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Der letzte Abend der Saison

Der letzte Abend der Saison

Titel: Der letzte Abend der Saison Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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bleiben und den anderen vorbeilassen konnte.
    Er schaute auf seinen Nacken und fragte sich, was wohl passieren würde, wenn er die Faust genau dorthin haute und dann die Hände faltete, wenn der Kerl zu Boden ging und sie irgendwo unters Kinn donnern ließe und dann zuträte, ohne an irgendetwas zu denken außer, dass es weicher war, als er dachte.
    Es war nur ein kurzer Gedanke. Jetzt beruhige dich mal.
    Vom bloßen Gedanken daran hatte er angefangen zu schwitzen.
    Sie verließen das Schiff und bogen hinter dem Steg nach links. Die Sonne hatte den Tau getrocknet und er zog die Schuhe aus und ging neben dem Weg im Gras zum Badeplatz. Wir werden jedenfalls baden, dachte er. Das wird für dieses Jahr das letzte Mal sein, und fast auch das erste.
    Die Menschen hatten sich zerstreut und er sah einige weiter vorn und ein paar hinten, aber sie konnte er nirgendwo sehen. Er ging auf die Nordseite.
    Er nahm einen Stein auf und warf ihn in die Bucht. Dann noch einen.
    »Könnte sein, dass da unten hinter den Steinen jemand liegt.«
    Er antwortete nicht.
    »Einen Stein aufs Hirn.«
    »Das werden wir ja sehen, C-h-r-i-s-t-i-a-n«, sagte er.
    »Jetzt fang nicht schon wieder damit an. Was ist denn los mit dir?«
    »Nichts.«
    »Dann hör auf damit.«
    Er antwortete nicht.
    »Immer locker bleiben.«
    Ein paar Büsche wuchsen am Ufer und sie legten die Badetücher vor einen, auf dem ein paar Handtücher zum Trocknen aufgehängt waren, und als sie sich gerade hingesetzt hatten, kam ein Mann vorbei, holte die Handtücher und schaute sie komisch an, als sie die ersten Bierdosen aufmachten und den Kassettenrekorder anstellten.
    Die Musik donnerte auf die Schärenlandschaft ein. Es ist schon komisch, wir können jemanden hören, der irgendwas draußen auf einem Boot sagt, aber die da draußen können uns hier kaum hören, dachte er und drehte die Lautstärke noch etwas höher und er sah, wie alle rundherum die Köpfe nach ihnen verdrehten. Er machte noch etwas lauter. Warum kommen die nicht her und beschweren sich? Das ist doch ein saublödes Lied.
    »Ich kann nicht mehr hören, was ich denke«, sagte Christian, bat ihn aber nicht, etwas leiser zu machen.
    »Da musst du dir keine Gedanken machen.«
    »Was?«
    »Und, spielt das irgendeine Rolle?«, brüllte er.
    »Hä?«
    »Ich drehe etwas runter«, sagte er und drehte am Lautstärkeregler und lächelte einem Mann zu, der zehn Meter weiter entfernt lag und ausgesehen hatte, als sei er in Begriff einzugreifen.
    Sie gingen zum Wasser hinunter und er hatte gedacht, dass es wärmer sein würde. Die Tätowierungen auf Christians Körper sahen im Sonnenlicht und den Spiegelungen der Wasseroberfläche schwarz aus.
    Christians Schädel leuchtete wie eine Kugel oder ein Ball, als er abtauchte. Er sieht lebensgefährlich aus, dachte er. Alt. Das ist die Rasur.
    Er hatte sich ziemlich viel Scheiße anhören müssen, weil er sich nicht den Kopf rasiert hatte, aber er wollte einfach nicht. Er wusste nicht, warum. Vielleicht war es das Aussehen, aber das war ihm eigentlich nicht so wichtig. Vielleicht wollte er einfach nicht am Kopf frieren.
    Sie gingen hinauf.
    »Man geht raus, wenn es am besten ist«, sagte Christian.
    »So ist es immer.«
    »Genau«, sagte Christian. »Verdammt, war das zuerst kalt.«
    »Ja.«
    »Dann wurde es richtig gut.«
    »Ja.«
    »Wirf mal ein Bier rüber.«
    »Die sind nicht mehr kalt.«
    »Hattest du nicht Kühlaggregate?«
    »Hab vergessen sie ins Eisfach zu legen.«
    »Aber das Bier vorhin war doch kalt.«
    »Inzwischen ist es aber warm geworden.«
    »Gib mir eins. Am besten alle, dann lege ich sie da unten ins Wasser.«
    »Tolle Idee, Christian.«
    Er spielte etwas Musik für Christian, als der zum Ufer und ein wenig weiter hinaus ging, ein Loch grub und die Dosen hineindrückte, drehte den Song aber ab, als er zurückkam.
    »Was denkst du, wie lange es das Loch da geben wird?«
    »Was?«
    »Dieses Loch da, das wird bald vom Wasser weggespült sein.«
    »Quatsch.«
    »Es wird bald kein Loch mehr geben.«
    »Ich habe sie ordentlich fest reingedrückt.«
    »Du kannst deine ja dalassen, wenn du willst, aber geh und hol mir meine zurück, denn ich will sie heute noch trinken«, sagte er.
    »Was quatschst du denn da?«
    »Das ist ziemlich einfach.«
    »Wenn du sie haben willst, kannste sie dir selber holen, verdammt noch mal.«
    »Du hast sie dahin gelegt.«
    »Schließlich hast du gesagt, dass das eine gute Idee ist.«
    »Ich habe nur Spaß gemacht.«
    »Du musst immer so

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