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Der Lavendelgarten

Der Lavendelgarten

Titel: Der Lavendelgarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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Schrittes zur Tür.
    »NEIN!«
    Édouard packte sie an der Schulter. Als sie merkte, dass er stärker war als sie, brach sie in Tränen aus.
    »Constance, bitte beruhigen Sie sich, sonst bin ich gezwungen, Ihnen eine Ohrfeige zu geben. Sie werden das Haus heute Abend nicht verlassen, um sie zu warnen.« Édouard seufzte tief. »Das mache ich.«
    »Sie?«
    »Ja, ich habe bedeutend mehr Erfahrung in solchen Dingen als Sie.« Er sah auf seine Uhr. »Wann, hat Ihre Freundin gesagt, findet das Treffen statt?«
    »Um neun. In einer Stunde.«
    »Dann schaffe ich es vielleicht gerade noch rechtzeitig vor dem Treffen, jemanden zu erreichen, der die Information weitergeben kann.« Édouard lächelte gequält. »Wenn das nicht möglich ist, gehe ich selbst hin. Überlassen Sie das mir. Ich verspreche Ihnen, alles in meiner Macht Stehende zu tun.«
    »O Gott, Édouard.« Connie legte den Kopf in die Hände. »Entschuldigen Sie, dass ich Ihr Vertrauen missbraucht habe.«
    »Wir unterhalten uns später weiter. Ich muss jetzt los, sonst komme ich zu spät. Falls jemand hier auftauchen sollte …«, er hob die Augenbrauen, »… liege ich mit Migräne im Bett.«
    »Édouard! Falk holt mich um zehn Uhr zum Tanzen ab.«
    »Dann muss ich bis dahin zurück sein.«
    Als Édouard die Bibliothek verließ, sank Connie in einen Sessel. Wenige Minuten später hörte sie, wie die Haustür ins Schloss fiel.
    »Bitte, lieber Gott«, betete sie, »lass Édouard rechtzeitig hinkommen.«
    Connie wartete am Fenster des Salons auf Édouard. Sie zitterte vor Angst. Die Uhr, die auf dem Kaminsims vor sich hintickte, zeigte kurz nach neun an. Als es klingelte, sprang Connie auf und hastete in den Eingangsbereich, wo Sarah gerade die Tür öffnete.
    »Sie sind früh dran, Herr Falk. Ich bin noch nicht fertig«, begrüßte Connie ihn.
    Der Mann bedachte sie mit einem ungewohnt herzlichen Lächeln. »Ich bin Frederik. Ist Mademoiselle Sophia da? Sie hat Ihnen vielleicht erzählt, dass ich morgen abreise. Ich möchte mich von ihr verabschieden.«
    »Sie hält sich in der Bibliothek auf. Tut mir leid, dass ich Sie für Falk gehalten habe. Ich erwarte ihn später.«
    »Sie müssen sich nicht entschuldigen. Das passiert uns ständig.« Er nickte ihr zu und betrat die Bibliothek.
    Konnte es noch schlimmer kommen?, fragte Connie sich und setzte sich wieder an das Fenster im Salon.
    Es war schon Viertel vor zehn, als Connie endlich Schritte an der Haustür hörte. Als sie sie öffnete, taumelte Édouard ihr in die Arme. Entsetzt sah sie, dass an seiner rechten Schulter Blut durch den Stoff seiner Jacke sickerte.
    »Édouard, Sie sind verletzt! Was ist passiert?«, flüsterte sie.
    »Ich habe es nicht rechtzeitig geschafft. Als ich die Stufen hinuntergegangen bin, war das Café schon von Gestapo umstellt. Es herrschte Chaos, beide Seiten haben das Feuer eröffnet … Ich weiß nicht, wer mich getroffen hat. Keine Sorge, Constance, es ist nur ein Streifschuss, das verheilt wieder. Leider weiß ich nicht, was aus Ihrer Freundin geworden ist«, sagte er mit schwacher Stimme.
    »Édouard, wir haben einen Gast. Man darf Sie nicht sehen.«
    Doch es war schon zu spät. Édouards Blick fiel auf Frederik und Sophia, die auf der anderen Seite des Eingangsbereichs standen. Frederik musterte Édouard überrascht.
    »Édouard, sind Sie verletzt?«, fragte er.
    »Nichts Schlimmes«, antwortete er hastig. »Beim Verlassen eines Lokals bin ich auf der Straße in eine bewaffnete Auseinandersetzung geraten.«
    »Was ist passiert, Frederik?«, fragte Sophia. »Édouard, bist du schwer verletzt? Sollen wir dich ins Krankenhaus bringen?«
    »Nein, nein«, presste Édouard mit schmerzverzerrtem Gesicht hervor. »Ich gehe nach oben und versorge die Wunde selbst.«
    »Ich helfe Ihnen«, sagte Connie.
    »Nein, schicken Sie Sarah hinauf. Sie soll mir ein Bad einlassen. Morgen früh sieht die Welt wieder anders aus. Gute Nacht.«
    Als er das obere Ende der Treppe erreichte, klingelte es an der Tür.
    »Das wird Ihr Bruder sein«, sagte Connie und nahm eilig ihren Mantel vom Haken. »Bitte lassen Sie sich nicht stören, Herr Frederik. Bis später, Sophia.«
    Connie begrüßte Falk mit einem strahlenden Lächeln.
    »Ich bin fertig. Wollen wir gehen?«
    Erstaunt über ihre Begeisterung nickte Falk, hakte Connie bei sich unter und ging mit ihr zum wartenden Wagen. Der Chauffeur öffnete die Tür für Connie, und Falk setzte sich zu ihr auf den Rücksitz. Wie üblich roch er nach Alkohol. Das

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