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Der letzte Aufstand

Der letzte Aufstand

Titel: Der letzte Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas David Carter
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auf‘s Maximum, so dass der Regler an der oberen Plastikeinfassung ankam. Dann erhob er sich und verliess die schützende Hecke. Die zwanzig Schritte bis zur Rampe ging er bedächtig. Einfach nicht durch hastige Bewegungen auffallen. Vor kurzem hatte es hier noch von Reportern gewimmelt, da fiel ein Mann ein wenig später ja sicher nicht auf. Hätte ja sein können, dass er ein Reporter war, der sich verlaufen hatte.
    Niemand bemerkte ihn. Bei der Rampe angekommen veränderten sich die Geräusche, die seine Schuhe verursachten. Vorher auf dem Kies war es ein Knirschen gewesen, jetzt auf dem Betonboden waren seine Turnschuhe kaum zu hören. Er ging an dem weissen Peugeot vorbei, den die Frau vorher hier abgestellt hatte. Dann war er oben und stiess die Glastür auf, durch die die drei vorher gegangen waren. Das Gerät trug er wie eine Waffe vor sich. Das sah ein wenig aus als lese er irgendwelche Werte von dem Gerät ab.
    Kaum war er drinnen, hörte er Stimmen, die durch das Gebäude hallten. Ein langer Flur lag vor ihm. Bilder hingen an der Wand. Pflanzen standen der Wand entlang in Töpfen am Boden. Eine Kommode mit einer Skulptur darauf war nicht ganz bündig an die Wand heran gestossen worden. Melbar ging zu der Kommode und rückte sie leise zurecht. Es war kaum zu hören.
    Er blickte um sich. Niemand schien das Gefängnis hier zu bewachen. Keine Wachen, ausser dem Mann beim Gate draussen. Das war perfekt. So würde ihn auch niemand an der Berichtigung der Ereignisse in dieser Welt hindern.
    Er ging den Flur hinab, folgte den Stimmen, die angeregt miteinander zu diskutieren schienen. Noch einmal überprüfte er die Einstellungen auf dem Gerät. Die maximale Feuerkraft des Gerätes hatte er noch nie angewendet. Aber wenn sich das Gerät so verhielt, wie er es vermutete, dann würde die Wirkung sofortig sein. Dann würde der Text, den er eingesprochen hatte, sofort jeglichen anderen Glauben, jede andere Überzeugung in den Gehirnen der Leute überschreiben. Sie wären dann innerhalb von Sekunden auf seiner Seite. Sie würden zwar nicht wissen wieso das so war, aber war das im menschlichen Leben nicht sowieso der Fall? Wer wusste schon ganz genau, wieso welche Überzeugung im eigenen Gehirn dominant war? In einem gewissen Sinne war doch alles einfach Zufall. Und heute half er diesem Zufall ein wenig nach. Wenn die Welt dann mal ihm gehörte, würden die Leute ihm dankbar sein.
    Melbar wollte den Überraschungseffekt auf seiner Seite haben, deshalb begann er nun zielstrebig und rasch auf die Stimmen zu zu gehen. Einmal in dem Zimmer, musste er das Gerät auf jede einzelne Person richten, damit die Strahlen ihre Wirkung entfalten konnten. In seinem Geiste sah er, wie er zuerst die unmittelbar Nächsten attackierte und dann sukzessive alle Menschen in dem Raum bekehrte. Er wusste zwar nicht, wie viele Leute in dem Zimmer vor ihm waren, aber mehr als fünf oder sechs waren es bestimmt nicht, dachte er.
    Jetzt sah er die Leute. Es waren dieselben, die vorher vor der Glastür standen. Und dann erkannte er ihn. Er war grösser, als er im Fernsehen wirkte. Aber es war eindeutig Palms, der Nobelpreisträger. Noch hatte niemand registriert, dass er mit leisen Schritten auf sie zukam. Um die volle Feuerkraft des Gerätes zu nutzen, musste er noch ein wenig näher heran. Noch drei Schritte, dann war das Schicksal von Palms Organisation so gut wie besiegelt.
     
     
    Helena drehte ihren Kopf, als sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung sah. Sie hatte sich das Bild auf dem Video so gut gemerkt, so dass sie ihn sofort erkannte.
    „Das ist doch der Mann!“, sagte sie und pochte Palms an den Oberarm. Palms blickte sich um.
    „Melbar!“, sagte er laut. Er machte einen Schritt auf Melbar zu, konnte aber den Fuss nicht mehr aufsetzen. Als erlitte er einen plötzlichen Hirnschlag, begann er zu torkeln und musste sich an der Wand abstützen um nicht umzufallen.
    Helena eilte zu ihm und stütze ihn. Doch aus heiterem Himmel verlor sie selbst allen Halt. Die eigenen Gedanken schienen sich zu überstürzen, purzelten plötzlich plump über sich selbst. Schwindel übermannte sie und sie musste sich auf den Boden setzen. Orientierungslos. Und dann ging ihre eigene Identität weg, als sei sie in ihrem Kopf nur ein Gast gewesen. Plötzlich war die Welt eine andere. Und sie selbst mit ihr.
    Yeva verstand zwar nicht, was hier vor sich ging. Doch es war nicht schwierig, eine Verbindung zwischen dem Gerät, das der Mann in den Händen trug, und

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