Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)
Weile in die Dunkelheit. Morgen sollte ich also wieder nach Hause kommen und fragte mich, wie sie das anstellen wollten. Hatten sie eine Art Transporter? Was würde ich noch alles erfahren? Hatte Minnefrys am Anfang nicht davon gesprochen, dass ich noch mehr erfahren würde? Ich hörte jemand kommen und drehte mich um. Einer der Diener stand mit frischer Kleidung und einem edlen Umhang bestickt mit Hieroglyphen.
Er übergab mir diesen und sagte: „Für die morgige Reise sollt Ihr richtig gekleidet sein. Dies ist ein Geschenk des Pharaos. Die Kette mit dem Siegel soll dich auf dieser Reise beschützen.“
Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und verschwand wieder. Ich nahm mein Handy und schaltete es an. Mit Zufriedenheit sah ich, dass die Akkuleistung bei knapp unter 50 % lag und ich morgen noch einige Bilder schießen konnte, um sie als Beweis mitzunehmen. Ich war müde, müde vom Denken, müde von der Hitze und müde weil ich einfach nur nach Hause wollte. Ich schaltete das Handy wieder aus, trank einen Schluck Wasser und legte mich zurück auf das Bett. Mit dem Rucksack im Arm schlief ich ein und merkte nicht mehr, als die Kerzen ausgingen und auch nicht, als der kühle Wind durchs Zimmer wehte. Es war ein sehr erholsamer Schlaf, denn die Energie hatte ich nötig, um die nächsten Tage überstehen zu können. Noch konnte ich mir absolut nicht vorstellen, was der nächste Tag bringen würde.
Langsam öffnete ich die Augen und schaute mich um. Anfangs fühlte ich mich noch etwas orientierungslos, merkte aber dann recht schnell, dass ich nicht zu Hause in Falkland war. Da fiel es mir wieder ein. Heute würde ich also, nach der Aussage von Minnefrys und Menethos, die Pyramiden sehen und wieder nach Hause kommen. So machte ich mich frisch, reinigte meine Zähne und versuchte mich mit einem der scharfen Messer zu rasieren. Eine Viertelstunde später stand ich mit gepacktem Rucksack in meinem Zimmer und wartete, dass man mich abholte.
Da hörte ich auch schon Schritte und sah wie Minnefrys freundlich in den Raum hereinschaute. „Du bist aufgeregt?“
Ich nickte und fragte Minnefrys: „Wie komme ich zurück? Habt ihr eine Maschine, um mich woanders hin zu transportieren?“
„ Ja, so etwas ähnliches haben uns deine Vorfahren hier gelassen“, antwortete er ohne zu überlegen. „Komm lass uns das Morgenmahl zu uns nehmen, denn ich will dir heute vor deiner Reise noch einiges zeigen. Schließlich brauchen wir auch etwas Zeit, um auf den Platz der Götter zu kommen.“
Ich schnappte meinen Rucksack und folgte Minnefrys mit strammen Schritten in den Speisesaal. Menetho kam etwa 15 Minuten später doch noch in Begleitung seiner Frau an den Tisch, äußerte sich nochmals lobend über die Karte und erzählte mir, dass er sie bis spät in die Nacht studiert hatte.
Ich lächelte ihm höflich zu und meinte: „Es freut mich sehr, dass ihr zufrieden seid.“
Menetho und seine Frau verabschiedete sich von mir und nach einigen Minuten saßen wir wieder alleine am Tisch. So war es für mich schon fast eine Erlösung, als Minnefrys das Zeichen zum Aufbruch gab. Mit dem Rucksack auf dem Rücken folgte ich Minnefrys, denn im Vorhof des Palastes standen bereits Kamele, auf denen wir zum Gizeh-Plateau gebracht werden sollten.
„ Wir werden nun bis die Sonne das Zenit erreicht hat, unterwegs sein, Tom“, sprach Minnefrys. „Sei also weiterhin geduldig und verberge deine Aufregung“, bat er mich.
Ich schaute noch mal zurück auf den pyramidenähnlichen Palast und stieg auf das streng riechende Tier. Minnefrys saß bereits auf dem anderen Kamel und gab das Zeichen zum Aufbruch. Die Sonne brannte mir schon kurz nach der Abreise auf den Kopf und ich war froh den Mantel mit der Kapuze bekommen zu haben. Obwohl es erst kurz vor zehn Uhr war, hatte ich zu Anfang großen Durst und trank während der Reise immer wieder Wasser. Sagen wir, dass ich es versuchte, denn ich wurde von dem Schaukeln des Kamels fast seekrank.
Minnefrys schaute mich immer wieder kopfschüttelnd an und meinte lachend: „Ist es in deinem Land nicht so warm?“
Ich grinste zurück und sagte nur: „Nein, das ist es wirklich nicht.“
Ich kam mir vor wie in den Märchen aus 1001er Nacht. Nie hätte ich mir das Leben der großen Kemer so vorgestellt. Sie waren gesittet, gepflegt und intelligent. Die meisten waren gebildet und hatten handwerkliche, sowie kaufmännische Berufe. Die medizinische Versorgung war für ihre Verhältnisse nahezu perfekt. Alles
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