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Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Titel: Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Bay
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klaren Himmel konnte ich in dieser Finsternis erkennen. Langsam zog ich mir die Folie über den Kopf und blickte mich vorsichtig um. Jetzt erst wurde mir richtig bewusst, dass es mitten in der Nacht war und ich alleine auf dem kalten Wüstensand saß. Meine Hände gruben im Sand und ich versuchte meine Gedanken zu ordnen. Was war geschehen? Ich rekapitulierte die letzten Minuten, bevor ich ohnmächtig wurde. Da war dieser seltsame Sandsturm. War es überhaupt ein echter Sturm gewesen? Ich versuchte ruhig zu bleiben und nicht in Panik zu geraten. Ich versuchte zu überlegen, wie es nun weitergehen sollte. Ich nahm zuerst meinen Rucksack und prüfte, was noch alles vorhanden war.
    ‚ Drei Flaschen à 0,5 Liter Wasser, einen Energieriegel, Verbandszeug, ein Feuerzeug, eine kleine Leuchtrakete, einen Kompass, ein Faltblatt der Laufstrecke und mein Handy‘, zählte ich auf.
    Klar! Mein Handy! Ich tippte sofort Franks Nummer aus dem Telefonspeicher und erkannte dass die Balken für ein vorhandenes Netz fehlten.
    ‚ Hey, was ist denn jetzt los‘, schimpfte ich und schüttelte sinnlos das Handy, als ob es danach besser ging. Wie hieß es noch im Werbeprospekt? Erreichbar auf der gesamten Strecke. Und nun gab es kein Funknetz.
    ‚ Echt super. Tolle Organisation!‘, dachte ich mir und nahm einen großen Schluck Wasser. Ich stand auf und schaute eine Weile nach oben in den sternenübersäten Himmel, um mich etwas zu orientieren. Es war wirklich verrückt, ich versuchte die Sternbilder zu erkennen, die meisten von ihnen waren mir sehr genau bekannt, aber der Himmel sah hier um einiges verzerrt aus. Die Bilder, die ich zu erkennen vermag, stimmten in ihren Formen nicht überein. Nach einer Weile gab ich es auf, denn es wurde mir immer kälter. Ich zog langsam die Folie wieder über meinen Körper, in der Hoffnung so etwas mehr Wärme zu bekommen. Da kam mir die Idee auf den Kompass zu benutzen. Ich zog den Rucksack kurz aus und zündete, um etwas zu sehen, das Feuerzeug an. Ich blickte verwirrt auf die Kompassnadel, die sich wie wild im Kreis drehte und nicht stehen blieb. Unglaubwürdig schüttelte ich den Kopf. Was stimmte hier bloß nicht mehr? Bevor ich mir weitere Gedanken machen konnte blies plötzlich ein leichter Windstoß das Feuer aus und um mich herum wurde es wieder dunkel.
    Nun, es war so oder so irgendwie sinnlos sich darüber im Moment Gedanken zu machen. Ich schob den Kompass wieder in den Rucksack und setzte mich langsam in Bewegung, um nicht noch mehr zu frieren. Nach einer Weile war ich der Meinung den Polarstern unter den Sternen erkannt zu haben und begab mich in diese Richtung. Vielleicht würde ich so auf den Nil oder direkt auf eine Stadt stoßen. Ob es hier irgendwelche Tiere gibt, die nachts jagen? Mir war nicht wohl, eventuell angefallen zu werden. Ich versuchte diese Gedanken im Kopf zu verdrängen. Ich versuchte möglichst langsam zu laufen, um in der Dunkelheit nicht zu stolpern. Der Sand knackte bei jedem meiner Schritte leise unter meinen Sohlen. Wenigstens hatte ich bei meinen Laufschuhen einen der bequemsten Schuhe an. Immer wieder bemühte ich mich in der Finsternis etwas zu erkennen. Ich gab meine Bemühungen jedoch bald auf, da es fast unmöglich war, irgendeine Art von Weg zu erkennen. So blieb mir nichts anderes übrig, als mich vorsichtig weiter zu tasten und dafür zu sorgen, dass ich nicht hinfiel. Und eine Erkältung durch die mangelnde Bewegung konnte ich wirklich nicht gebrauchen. Mühevoll tastete ich mich fast zwei Stunden vorwärts, als mir einfiel auf meine Laufuhr zu schauen. Überrascht stellte ich fest, dass es bereits kurz vor 11 Uhr war. Wieso stimmte die Uhrzeit mit der Tageszeit nicht mehr zusammen?
    Ich marschierte weiter, da erinnerte ich mich plötzlich an die Leuchtrakete, welche ich bei mir trug und öffnete schnell den Rucksack. Aus der Innentasche gut verstaut, zog ich sie heraus und versuchte sie zu starten indem ich das Röhrchen in die Luft hielt und die Zündschnur mit meinem Feuerzeug anzündete. Es klappte auf Anhieb und die Leuchtkugel schoss in die Höhe. Die Gegend leuchtete hellrot und ich konnte kurz einen Blick auf die Umgebung erhaschen. Ich warf das Pappröhrchen weg und lief vorsichtig weiter, in der Hoffnung, jemand hätte mein Zeichen gesehen.
    Endlich fing es an zu dämmern und ich blieb kurz stehen. Es war ein einzigartiges Gefühl, als die Sonne über der Wüste aufging. Erst glutrot tastete sie sich über den Horizont und ging dann von

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