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Der Leichenkeller

Der Leichenkeller

Titel: Der Leichenkeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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wenigstens einen Teil seiner Münzen von uns erworben hat, sei es auf einer Auktion oder auf privatem Wege.«
    »Das ist Teil des Problems. Der Typ war kein Amerikaner.« Mike sah noch einmal zu Mercer, der ihm zunickte. »Es war der König von Ägypten.«
    Bernard Stark schob den Stuhl zurück und sah Mike an. »Diese Frau hatte einen Teil von Faruks Sammlung in ihrem Schlafzimmerschrank? Kein Wunder, dass sie tot ist.«

27
     
    Bernard Stark schob die Münzen beiseite, stand auf und schloss die Tür. »Wer auch immer mit Faruks Schätzen in Berührung gekommen ist, den hat nie was Gutes ereilt. Es überrascht mich, dass die Regierung nie bei ihrem Opfer angeklopft und volle Rechenschaft verlangt hat.«
    Mike war jetzt bereit, Stark ins Vertrauen zu ziehen. »Sagen wir, Queenie ist nicht auf dem ehrbarsten Weg an diese Dukaten gekommen. Sagen wir, sie fand, dass ihr der alte Junge ein paar Kröten schuldete, also schnappte sie sich ein hübsches Säckchen Gold und Silber.«
    »Das ergibt mehr Sinn. Das hieße, die Bundesbehörden hätten nicht gewusst, wo sie suchen sollen, und vieles davon wäre wieder auf den Markt gekommen, ohne dass Ihr Opfer auch nur den leisesten Schimmer gehabt hätte, wie wertvoll die gestohlenen Sachen waren«, dachte Stark laut vor sich hin.
    »Glauben Sie wirklich, die Bundesbehörden haben nichts Besseres zu tun als sich für ein paar verrostete alte Medaillen und Münzen zu interessieren, die nur ein paar tausend Dollar wert sind?«, fragte Mike.
    »Wenn es um König Faruk geht, würde ich die Behauptung wagen, dass vom Secret Service bis zur CIA jeder hinter ihnen her ist.«
    Stark hatte soeben das Zauberwort gesprochen. Wie in aller Welt kam er auf die CIA?
    Mercer übernahm in seiner gewohnt ruhigen Art das Kommando. »Mir scheint da etwas entgangen zu sein, Mr. Stark. Wir wissen, dass Faruk königlichen Schmuck aus aller Welt sammelte und dass seine Sammlung von Fabergé-Eiern ein kleines Vermögen wert war. Aber damit es sich für Ms. Ransome gelohnt hätte, hätte sie ganze Wagenladungen von Münzen davonkarren müssen. Wir wissen, dass sie das nicht getan hat.«
    »Um herauszufinden, wie viele Fabergé-Modelle existieren und was sie auf dem freien Markt wert sind, müssen Sie mit einem Schmuckexperten sprechen. Was die Münzen angeht, kann ich Ihnen versichern, Detective, dass sie nur die richtige nehmen musste. Nur eine einzige Münze, die Faruk besaß, und ich kenne viele Leute, die dafür einen Mord begangen hätten.«
    »Vielleicht hat sie sie genommen«, sagte ich. »Wenn Sie uns die Münze vielleicht beschreiben –«
    »Queenie – so haben Sie sie doch genannt, nicht wahr? – Queenie hat die Münze, von der ich rede, nicht.« Stark lächelte mich an. »Die ist nämlich auf verschlungenen Pfaden in unseren Händen gelandet. Ich wollte damit nur sagen, dass unter all den Raritäten, die Faruk erwarb, eine allein durchaus ein Vermögen wert sein kann.«
    »Nun, was ist mit der Münze, die Sie eben erwähnt haben – die bei Ihnen gelandet ist. Vielleicht gab es davon noch ein Exemplar.«
    »Ah, Ms. Cooper. Das ist der Stoff, aus dem die Träume sind – so wie der Malteser Falke, dem ein Privatschnüffler hinterherjagte. Diese Münze – unsere Münze – war ein Adler, und ich bin mir hundertprozentig sicher, dass es davon auf der ganzen Welt nur eine gibt.«
    »Aber Sie haben die CIA und den Secret Service erwähnt«, sagte Mike. »Würden Sie uns bitte erklären, was es damit auf sich hat?«
    »Sie sollten die Geschichte wohl besser kennen, Detective. Möglicherweise bringt Sie das bei Ihren Ermittlungen auf eine brauchbare Schiene. Hat einer von Ihnen schon mal vom Doppeladler gehört?«
    Stark ging zu einer Vitrine an der gegenüberliegenden Wand. Er holte einen kleinen Schlüssel aus seiner Brusttasche, schloss die Vitrine auf und nahm ein schwarzes Lederkästchen vom obersten Fach.
    Er setzte sich, öffnete das Kästchen und betrachtete die große Münze, bevor er sie uns reichte. »Das hier ist wohlgemerkt nur eine Kopie des echten Goldstücks. Aber sie ist vielleicht die schönste Münze, die je geprägt wurde.«
    Ich nahm die glänzende Münze aus ihrem Nest und fuhr mit dem Finger über sie. »Sie ist wunderschön.«
    Stark nahm einen Zettel, der innen am Deckel des Kästchens befestigt war. »Das ist ein Ausschnitt aus dem Auktionskatalog, als wir das Stück verkauften. Er beschreibt sie besser, als ich es kann.« Er paraphrasierte, was auf dem Zettel stand.

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