete auf Paul Merson, der sich schamlos den Bauch vollschlug.
    »Sagen Sie, Madame Merson, geben Sie Ihrem Sohn nichts zu essen?«, rief Iphigénie und klopfte ihm auf die Finger.
    »Paul! Benimm dich!«, flötete Madame Merson sanft.
    »Da schaffen die sich Kinder an und erziehen sie nicht!«, schimpfte Iphigénie und bedachte Paul Merson mit einem bitterbösen Blick.
    Er schnitt eine Grimasse, wischte sich die Hände an seiner Jeans ab und stürzte sich auf einen Hähnchenschenkel in Aspik.
    Die Besitzerin des weißen Pudels wirkte sehr interessiert an Zoés Bericht über Du Guesclins Bad und seinen ersten Napf mit Hundefutter.
    »Er hat sich daraufgestürzt, als hätte er seit Jahren nichts mehr zu fressen bekommen, und danach hat er sich als Zeichen der Ergebenheit vor meine Füße gelegt!«
    Sie lobte Zoé für ihren umfangreichen Wortschatz und gab ihr den Namen ihres Tierarztes.
    »Wieso denn? Er ist nicht krank. Er hatte bloß Hunger.«
    »Aber ihr müsst ihn impfen lassen … Jedes Jahr.«
    »Ach, wirklich …?«, antwortete Zoé, die immer wieder verstohlen zur Tür blickte. »Jedes Jahr?«
    »Die Tollwutimpfung ist vorgeschrieben«, bestätigte die Frau und drückte ihren Pudel, den sie unter den Arm geklemmt hielt, fester an sich. »Arthur hat alle Impfungen, die er braucht! Und ihr müsst regelmäßig mit

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