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Der Lavendelgarten

Der Lavendelgarten

Titel: Der Lavendelgarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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Gaskocher, den er mit einem Streichholz anzündete.
    »Wir müssen bis zum Morgen hierbleiben, bis die Ausgangssperre vorbei ist. Dann schicken wir Sie vom Bahnhof in Vieux-Briollay – das liegt mit dem Fahrrad zwanzig Minuten von hier – zu Ihren jeweiligen Zielen. Bitte machen Sie es sich so bequem wie möglich. Legen Sie Ihre Overalls in die Ecke da drüben. Sie bleiben hier«, erklärte er. »Während Sie damit beschäftigt sind, koche ich uns einen Kaffee.«
    Connie schlüpfte aus dem Overall und beobachtete, wie James und der andere Mann, den sie noch nie gesehen hatte, es ihr gleichtaten. Sie setzten sich auf ihre Pritschen, und der Anführer der Gruppe reichte ihnen allen eine große Tasse Kaffee.
    »Leider haben wir keine Milch. Ich weiß, dass ihr Engländer die mögt«, bemerkte er.
    Connie war froh über das starke Gebräu.
    »Ich heiße Stefan«, verkündete ihr Anführer. »Und Sie müssen ›Lavender‹ sein, Madame, da Sie die einzige Frau in der Gruppe sind.«
    »Ich bin ›Trespass‹«, stellte sich James vor.
    »›Pragmatist‹«, erklärte der Unbekannte.
    »Ich heiße Sie im Namen Frankreichs hier willkommen. So dringend wie im Augenblick haben wir noch nie ausgebildete britische Agenten gebraucht«, sagte Stefan. »Viele Ihrer Kollegen sind in den vergangenen Tagen, besonders in Paris, verhaftet worden. Wir wissen nicht so genau, was mit ihnen passiert ist, vermuten aber, dass sich ein Verräter unter ihnen befindet, der es der Gestapo ermöglicht, so gezielt zuzuschlagen. Ich kann Ihnen nur raten, niemandem zu vertrauen«, schärfte er ihnen ein. »Versuchen Sie jetzt zu schlafen, solange Sie es noch können. Ich halte Wache und wecke Sie, wenn nötig. Gute Nacht.«
    Stefan trat vor die Hütte, zündete sich eine Zigarette an und schloss die Tür hinter sich. Die drei Agenten machten es sich auf ihren Pritschen so bequem wie möglich.
    »Gute Nacht, Leute«, sagte James. »Schlaft gut.«
    »Ich bezweifle, dass ich ein Auge zutun werde«, entgegnete der Pragmatist, doch schon bald hörte Connie Schnarchen von der anderen Seite der Hütte.
    »Connie?«, fragte James.
    »Ja?«
    »Das ist es jetzt, oder?«
    »Ja«, antwortete Connie, die vom Kaffee und von der Aufregung einen sauren Magen hatte.
    Am Ende musste Connie ebenfalls eingeschlafen sein, da bereits Licht durch das kleine Fenster hereindrang, als James sie wach rüttelte.
    »Aufwachen«, sagte James. »Sie warten draußen auf uns.«
    Sie hatte voll bekleidet geschlafen, so dass sie nur ihre Strümpfe und Schuhe anziehen musste. Draußen standen Stefan und eine Frau.
    »Guten Morgen, Lavender«, begrüßte Stefan sie. »Sind Sie bereit zum Aufbruch?«
    »Ja, aber …«, Connie sah sich im Wald um, »… kann ich hier irgendwo …?« Sie merkte, wie sie rot wurde.
    »Hier gibt es keine Toiletten. Bitte suchen Sie sich einen Platz zwischen den Bäumen«, antwortete Stefan und wandte sich James zu.
    Connie verschwand hinter einem Baum. Als sie zurückkehrte, waren James und der andere Agent gerade dabei, sich mit der Frau auf die Räder zu schwingen.
    »Viel Glück«, flüsterte Connie James zu. »Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.«
    »Bis dahin werde ich mich bemühen, möglichst viele Deutsche in die Luft zu jagen, damit wir alle wieder nach Hause können.«
    »Die Einstellung lobe ich mir«, sagte Connie mit einem tapferen Lächeln, als er den anderen hinterherradelte.
    »Wir warten, bis sie ein paar Kilometer weg sind«, erklärte Stefan. »Zu viele Radler, die gleichzeitig aus dem Wald kommen, erregen Aufmerksamkeit. Kaffee?«
    »Danke.« Connie setzte sich auf die Stufe zur Hütte und schaute hinauf zur Sonne, deren Licht durch die Bäume fiel und den Boden sprenkelte.
    »Lavender, ich werde Ihnen jetzt die nächsten Schritte erklären.« Stefan reichte ihr den Kaffee, setzte sich neben sie und zündete sich eine Zigarette an. »Man hat Ihnen vermutlich gesagt, dass Sie sich dem Scientist-Netzwerk anschließen sollen, unserer größten Organisation, die sowohl in als auch außerhalb von Paris operiert.«
    »Ja«, bestätigte Connie.
    »Leider wurden mehrere Mitglieder der Gruppe von der Gestapo verhaftet, darunter auch ihr Anführer Prosper.«
    »Ja, das hat man mir gesagt, und dass ich von Ihnen weitere Informationen erhalten würde«, bestätigte Connie und nahm einen Schluck Kaffee.
    »Wir haben auch keine Nachricht von Prospers Funker, was möglicherweise bedeutet, dass er ebenfalls verhaftet wurde.« Stefan trat seine

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