Der Lavendelgarten
war, dass sie beinahe vor Schmerz aufgeschrien hätte.
Er stöhnte ihr mit seinem Alkoholatem ins Gesicht, und gerade als sie fürchtete, das Bewusstsein zu verlieren, sank Falk, einen lauten Schrei ausstoßend, auf ihr zusammen.
Nachdem sich seine Atmung beruhigt hatte, stützte er sich auf einen Ellbogen auf. »Für eine französische Aristokratin fickst du nicht schlecht.« Er rollte von ihr herunter und schloss die Augen.
Connie dankte Gott, dass es relativ schnell vorüber gewesen war.
Doch zehn Minuten später war Falk wieder wach, sah sie an, begann sein Glied zu massieren, packte sie an den Schultern, zog sie übers Bett und auf den Boden, spreizte die Beine und drückte sie dazwischen.
»Herr Falk! Bitte, ich …«
Er schob ihr seinen Penis in den Mund.
»Ihr reichen Franzosen haltet euch für was Besseres.« Während Falk in sie hineinstieß, hielt er Connies Kopf fest wie in einem Schraubstock. »Aber ihr Weiber seid alle gleich: Huren und Nutten!«
In dieser Nacht musste Connie eine ganze Reihe Demütigungen und Hasstiraden gegen Frauen über sich ergehen lassen. Sie weinte und flehte, doch ihre Worte fielen auf taube Ohren. Als er sie schließlich umdrehte und von hinten in sie eindrang, verlor Connie das Bewusstsein.
Beim Aufwachen drang durchs Fenster trübes Licht herein, und sie stellte fest, dass Falk sich nicht mehr im Zimmer befand. Connie sammelte weinend ihre Kleidung ein und bedeckte ihren blutenden, mit blauen Flecken übersäten Körper damit. Ein Blick auf ihre Uhr sagte ihr, dass es kurz nach sechs war. Mit schmerzenden Gliedern öffnete sie die Tür des Schlafzimmers, um das Apartment zu verlassen, und landete im Wohnbereich.
In dem karg eingerichteten Raum entdeckte sie das Foto einer hübschen, etwas molligen, mütterlich wirkenden Frau mit zwei engelsgleichen kleinen Kindern, die Falk wie aus dem Gesicht geschnitten waren.
Connie stolperte ins Bad, wo sie sich übergeben musste. Anschließend wusch sie sich das Gesicht, trank Wasser aus dem Hahn und verließ die Wohnung.
23
Als Connie ins Haus der de la Martinières stolperte, wurde sie von Sarah begrüßt.
»Madame, wir haben auf Sie gewartet. Wo waren Sie? Was ist mit Ihnen passiert?«, fragte sie entsetzt, als sie bemerkte, wie Connie aussah.
Ohne ihr zu antworten, hastete Connie an ihr vorbei und die Treppe hinauf. Im Bad drehte sie die Wasserhähne auf und stieg in die Wanne, wo sie ihren Körper schrubbte, bis er rot und wund war.
Unten klingelte es an der Tür. Es war Frederik.
»Ich muss den Comte sprechen, Madame«, begrüßte er Sarah.
»Er schläft noch.«
Auch Frederik hastete an Sarah vorbei und, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinauf zu Édouard.
Édouard, der nicht gleich wusste, mit welchem der Brüder er es zu tun hatte, starrte ihn mit fiebrigen Augen vom Bett aus an.
»Monsieur le Comte, Édouard, tut mir leid, wenn ich so hereinplatze«, sagte Frederik hastig. »Ich bin gekommen, um Sie und Ihre Familie zu warnen. Mein Bruder hat Sie schon lange im Verdacht, der Résistance anzugehören. Heute Morgen hat er mir in meinem Büro mitgeteilt, dass einer seiner Offiziere Sie gestern Abend bei der Festnahme von Mitgliedern des Psychology-Netzwerks im Café de la Paix erkannt hat. Er kann jeden Augenblick hier auftauchen, um Sie, Ihre Cousine und Sophia zu verhaften. Bitte, Monsieur, Sie müssen von hier fort. Sie dürfen keine Zeit verlieren.«
Édouard sah Frederik gleichermaßen schockiert und fasziniert an. »Warum verraten Sie mir das? Wieso sollte ich Ihnen vertrauen?«
»Weil Ihnen keine andere Wahl bleibt und ich Ihre Schwester liebe«, antwortete Frederik und trat näher ans Bett. »Ihr Hass auf die Deutschen ist gerechtfertigt, aber bei uns gibt es viele, die nicht anders können, als weiter bei der Sache mitzumachen, an die wir nicht mehr glauben. Und es werden immer mehr. Édouard, genau wie Sie habe ich meinen Einfluss genutzt, um die Zahl der Todesopfer so niedrig wie möglich zu halten. Ich habe Verbindungen zu Ihren Leuten, die darum kämpfen, dass unsere schönen Länder und ihre Geschichte nicht von den Nazis zerstört werden. Doch jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, sich darüber zu unterhalten. Sie müssen sofort aufstehen und das Haus verlassen.«
Édouard schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht, Frederik. Schauen Sie mich an, ich bin zu schwach. Die Frauen sollen fliehen. Ich würde nur auffallen und ihre Flucht behindern.«
»Frederik!« Sophia erschien an
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