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Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Titel: Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Bay
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orange in weißgelb über. Ich genoss den Augenblick der Ruhe, setzte mich in den Sand, ließ mich von den Sonnenstrahlen langsam aufwärmen. Den Rest des Energieriegels aß ich und nahm einen herzhaften Schluck Wasser zu mir. Ich nutzte die Helligkeit und versuchte mit meinem Handy erneut irgendein Netz zu kommen.
    ‚ Das gibt es doch nicht‘, schimpfte ich ärgerlich und schaltete es mehrfach aus und wieder an, in der Hoffnung doch noch einen Kontakt zu bekommen. Aber immer dasselbe Ergebnis. Kein Netz!
    Wasser, Handy und das Riegelpapier packte ich wieder in meinen Rucksack. Ebenso faltete ich die Schutzfolie zusammen und lief wieder los. Jetzt wo die Sonne so tief am Himmel stand vermisste ich meine Mütze, die ich sinnvollerweise im Hotel hatte liegen lassen.. Da ich nun wusste wo die Sonne aufgegangen war, versuchte ich mich mit diesem Bezugspunkt in Richtung Norden zu orientieren. Schon nach kurzer Zeit wurde es wieder richtig heiß und ich begann heftig zu schwitzen. Hätte ich die Möglichkeit gehabt meine Trinkflaschen wieder aufzufüllen, wäre ich einfach gejoggt. Aber in diesem Fall musste ich vorsichtig sein, denn mir war nicht bekannt, wie lange ich noch unterwegs sein würde. In meinen kleinen Pausen, die ich mir gönnte, studierte ich die Broschüre „ Verhaltensregeln in der Wüste “, konzentrierte mich immer wieder nach vorne, um den Bezugspunkt nicht zu verlieren.
    Den Blick immer wechselnd zwischen Broschüre und der Umgebung, hielt ich plötzlich inne. Hatte sich dort etwa ein Punkt am Horizont bewegt? Ich blinzelte und versuchte genau hinzusehen. Die Luft flimmerte so sehr, dass ich keinen Unterschied erkennen konnte, ob sich irgendetwas bewegte oder nicht. Ich lief langsam weiter, mit der Hoffnung jemanden zu finden, der mir helfen konnte. Verstärkt kam in mir die Frage auf, ob man sich nicht die Mühe machte nach mir zu suchen? Schließlich musste die Rennleitung ja festgestellt haben, dass ein Läufer fehlte. Keine 15 Minuten später stoppte ich erneut.
    ‚ Ganz locker bleiben‘, murmelte ich. Da bewegte sich doch etwas! Ich blieb sofort stehen und konzentrierte mich ganz genau auf den Punkt am Horizont. Er bewegte sich langsam auf mich zu und ich konnte bei genauerem hinsehen sogar erkennen dass es sogar mehrere Punkte waren, die sich auf mich zu bewegten.
    ‚ Warum kommen die zu Fuß und nicht im Jeep‘, grübelte ich und musste lachen.
    Wahrscheinlich waren Kamele in der Wüste sinnvoller als Autos. Ich versuchte mich etwas zu lockern und lief stramm weiter, den Punkten entgegen. Meine Motivation stieg von Minute zu Minute. Was sollte ich nur Frank erzählen? Was war aus den anderen Läufern geworden, die auch in den Sturm gekommen waren? Mann – ich hatte so viel trainiert. Noch bevor ich den Gedanken zu Ende denken konnte, stutze ich. Das was mir da entgegen kam, waren tatsächlich Kamele und auch Pferde. War das wirklich die erwartete Hilfe? Mir wurde etwas mulmig zumute, denn man hörte ja sehr oft von Stämmen, die Touristen entführten. Und ich hatte nicht einmal was zur Verteidigung dabei, sollte man es nicht gut mit mir meinen. Ich erkannte mehr und mehr Details. So machte ich mindestens 30 Personen zu Fuß und zehn Personen auf Pferden oder Kamelen aus.
    Je näher wir uns kamen, desto höher schien mein Puls zu klopfen. Nicht weil ich mich freute endlich gerettet worden zu sein, sondern weil mir Menschen in alten Trachten bzw. halbnackt entgegen kamen, wenn ich es so mal ausdrücken durfte. Karneval in Ägypten? Mitnichten, aber es waren bestimmt die besten Kostüme, die ich je gesehen hatte. Und dann standen wir uns gegenüber. Auf der einen Seite ich, verschwitzt, durstig und hungrig - auf der anderen Seite etwa 30 bis 40 bewaffnete Soldaten, Priester und auch Sklaven, komplett in altägyptischer Kleidung bekleidet. Der Anblick - einfach perfekt.
    In meinem einfachen arabisch sprach ich sie an: „Guten Tag, seid ihr gekommen um nach mir zu suchen?“ Alle schauten mich nur starr an und keiner sprach ein Wort. Aus der Sänfte, welche an mehrere Pferde befestigt war, stieg ein älterer Mann aus. Ich identifizierte ihn als einen Priester und Oberhaupt der Gruppe. Er schritt langsam, aber lächelnd auf mich zu und fing an zu sprechen. Seine Worte trafen mich wie ein Schlag ins Gesicht. Zuerst verstand ich kein Wort, aber nach einigen Sätzen merkte ich, um was für eine Sprache es sich handelte.
    Ich versuchte mich zu konzentrieren und verstand nur gebrochen: „… Du

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