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Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Titel: Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Bay
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… gekommen … vom Himmel … roter …“.
    Es war Altägyptisch. Ja, ich war mir da sicher, auch wenn heutzutage nie jemand die Sprache gehört hatte. Die Sprachwissenschaftler hatten zwar die Worte und deren Bedeutung, jedoch keine Information, wie diese ausgesprochen wurden. Ich war mir nicht sicher, was hier im Moment passierte. Verstand ich doch einige Wörter aus dem Altägyptischen, war ich doch über dessen Aussprache überrascht. Ich wankte, fing erneut an zu schwitzen und verstand die Welt nicht mehr. Sprach man in Ägypten nicht seit Jahrhunderten nur arabisch? Natürlich hatte ich kein Übersetzungsbuch dabei und musste mich irgendwie verständlich machen. Ich versuchte es mit einem einfachen Satz dem Priester zu antworten ohne auf die Aussprache zu achten.
    „ Ich, Tom“, und zeigte auf mich.
    Was hieß denn nur ‚Wüste’ auf altägyptisch und wie sprach man es richtig aus.
    „ Ich, Tom … euch nicht …“, versuchte ich zu erklären. Es wurde ruhig um mich und noch immer standen alle regungslos da, ihre Augen nur auf mich gerichtet. Der Priester hielt die Hand auf seine Brust und sprach erneut zu mir. „Ich … Sephtar, der dich bringen nach Weset …“
    Gut, dachte ich mir und zeigte mit der Hand auf den Priester.
    „ Du, Sephtar“. Anschließend tippte ich auf meine Brust. „Ich, Tom“.
    Er nickte zustimmend und gab mir ein Zeichen, ich solle mit ihm kommen. Ich wusste mir in der momentanen Situation keinen anderen Rat, als auf seine Forderung einzugehen. So ging ich, vorbei an den neugierigen Blicken der anderen, zu ihm. Die Situation war so verrückt, was sollte mir jetzt noch passieren. Hinter den Soldaten standen vier Pferde zwischen denen diese Sänfte angebracht worden war. Der Mann zeigte mit der Hand auf die Sänfte und gab mir das Zeichen zum Einsteigen, was ich auch ohne Widerspruch tat. Die Soldaten mit ihren bewegungslosen Gesichtern wollte ich mit einer falschen Handlung meinerseits, nicht unnötig beunruhigen. Ich setzte mich auf eines der zahllosen Kissen in den Schneidersitz und dachte kurz nach, was er gesagt hatte. Hatte ich den Priester, als er sagte, wir gehen nach Weset oder meinte er Westen, richtig verstanden? Es konnte sich doch nur um Luxor oder Theben handeln, denn eine größere Stadt namens Weset war mir nicht bekannt.
    „ Tom“, sprach er mich an und deutete an, dass er mir etwas schriftlich erklären wollte.
    So nahm er ein Pergament und schrieb einige Hieroglyphen auf. Er versuchte mit Gestik zu erklären, ob ich seine Sprache besser lesen als reden könnte und ich nickte. Jetzt bewährte sich mein kurzes Studium in altägyptischer Sprache. Er schrieb, dass er beauftragt worden sei, nach mir zu suchen. Sie hätten das Zeichen des roten Sterns gesehen. Ich wunderte mich immer noch, warum die Menschen hier altägyptisch und nicht arabisch sprachen? Und warum schrieben sie in der alten Sprache? Denn trotz meiner Kenntnisse der Hieroglyphensprache, fiel es mir nicht leicht alles sofort zu entziffern, was auf dem Papyrus stand. Entweder war dies der beste Werbegag, den ich je erlebt hatte, oder Frank machte sich mit einem üblen Scherz über mich lustig. Sephtar setzte sich mir gegenüber und begutachtete mich wortlos von oben bis unten.
    Er deutete mit seiner Hand auf meinen Arm und sprach, was ich wie „Sephtar dich anreiben oder andrücken“ übersetzte.
    Er meinte jedoch, ob er mich anfassen bzw. meine Kleidung anfassen darf. Ich stimmte ihm mit einem Nicken zu und er rieb mit seinen Fingern mein T-Shirt. Er lachte und machte eine Geste, als ob er mit dem Ergebnis zufrieden wäre.
    Wieder versuchte er mir etwas zu sagen und ich verstand nur die Worte:“Du … vom Himmel her … Stern … Osiris … erwartet“.
    Ich musste stolz sein, dass ich überhaupt einige der gesprochenen Wörter verstand, obwohl die ganze Unterhaltung immer wieder stockte. Ich zuckte erneut mit den Schultern und gab ihm in Zeichensprache zu verstehen, dass ich kein Wort verstanden hatte. Ich versuchte Sephtar zu verdeutlichen, nachdem ich ein Stück Papier und den Bleistift aus dem Rucksack geholt hatte, dass ich ebenso schreiben wollte. Er nickte zustimmend und schaute fasziniert auf meinen Stift. In einfachen Hieroglyphen schrieb ich, und fragte ihn, ob es nur mich oder noch weitere Menschen gab, die wie ich waren. Er nahm ein weiteres Stück Papyrus, zeichnete eine Sonne, oder war es ein Stern, dazu eine Person und zeigte auf mich. Er zeichnete die Soldaten, ein Schiff,

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