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Der Lavendelgarten

Der Lavendelgarten

Titel: Der Lavendelgarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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Sie jetzt mit den anderen Agenten, die diese Stufe geschafft haben, nach Schottland«, schloss der Hauptmann. »Dort werden Sie weitere für Ihre Aufgabe wichtige Dinge lernen.« Er erhob sich und reichte ihr die Hand. »Viel Glück, Madame Chapelle«, sagte er und bedachte sie mit einem Lächeln.
    »Danke, Sir.«
    Als Connie die Tür hinter sich schloss, fügte er hinzu: »Gott schütze Sie.«
    Connie, Venetia, James und zu Venetias Freude auch Henry hatten den Kurs bestanden und wurden ins schottische Hochland geschickt, um dort in fortgeschrittenen Guerillatechniken unterwiesen zu werden. Fern jeglicher Zivilisation übten die vier Brückensprengen, lernten, kleine Boote zu manövrieren und wie man deutsche, britische und amerikanische Waffen bediente und in der Dunkelheit auf Lastwagen lud. Die Bedeutung der von den Deutschen gezogenen Linie, die Frankreich in die 1940 besetzte Zone im Norden und den Süden unter der Vichy-Regierung teilte, wurde ihnen in allen Einzelheiten erklärt.
    Die Überlebensstrategien, die man ihnen in Wanborough Manor beigebracht hatte, wurden nun im schottischen Hochmoor erprobt, wo man sie aussetzte und sie tagelang von dem leben mussten, was die Natur hergab. Außerdem lernten sie von einem Profikiller, Angreifer effektiv und lautlos auszuschalten.
    Zwei Wochen nach Beginn der Ausbildung in Schottland wurde Venetia plötzlich aus der Gruppe genommen.
    »Gott sei Dank«, lautete Venetias Kommentar, als sie hastig ihre Sachen packte. »Ich werde nach Thame Park geschickt, meine Funkerfähigkeiten auf Vordermann bringen. Jenseits des Ärmelkanals herrscht Panik; es werden dringend Funker gebraucht. Ach, Con …« Sie legte ihrer Freundin den Arm um die Schulter. »Hoffentlich sehen wir uns bald da drüben wieder. Und pass mir auf Henry auf, ja?«
    »Natürlich«, versicherte Connie ihr, als Venetia ihren Koffer schloss. »Du findest bestimmt bald einen Ersatz.«
    »Ja, wahrscheinlich.« Venetia sah Connie an. »Aber es hat Spaß gemacht.«
    Es klopfte an der Tür. »Miss Burroughs, der Wagen wartet unten auf Sie«, erklang eine Stimme.
    »Zeit zu gehen. Viel Glück, Con«, verabschiedete sich Venetia und nahm ihren Koffer. »War schön mit dir.«
    »Gleichfalls. Verlier nicht den Glauben an dich«, rief Connie ihr nach.
    »Ich versuch’s«, versprach Venetia und öffnete die Tür. »Aber ich weiß, dass ich da draußen sterben werde.« Sie zuckte mit den Achseln. » À bientôt. «

9
    »Sie haben Ihre Ausbildung abgeschlossen und sind bereit, nach Frankreich aufzubrechen. Wie fühlen Sie sich?«
    Connie saß im Londoner Hauptquartier der Sektion F Vera Atkins gegenüber, die sie hinter ihrem Schreibtisch hervor musterte.
    »Eine bessere Vorbereitung könnte ich mir kaum vorstellen«, sagte Connie. Diese Antwort drückte nicht einmal einen Bruchteil ihrer Gedanken und Gefühle aus. Nach dem Monat in Schottland war sie nach Beaulieu in Hampshire verlegt worden, zu einem weiteren requirierten Landsitz, wo man ihre Spionagefähigkeiten verfeinerte. Man hatte ihr beigebracht, die Uniformen der Deutschen und der Vichy-Miliz auseinanderzuhalten und worauf sie bei der Rekrutierung von französischen Bürgern für ihr geplantes Netzwerk achten musste. Außerdem hatte man ihr eingeschärft, nie etwas aufzuschreiben.
    »Ich glaube, ich werde mich besser fühlen, wenn ich tatsächlich im Einsatz bin«, erklärte sie.
    »Das hören wir gern«, lobte Miss Atkins sie. »Beim nächsten Vollmond werden Sie ausgeflogen. Vermutlich freut es Sie zu erfahren, dass Sie nicht mit dem Fallschirm abspringen müssen, sondern mit einer Lysander hinübergebracht und sicher auf französischem Boden abgesetzt werden.«
    »Danke.« Darüber war Connie tatsächlich erleichtert.
    »Ihnen bleiben noch ein paar Tage zum Ausruhen und Entspannen. Ich habe Ihnen für die Zeit, die Sie auf Ihren Flug warten, im Fawley Court, einer behaglichen, von der FANY geführten Pension, ein Zimmer gebucht. Jetzt wäre der geeignete Zeitpunkt für Briefe an Ihre Lieben, die ich in den nächsten Wochen, wenn Sie weg sind, an sie weiterleiten kann.«
    »Was soll ich in den Briefen schreiben, Miss Atkins?«, fragte Connie.
    »Ich rate allen meinen Mädchen, sich kurz zu fassen und sich um einen positiven Tonfall zu bemühen. Schreiben Sie, alles sei in Ordnung, es gehe Ihnen gut. Ich hole die Briefe am Nachmittag Ihrer Abreise ab. Die genaue Uhrzeit erfahren Sie am fraglichen Tag. Am Flugplatz informiere ich Sie über Ihren neuen

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