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Der Lavendelgarten

Der Lavendelgarten

Titel: Der Lavendelgarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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edwardianischer Gläser zum Vorschein. »Wollen wir uns einen Schluck genehmigen? Allein macht’s keinen Spaß.« Er schenkte Whisky in die Gläser, klemmte sie geübt zwischen die Oberschenkel und rollte zu ihr zurück.
    »Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist«, sagte Emilie, als Alex ihr ein Glas reichte.
    »Warum nicht? Sie können mit bestem Gewissen behaupten, dass es einem rein medizinischen Zweck dient. Kommen Sie«, drängte er sie. »Jetzt spiele ich mal Krankenschwester. Es tut gut, das verspreche ich Ihnen.«
    »Nein, danke.«
    »Dann trinke ich auch nichts.« Alex stellte sein Glas auf den Tisch. »Hier ist es eiskalt. Wenn ich Sie schon nicht mit einem Schluck Whisky aufwärmen kann, versuche ich wenigstens, das Feuer zu schüren.«
    Emilie beobachtete fasziniert, wie geschickt er ans Werk ging.
    »Wo ist Seb?«, erkundigte er sich. »Unterwegs, um die arme alte Mrs Erskine zum x-ten Mal zurückzulocken?«
    »Ja, er wollte zu ihr, wenn er im Ort Lebensmittel besorgt«, antwortete Emilie.
    »Ich bezweifle, dass er im Laden noch was bekommt. Die Leute haben bestimmt vor dem großen Schnee alles weggekauft. Dies ist die beste Zeit des Jahres für den Ladeninhaber. Da kriegt er sogar noch die uralten Dosen mit Butterbohnen los. Liegt ganz schön viel Schnee«, stellte Alex mit einem Blick nach draußen fest. »Gefällt mir. Und Ihnen?«
    Emilie fiel ein, was Sebastian über Alex’ Charme und Überzeugungskraft gesagt hatte. »Nicht wirklich, weil ich seit meiner Ankunft nur friere.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Der Öltank ist seit Wochen leer. Glücklicherweise habe ich ein paar geheime Elektroöfchen, die dafür sorgen, dass mir das Blut nicht in den Adern gefriert. Bitte verraten Sie das Seb nicht, der würde sie sofort konfiszieren. Aber abgesehen von der Tatsache, dass wir in der englischen Version eines Iglus wohnen, mag ich den Schnee tatsächlich.« Alex seufzte. »Ich mag alles, was von der langweiligen Monotonie der Norm abweicht. Und dieses Wetter ist dramatisch.«
    »Ja«, pflichtete Emilie ihm matt bei.
    Alex schaute zu den beiden Gläsern auf dem Tisch. »Ich finde, wir sollten den Whisky trinken. Wäre schade, ihn wegzuschütten.«
    »Nein, danke.«
    »Ach so …« Alex hob die Augenbrauen. »Seb hat Ihnen also von meinem Alkohol- und Drogenproblem erzählt?«
    »Ja.«
    »Früher hatte ich tatsächlich ein Drogenproblem«, gab Alex zu. »Aber ich war nie Alkoholiker. Was allerdings nicht heißt, dass ich mir nicht hin und wieder einen Schluck genehmige. Das tun wir alle. Sie sind Französin; Sie trinken doch sicher von Kindesbeinen an Wein, oder?«
    »Ja.«
    »Und was hat Sie dazu gebracht, meinen Bruder zu heiraten?«
    »Ich …« Emilie war verblüfft über seine Direktheit. »Ich habe mich in ihn verliebt. Die meisten Menschen dürften deswegen heiraten.«
    »Es gibt jedenfalls schlechtere Gründe.« Alex nickte. »Ich habe das Gefühl, es ist Zeit, die Verwandtschaft zu begrüßen.«
    Die Tür zum Salon ging auf, und Sebastian trat mit vom Schnee nassen Haaren ein.
    Emilie sprang schuldbewusst auf. »Hallo, Gott sei Dank bist du wohlbehalten wieder da.«
    »Wir haben dich nicht die Auffahrt raufkommen hören«, sagte Alex.
    Sebastians Blick fiel auf die Whiskygläser.
    »Das liegt daran, dass ich den Wagen am anderen Ende stehen lassen und mit zwei riesigen Einkaufstüten durch die Schneewehen latschen musste. Hast du getrunken?«, fragte er Alex vorwurfsvoll.
    »Nein. Obwohl ich zugeben muss, dass ich deine Frau zu einem Whisky verleiten wollte, weil sie sich nicht wohl gefühlt hat«, erklärte Alex.
    »Typisch«, sagte Sebastian und wandte sich stirnrunzelnd Emilie zu. »Alles in Ordnung?«
    »Jetzt schon wieder, danke«, antwortete sie nervös.
    »Alex, ich hatte dich doch gebeten, diesen Teil des Hauses nicht zu betreten«, rügte Sebastian seinen Bruder.
    »Meine Pflegerin hat das Weite gesucht. Das wollte ich dir mitteilen.«
    »Was? Himmelherrgott, was hast du diesmal wieder angestellt?«, stöhnte Sebastian.
    »Ich habe eine Tasse mit ihrem grässlichen Kaffee gegen die Wand geschmissen. Sie war so betrunken, dass sie Salz statt Zucker reingegeben hat«, erklärte Alex. »Und sie dachte, ich ziele auf sie.«
    »Jetzt hast du den Bogen wirklich überspannt, Alex«, zischte Sebastian wütend. »Mrs Erskine weigert sich diesmal endgültig wiederzukommen, und das kann ich ihr nicht verdenken. Und was die arme Frau angeht, die abgehauen ist … Das wundert mich

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