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Der letzte Aufstand

Der letzte Aufstand

Titel: Der letzte Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas David Carter
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nun zur richtigen Zeit wecken, falls sie aus irgendeinem haarsträubenden Grund einnicken sollten. Alles in der ATO wurde doppelt und dreifach gesichert; man konnte sich einfach keine Fehler erlauben.
    Als Guillaume auf dem Rücken neben Yeva lag, schloss er die Augen und ging das ganze Geschehen von heute Morgen noch einmal im Kopf durch, nur diesmal rückwärts. Palms war der Überzeugung gewesen, dass es die psychische Verdauung fördere, wenn man das Erlebte rückwärts durchging. Also wurde genau das getan. Man folgte den Vorgaben von Palms und Mesic, anderes wurde nicht berücksichtigt. Vor seinem inneren Auge sah Guillaume also wie sie mit dem Taxi in die Stadt gefahren waren, wie sie Jean bei Kahil und Lea abgegeben hatten, wie sie ihn in Les Halles überwältigt hatten und wie sie die Sache vorbereitet hatten. Er ging den Tag rückwärts durch, bis er beim Moment des Aufwachens angekommen war. Damit war der erste Teil der Eichung abgeschlossen.
    Der nächste Teil war die eigentliche Schulung der Intention, die zunächst daraus bestand, alle Details des kommenden Anschlags durchzugehen: Zeit, Name und körperliche Merkmale des Kunden, Vorgehen, genaue Route des Kunden zum Anschlagsort, memorieren der Pläne der Liegenschaft, wo der Anschlag stattfand, einfach alles, was irgendwie von Nutzen sein könnte.
    Danach ging es darum, das Projekt zu einem Lebensinhalt zu machen. Man musste sich als B-Team-Mitglied mit dem Wunsch durchtränken das Attentat zu stoppen. Nichts durfte wichtiger sein, nichts durfte ablenken. Pure Intention.
    Der Eichungsprozess dauerte eine knappe Stunde.
     
    ZWEITER ANSCHLAG 2. März
     
    ZEIT:23.08 PM - Hotel Ritz, Paris

 
    KUNDE:Takashi Mito - 31 Jahre alt
    Eltern: verstorben
    Schwester: Jennifer Mito, wohnhaft in Tokio
     
    Beschreibung Takashi Mito:
    Schwarze, lange Haare; dunkelbraune Augen; Grauer Anzug; Weisses Hemd; dunkelrote Krawatte; hellbrauner Mantel
    Schwarzer Schirm
     
    PROZESS:Giftgas befindet sich in einer Kanüle im Mantel des Kunden, linke Innentasche.
    Kunde injiziert den hochgiftigen Stoff in die zentrale Belüftungsanlage, flieht danach mit Atemmaske, die er im Vorfeld hinter der Lüftungsanlage versteckt hat. Gift wirkt sehr schnell. Erste Tote um 23.09. Keine Überlebenden.
     
    Den Spätnachmittag verbrachten die beiden mit der zweifachen Kontrolle der Geräte und danach mit leichtem Training im hoteleigenen Fitnessclub. Nicht zu wild, einfach genug um die Sinne scharf und das Denken frisch zu halten. Yeva schwamm mehrere Runden im Pool, der als schönstes privates Schwimmbad in Paris vermarktet wurde, und tatsächlich Gefühle von Grandeur und Adel aufkommen liess, während Guillaume auf dem Laufband joggte. Gegen acht Uhr abends liessen sie sich im Restaurant L‘Espadon im Ritz mit einem delikaten sechsgängigen Menu verwöhnen
    Nach dem Abendessen gingen sie auf ihr Zimmer zurück, ein sogenanntes Deluxe Zimmer, welches einem für 980 Euro eine ganze Nacht lang gehörte. Das Zimmer, mit Blick auf den Place Vendome, hatte einen Balkon mit einer schweren Flügeltür und breiten Fenstern. Die Waffe stand wieder genau so dort, wie Guillaume sie heute früh hingestellt hatte. Yeva hatte sie in der Zwischenzeit zweimal überprüft und wieder an denselben Ort gestellt.
    Guillaume steckte sich den Begleiter ans Ohr, überprüfte seine Ausrüstung, die an seinem Gürtel hing, öffnete die Tür zum Balkon und trat hinaus in die Nacht.
    Der Place Vendome war nachts ein Spektakel mit all den Lichtern, die ihm einen goldenen Glanz verliehen. Unzählige Postkarten, die man in Souvenirläden oder an Kiosken kaufen konnte und die den Platz abbildeten, sprachen klar für seine romantische Schönheit, die des Nachts umso grösser wurde.
    „Guillaume an A-Team. Seid ihr da?“
    „Wo sollen wir auch sonst sein?“, kam Lucs trockene Antwort.
    „Wir geben dir in fünf Minuten einen Status-Update.“, sagte Danielle.
    Yeva kam auf ebenfalls auf den Balkon und lehnte sich an das schwarze Eisengeländer. Sie hatte ihren Begleiter wieder auf der linken Seite angeknipst und trug den Gürtel mit den Handschellen, dem Messer und dem Tazer. Am Arm prangte ihre ATO-Armbinde.
    „Lea, bist du auch da?“, fragte sie ins Mikrofon.
    „Ja, bin auch hier.“
    „Wie geht es Jean?“
    „Der arme Kerl schläft immer noch. Hat ein wenig Fieber. Wir werden wohl erst morgen mit der Befragung anfangen können. Kahil hat‘s zwar schon mal versucht, aber der ist noch total ab der Rolle, wenn

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