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Der letzte Aufstand

Der letzte Aufstand

Titel: Der letzte Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas David Carter
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Finger ruhig am Abzug und hatte den Zoom ihrer Waffe so eingestellt, dass sie fast alles, was von links über den Platz kommen würde, sah.
    Ein Taxi fuhr an Guillaume vorbei und hielt vor dem Ritz. Guillaume schoss ein weiteres Foto des Monuments und ging fast bis zum Ende des Platzes, so dass er sich Takashi sofort an die Fersen heften konnte, wenn er den Patz betrat.
    „Er müsste jetzt jeden Moment auftauchen“, sagte Danielle.
    „Geduld ...“, sagte Guillaume.
    „Noch kein Kunde in Sicht!“, bestätigte Yeva.
    Die Sekunden tickten wie ein dickflüssiger Brei an der Seele vorbei.
    „Es ist 23.02 Uhr. Er müsste jetzt auf dem Platz sein.“, sagte Luc näselnd. Der Mathematiker war irritiert. Er klopfte mit einem Kugelschreiber auf seinen Schreibtisch, was im Begleiter deutlich zu hören war.
    „Leg den Kuli hin!“, sagte Lea.
    „Entschuldigung. Ist er angekommen?“, hakte Luc noch einmal nach. Man hörte wie der Kugelschreiber auf die Tischplatte gelegt wurde und dann davon rollte.
    „Kein Kunde in Sicht ...“, sagte Yeva. „Ich hab die ganze linke Seite des Platzes im Visier, da ist niemand.“
    „Stimmen unsere Uhren?“, fragte Danielle.
    „Die Uhr auf dem Place Vendome zeigt jetzt 23.03, der Zeiger sprang gerade eine Zahl weiter.“, bemerkte Guillaume. „Ich geh mal zügig zur Kreuzung bei der Rue de la Paix. Vielleicht ist er dort im Anmarsch ...“
    Man hörte wie Guillaume schnellen Schrittes davon ging.
    „Einfach nicht auffallen, Guillaume!“, sagte Yeva.
    „Verdammt! Da stimmt was nicht!“, fluchte Luc. „Er müsste seit einer Minute auf dem Platz sein.“
    „Leute, das ist ein Code 3!“, sagte Kahil. Er und Lea sassen im Monitorzimmer. Vor sich hatten sie einen breiten Plasmabildschirm, der alles, was Guillaumes Begleiter aufzeichnete, wieder gab. Kahil stellte seine Teetasse neben die Tastatur.
    „Verdammt, verdammt ...“
    Luc kritzelte jetzt wie wild auf einem Papierblock herum. Im Hintergrund hörte man wie Danielle auf ihn einredete. „Bleib ruhig. Es ist erst unser zweiter Einsatz. Wir leiten den Code 3 ein!“
    „Verdammt ...“, sagte Luc noch einmal.
    Im Begleiter ertönte ein Notsignal. Ein tiefer Ton, dreimal nacheinander. Danielle und Luc hatten den Notfall ausgelöst.
    „Ich bin auf der Kreuzung. Kein Kunde zu sehen.“
    „Dreh dich mal nach rechts zur Rue des Capucines. Ich glaube ich hab dort einen Mann im Anzug gesehen“, sagte Lea.
    Guillaume drehte sich, doch es war nur ein alter Herr in einem Anzug mit hellem Mantel. Kurz darauf piepste es erneut im Begleiter.
    „Kundenname?“
    „Takashi Mito, Paris“, antwortete Luc.
    „Einen Moment ...“, kam die Antwort.
    Der Moment schien ewig zu dauern. Luc biss auf seinen Fingernägeln herum, während Danielle ein Stossgebet in den Himmel sandte.
    „B-Team, Stufe rot. Kunde betritt soeben den Aufzug im Foyer des Hotel Ritz. Er ist unterwegs zum Belüftungsschacht im Keller des Hotels. Er hat einen Passepartout für den Aufzug. Es bleiben neunzig Sekunden bis zur Sekunde X.“
    Eine automatische Stimme begann im Hintergrund des Begleiters langsam und ruhig im Sekundentakt rückwärts zu zählen.
    „Neunundachtzig, achtundachtzig ...“
    Yeva hatte die Waffe an Ort und Stelle liegen gelassen, kaum hatte sie die Worte B-Team, Stufe rot gehört. Innerhalb von zwei Sekunden hatte sie das Zimmer hinter sich gelassen und die Tür hinter sich zugezogen. Sie spurtete den Gang im zweiten Stock entlang zu den Aufzügen.
    „Zweiundachtzig ...“
    Yeva erkannte sofort, in welchem Aufzug Takashi unterwegs war, da die Lichtanzeige angab, dass der rechte Aufzug soeben im Keller ankam. Mit dem Messer in der rechten Hand, dessen Klinge sie zwischen die Lifttüren stiess, schob sie die hydraulischen Türen langsam einen Spalt auf. Dann versorgte sie das Messer wieder in das Etui am Gurt und zog die beiden Lifttüren auseinander. Vor ihr war der Liftschacht, gute fünfundzwanzig Meter tief. Zwei Drahtseile hingen in der Mitte des Schachts, unzählige verliefen der Schachtwand nach. Yeva schaute kurz um sich. Auf einem kleinen Tischchen neben dem Lift stand eine Blumenvase auf einem Tischtuch. Ohne Rücksicht auf die schönen Tulpen zog Yeva das Tischtuch unter der Vase hervor, wickelte es um ihre Hände und sprang.
    „Fünfundsiebzig ...“
    Sie kriegte das eine Drahtseil knapp zu fassen. Ihre Finger verkrallten sich mit dem Tischtuch als Schutz um das Metallseil. Dann ging es abwärts. Das Gleiten liess Hitze entstehen,

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