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Der Lavendelgarten

Der Lavendelgarten

Titel: Der Lavendelgarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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seufzte. »Ich hätte die hintere Tür gestern beim Gehen zusperren sollen.«
    »Emilie.« Sebastian legte ihr eine Hand auf die Schulter. »In den vergangenen beiden Wochen standen Sie unter gewaltigem Druck. Schock und Trauer können einen auf den unterschiedlichsten Ebenen beeinflussen.« Die Hand begann sich auf und ab zu bewegen. »Gehen Sie nicht so streng mit sich selbst ins Gericht. Zum Glück ist nichts wirklich Schlimmes passiert. Verstehen Sie es als Warnung für die Zukunft. Also, was mögen Sie zum Frühstück?«
    »Baguette, Croissant … Egal.« Sie schenkte den Kaffee ein und lauschte vom Küchentisch aus, wie Sebastian nacheinander die Unternehmen anrief, die der Schlüsseldienst ihm für den Einbau der Alarmanlage empfohlen hatte.
    »Okay.« Er legte den Hörer weg und notierte etwas auf einem Blatt Papier. »Sie sagen alle, sie könnten ein für das Gebäude geeignetes System installieren, müssten es sich aber ansehen, um Ihnen einen Kostenvoranschlag machen zu können. Wollen Sie sie für morgen herbestellen?«
    »Ja, danke.« Sie sah ihn an. »Warum helfen Sie mir?«
    »Was für eine merkwürdige Frage. Wahrscheinlich, weil ich Sie mag und merke, wie schwierig das hier alles für Sie ist. Außerdem würde Großmuter Constance sicher erwarten, dass ich das für die Tochter ihres Freundes Édouard mache. Wollen Sie selber mit dem Mann, der aus Paris herkommt, um den Matisse zu begutachten, sprechen, oder soll ich das tun?«
    Emilie war nach dem üppigen Frühstück ein wenig übel. »Das machen besser Sie, weil Sie seine Sprache sprechen.«
    »Gut. Ich würde vorschlagen, dass er sich, wenn er schon mal hier ist, auch die anderen Gemälde im Château ansieht. Es ist nie schlecht, mehrere Meinungen zu hören.«
    »Ja. Und die Kunstwerke in dem Pariser Haus müssten ebenfalls unter die Lupe genommen werden.«
    »Wann wollen Sie nach Paris zurück?«, fragte Sebastian.
    »Bald.« Sie seufzte. »Aber Sie haben recht: Es ist gut, so viel wie möglich zu erledigen, solange ich hier bin. Wenn ich beschließen sollte, das Château zu behalten, ist das erst der Anfang.«
    »Könnte es sein, dass Sie es behalten?«
    »Ja. Obwohl es möglicherweise vermessen ist, mir ein solches Projekt aufzuhalsen, wenn ich nicht einmal in der Lage bin, die hintere Tür zu verschließen.«
    »Ich gehe Ihnen zur Hand, so gut ich kann«, versprach Sebastian.
    »Das ist wirklich freundlich von Ihnen. Ich bin Ihnen sehr dankbar.«
    Frou-Frou winselte an der Küchentür, weil sie hinauswollte. Emilie stand auf, um sie ihr aufzumachen.
    »Sie haben doch sicher ein eigenes Leben?«
    »Ja. Doch weil schöne Gemälde nun mal meine Leidenschaft sind, ist das hier keine unangenehme Aufgabe. Was ist nun mit der Bibliothek? Soll ich für Sie einen Fachmann suchen, der sich die Sammlung anschaut?«
    »Nein, danke«, antwortete Emilie, der der Kopf schwirrte, hastig. »Das hat keine Eile, weil ich die Bücher niemals verkaufen werde. Ich muss Gerard, meinen notaire , anrufen. Er hat mir gestern Nachmittag drei Nachrichten auf die Mailbox gesprochen, und ich habe mich noch nicht bei ihm gemeldet.«
    »Während Sie das erledigen, fahre ich zu meinem gîte , duschen und die Kleidung wechseln. Wir sehen uns später. Und vergessen Sie nicht«, erinnerte er sie, »der Mann vom Schlüsseldienst müsste jeden Augenblick kommen.«
    »Danke, Sebastian.«
    Nachdem Emilie den Mann vom Schlüsseldienst zur vorderen Tür gebracht hatte, empfand sie ein kurzes Gefühl der Befriedigung, als sie Gerard mitteilen konnte, dass sie im Château alles im Griff habe. Sie vereinbarte mit ihm für die folgende Woche ein Treffen im Pariser Haus ihrer Eltern, überprüfte, wie weit der Mann vom Schlüsseldienst war, und zog sich in die Bibliothek zurück. Zwischen den Regalen versuchte sie, sich darüber klar zu werden, wie viel Arbeit es bedeuten würde, die unzähligen Bücher im Fall eines Verkaufs oder einer Sanierung einzulagern.
    Ihr fiel auf, dass zwei der Bücher ein wenig hervorstanden. Sie zog sie ganz heraus und sah, dass es sich um Bände über die Pflanzung von Bäumen handelte. Nachdem sie sie zurückgeschoben hatte, ging sie in die Küche. Dort hörte sie, wie Sebastians Wagen sich über den Kies der Auffahrt näherte.
    Er stürmte zur hinteren Tür herein. »Emilie! Ich habe versucht, Sie telefonisch zu erreichen!« Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Ich fürchte, ich habe gerade Ihren Hund am Straßenrand gefunden. Die Kleine ist ziemlich

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