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Der Leichenkeller

Der Leichenkeller

Titel: Der Leichenkeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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die mit ihren kahlen, kräftigen Zweigen gegen die Hauswand schlugen.
    Ich tapste zurück ins Wohnzimmer und versuchte, es mir gemütlich zu machen.
    Aber mich beunruhigten nicht nur die Geräusche. Da waren auch Schatten. An meinem Drink konnte es nicht liegen, aber ich glaubte auf der hinteren Veranda gespenstische Schemen hin und her huschen zu sehen. Ich hätte praktisch jedem Tier Obdach angeboten, aber nicht diesen ungebetenen tanzenden Phantomen.
    Vielleicht würde ich im Schlafzimmer besser aufgehoben sein. Vorsichtig, um nicht über Stühle oder Hocker zu fallen, tastete ich mich durch das Haus. Zu viel Glas, dachte ich. Ich konnte das unheimliche Gefühl nicht loswerden, dass mich jemand von draußen beobachtete. Am liebsten hätte ich mich in einem der Gästezimmer im ersten Stock unter einer Decke verkrochen. Wie dumm von mir, in meinem eigenen Haus Angst zu haben!
    Ich zog die Chaiselongue vom Fußende des Bettes in eine Ecke des Schlafzimmers, klappte mein Handy auf und wählte Jakes Nummer. Eine Computerstimme informierte mich, dass die Nummer, die ich gewählt hatte, zurzeit nicht verfügbar sei. Ich wählte noch einmal und versuchte es dann bei Mike. Das Problem lag eindeutig auf meiner Seite, also gab ich auf.
    Ich lehnte meinen Kopf gegen ein kleines Kissen, das meine Mutter für mich gestickt hatte. Genau in dem Moment krachte etwas durchs Küchenfenster. Ich sprang auf und lief durch das Büro in die große, offene Küche. Ruhig Blut! Warum hatte ich mir im Laden keine Extrabatterien für das Radio mitgenommen? Warum hatte ich überhaupt während eines Hurrikans hier sein wollen?
    Einer der Blumenkästen, die unterhalb des Fensterbretts hingen, war von einer enormen Windbö durch die Fensterscheibe geschleudert worden. Überall lag nasse Erde, und der Wind blies durch das Loch in der Fensterscheibe.
    Als ich den Kopf hob, glaubte ich, jemanden vom Fuße der Verandatreppe über den nassen Rasen laufen zu sehen. Vielleicht war es gar nicht der Wind gewesen, der den Blumenkasten aus seiner Verankerung gerissen und durchs Fenster geschleudert hatte? Vielleicht bildete ich mir die Schemen und Schatten doch nicht ein?
    Warum hatte derjenige nicht an die Tür geklopft, falls er hereinkommen wollte? Ich griff zum Hörer, aber die Festnetzleitung war tot. Ich ging wieder zur Haustür. Nervös blickte ich nach draußen, um zu sehen, ob jemand auf mein Grundstück gefahren war, weil er oder sie Hilfe brauchte. Da das Haus so dunkel und ruhig aussah, dachte die Person womöglich, dass niemand zu Hause sei.
    Da kam plötzlich ein lautes Rattern von den Terrassentüren im Schlafzimmer. Ich tastete mich entlang des Treppengeländers durch den engen Flur. Vor dem hohen Glasfenster konnte ich jetzt deutlich die Umrisse eines Menschen sehen. Jemand versuchte, ins Haus zu gelangen.
    Sollte ich laut rufen und meinen unerwarteten Besucher wissen lassen, dass ich zu Hause war? Nein. Keine gute Idee. Mir fiel ein, dass aus meinem Kamin Rauch aufstieg – natürlich würde derjenige wissen, dass ich zu Hause war. Das hier war niemand, der meine Hilfe suchte. Wer auch immer es war, er wollte mir Todesangst einjagen, bevor er sich zeigte.
    Jetzt war es wieder still. Ich schaltete die Taschenlampe aus und duckte mich unter die Treppe, wo man mich durch keins der Fenster sehen konnte. Für einen Weile war das Knistern der Holzscheite im Kamin das einzige Geräusch.
    Dann wieder das Splittern von Glas. Dieses Mal vom Wohnzimmer. Ich hatte das riesige Panoramafenster abgeklebt, nicht aber die Glasscheiben der Verandatür. Hatte der Wind etwas durch die kleinen Scheiben geschleudert, oder versuchte jemand einzubrechen? Mein Gefühl sagte mir Letzteres.
    Ich kroch die paar Meter zur Haustür, tastete nach dem kleinen Messingschloss und drehte es vorsichtig um hundertachtzig Grad. Ich hielt inne und lauschte auf ein Geräusch aus dem Schlafzimmer. Es hörte sich an, als ob jemand an einer Türklinge rüttelte. Ich wollte raus!
    Ich öffnete die Tür gerade so weit, dass ich gebückt nach draußen zwischen die Fliederbüsche schlüpfen konnte. Die Zweige kratzten im Gesicht und verfingen sich in meinen Haaren. Innerhalb von Sekunden war ich patschnass, und meine Mokassins quietschten in dem kalten Schlamm.
    Jetzt hatte ich die Wahl: Ich konnte in den Wald laufen, der mein Grundstück umgab, oder die Auffahrt hinunter zur Straße rennen, um bei einem meiner Nachbarn Zuflucht zu suchen. Aber bis dahin war es mindestens ein

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