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Der langsame Walzer der Schildkroeten

Der langsame Walzer der Schildkroeten

Titel: Der langsame Walzer der Schildkroeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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Schweigen.«
    »Aber manchmal ist es so praktisch.«
    Joséphine seufzte.
    »Du hast doch gerade gesprochen … Siehst du, so schwierig ist das gar nicht.«
    »Weil du auf der anderen Seite der Tür sitzt!«
    Sie lachte hellauf. Und das Lachen trug ihre Ängste mit sich fort. Er war da, Luca würde nicht näher kommen. Er würde Philippes Auto vor der Tür sehen. Ihres, zerschmettert unter dem Baum. Und er würde wissen, dass sie nicht allein war.
    »Philippe … Ich würde dich gerne küssen!«
    »Da wirst du dich noch etwas gedulden müssen. Die Tür scheint etwas dagegen zu haben. Und außerdem … So leicht bin ich nicht zu haben. Ich spiele gern den Unnahbaren.«
    »Ich weiß.«
    »Bist du schon lange hier?«
    »Seit fast drei Tagen … glaube ich. Ich weiß es nicht mehr genau …«
    »Und es regnet schon seit drei Tagen so?«
    »Ja. Ohne Unterbrechung. Ich habe versucht, Fauvet zu erreichen, aber …«
    »Er hat mich angerufen. Er kommt morgen mit seinen Leuten her …«
    »Er hat dich in Irland angerufen?«
    »Aus Irland war ich schon wieder zurück. Als ich auf dem Ponyhof ankam, um Zoé und Alexandre abzuholen, haben sie mir erklärt, dass sie lieber noch etwas länger dort bleiben würden. Also bin ich wieder nach London zurückgeflogen …«
    »Ganz allein?«, fragte Joséphine und kratzte noch energischer an der Tür.
    »Ganz allein.«
    »Das ist mir auch lieber so. Ich habe zwar gesagt, dass es mir egal sei, aber eigentlich ist es mir doch nicht egal … Ich will dich vor allem nicht verlieren.«
    »Du wirst mich nie wieder verlieren.«
    »Kannst du das noch einmal sagen?«
    »Du wirst mich nie wieder verlieren, Jo.«
    »Ich hatte sogar geglaubt, du hättest dich wieder in Iris verliebt …«
    »Nein«, entgegnete Philippe traurig. »Mit Iris ist es aus, endgültig aus. Ich habe mich in London mit ihrem Verehrer zum Essen getroffen. Er hat mich um ihre Hand gebeten …«
    »Lefloc-Pignel? Er war in London?«
    »Nein. Mein Geschäftspartner. Er will sie heiraten … Wie kommst du auf Lefloc-Pignel?«
    »Ich sollte es dir wahrscheinlich nicht sagen, aber offenbar hat sie sich ernsthaft in ihn verliebt. Im Moment turteln sie gerade in Paris.«
    »Iris und Lefloc-Pignel! Aber der ist doch extremst verheiratet!«
    »Ich weiß … Aber Iris zufolge lieben sie sich …«
    »Sie wird mich immer wieder aufs Neue überraschen. Ihr widersteht nichts und niemand …«
    »Sie wollte ihn, seit sie ihn zum ersten Mal gesehen hat.«
    »Ich hätte niemals gedacht, dass er seine Frau verlassen würde.«
    »So weit ist es ja auch noch nicht …«
    Sie hätte ihn gern gefragt, ob ihn dieser Gedanke schmerzte, aber sie schwieg. Sie hatte keine Lust, über ihre Schwester zu reden. Keine Lust, dass sie sich zwischen sie beide drängte. Sie wartete ab, bis er weitersprach.
    »Du bist stark, Jo. Viel stärker als ich. Ich glaube, das ist der Grund, warum ich Angst hatte und mich nicht bei dir gemeldet habe.«
    »Ach, Philippe, ich bin alles andere als stark!«
    »Doch, das bist du. Du weißt es nicht, aber du bist es. Du hast so viel mehr erlebt als ich, und all diese Sachen haben dich stärker gemacht.«
    Joséphine protestierte, doch Philippe unterbrach sie: »Joséphine, was ich dir sagen will … Irgendwann werde ich vielleicht einmal nicht deinen Erwartungen entsprechen, und dann musst du Geduld mit mir haben … Du musst darauf warten, dass ich erwachsen werde. Ich habe so viel Rückstand auf dich!«
    Sie redeten die ganze Nacht hindurch. Jeder auf seiner Seite der Tür.
    Am nächsten Morgen kam Fauvet und befreite Joséphine, die sich zusammenreißen musste, um Philippe nicht um den Hals zu fallen. Sie nahm seinen Arm und rieb ihre Wange an seiner Jacke.
    Danach rief sie Garibaldi an. Sie erzählte ihm, wie Luca sie bedrängt hatte und schilderte ihm den Inhalt der SMS .
    »Ich hatte wirklich Angst.«
    »Dazu hatten Sie auch allen Grund«, antwortete Garibaldi, und in seiner Stimme lag Mitgefühl. »Allein in einem großen, einsam gelegenen Haus mit einem Mann, der Sie verfolgt …«
    Ich lasse mich schon wieder von ihm einwickeln, dachte Joséphine, doch diesmal beschloss sie zu reden. Sie berichtete ihm von Lucas Gleichgültigkeit, seiner gespaltenen Persönlichkeit, seinen Wutausbrüchen. Er sagte nichts. Sie wollte schon auflegen, als ihr einfiel, dass sie ihm vielleicht den Namen der Concierge geben sollte.
    »Wir haben mit ihr geredet. Wir wissen das alles schon«, antwortete Garibaldi.
    »Weil Sie bereits gegen

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