Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)
als ich ihm zuvor kam.
„ Lassen wir das. Es gibt nun wichtige Aufgaben, die zu erledigen sind. Wann kann ich weitermachen?“
„ Beginne diesen Tag erst einmal mit etwas Essen und anschließend begeben wir uns zusammen in den Raum der Karten. Ich denke, ich beginne mich für deine Welt zu interessieren“, sagte Minnefrys und ließ mich in Ruhe. Eine halbe Stunde später waren wir auf den Weg in den Kartenraum und Minnefrys stellte immer mehr Fragen. Er wollte wissen, wie es bei mir aussieht und wie das Leben bei uns abläuft. Ich hätte ihm natürlich erzählen können, dass wir in tonnenschweren Stahlvögeln durch die Luft fliegen, aber hätte er mir das wirklich geglaubt? So versuchte ich einiges aus meiner Zeit zu erzählen, ohne eigentlich etwas zu sagen.
Im Kartenraum fing ich wieder an zu arbeiten und begann den amerikanischen Kontinent zu zeichnen. Obwohl ich ihn so oft in den Nachrichten gesehen hatte, war es schwierig, ihn maßstabsgetreu zu zeichnen. Es kostete mich den ganzen Morgen und als ich fertig war, war ich richtig stolz auf mein Ergebnis. Ich begann mich daran den Pazifik zu kreieren und hatte auch hier sehr große Schwierigkeiten, die wichtigsten Inseln richtig zu positionieren. Aber auch hier half mir der Zufall, denn ich ließ meinen Rucksack holen, und schaltete mein Handy an. Ich hatte ein altes Hintergrundbild unserer Erde gespeichert und konnte anhand dieses Bildes einige Fehler noch ausbessern. Die Proportionen von Nord- und Südpol richtig darzustellen, waren eine echte Herausforderung. Ich hatte gerade noch Zeit das Handy rechtzeitig wieder in den Rucksack zu stecken, als Minnefrys und Menetho überraschend früh wieder zurückkamen. Begeistert stellte sich der Pharao neben mich und betrachtet konzentriert die Karte.
„ Und die Welt ist wirklich so groß, wie du sie gezeichnet hast?“, fragte er misstrauisch.
„ Ich habe sie auf dem großen Papyrus millionenfach kleiner gezeichnet, als die Erde wirklich ist.“
Er schaute sich die Karte von allen Seiten an, begutachtete sie genau. „Ich werde mich morgen mit den Kapitänen und den Schreibern zusammensetzen und Kartenausschnitte zeichnen lassen, damit die Expedition beginnen kann.“
„ Denke daran, Menetho, dass die ganze Karte nur vom Pharao besessen werden darf“, sprach ich ermahnend.
„ Ja, Tom, ich werde mein Versprechen und mich an deine Weisungen halten. Wir werden die Karte in einer besonderen Kiste aufbewahren und sie nur von Generation zu Generation weitergeben. Ich hoffe, du vertraust mir.“
Ich nickte ihm zu und er schaute mich zufrieden an.
„ Morgen wird dich Minnefrys zum Platz der Götter bringen und dich auf die Reise nach Hause schicken. Du hast deine Arbeit getan und ich bin mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Wir werden dich mit einem Königssiegel ausstatten, damit du auf deiner Reise immer freies Geleit hast.“
Er schaute mich zufrieden an und Minnefrys sagte: „Komm, Tom. Ich bringe dich wieder auf dein Zimmer zurück, damit du dich auf deine Rückreise vorbereiten kannst.“
Mir war es ein Rätsel, was er damit gemeint hatte und ich verabschiedete mich von Menetho. Er klopfte mir freundschaftlich auf die Schulter und sagte: „Es ist schade, dass wir wenig Zeit zusammen hatten, denn ich hätte gerne mehr von dir und den Göttern erfahren. Ich wünsche dir eine gute Reise, denn ich werde morgen nicht dabei sein. Glück und reiches Wissen für deine Nachfahren.“
Er lächelte nochmals und wandte sich ab. Minnefrys zog mich nach hinten und forderte mich auf zu gehen, was ich auch tat.
Es dämmerte schon langsam und ich konnte einen Blick auf die Stadt und das Niltal werfen, welche an Schönheit nicht zu übertreffen waren. Ich schätzte sie auf etwa 30.000 Einwohner. Ich blieb stehen und sah von weitem die drei großen Pyramiden. Es war ein anmutiger Anblick der mir hier geboten wurde und ich erkannte zum ersten Mal das übergroße Zeichen, das auf den Seitenflächen der Pyramiden zu sehen waren. Aufgrund der Entfernung und der einsetzenden Dämmerung konnte ich sie aber nicht identifizieren.
Minnefrys hatte sich neben mich gestellt und sagte: „Es ist wunderschön, was deine Vorväter erschaffen und uns geschenkt haben. Morgen wirst du das Wissen der Pyramiden und vieles mehr erfahren, was du schon immer wusstest, aber einfach vergessen hattest. Nun komm und folge mir.“
Ich drehte mich um und ging mit ihm. Eine Viertelstunde später stand ich in meinem Zimmer und blickte noch ein
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