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Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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könnte die Regierung diese Green-Pines-Geschichte zusammengestrickt haben, ohne zuvor Anweisungen von ihren ... Drahtziehern erhalten zu haben.
    Großer Gott! Habe ich das alles wirklich gerade gedacht? Sie schüttelte den Kopf. Ich habe jetzt schon Kopfschmerzen, und der Tag hat noch nicht einmal angefangen!
    »Ich muss Admiral Theisman zustimmen«, sagte Lewis leise, aber entschieden. »Und bitte nehmen Sie es mir nicht übel, Linda, aber wenn das hier wirklich der Desinformation dienen soll, dann weiß ich verdammt noch einmal nicht – Verzeihung, Madame Präsidentin! –, worüber wir hier desinformiert werden sollen! So sehr ich mich auch bemühe, mir fällt einfach kein vernünftiger Grund ein, warum Mesa versuchen sollte, die Republik Haven davon zu überzeugen, wir stünden zusammen mit den Mantys schon seit Jahrhunderten auf einer interstellaren Abschussliste! Warum sollte sich jemand auf Mesa so etwas ausdenken? Das würde doch unsere Beziehung zum Sternenimperium völlig durcheinanderrütteln! Das könnte uns doch davon überzeugen, wir hätten einen gemeinsamen Feind! Und dann könnten wir uns ihm auch gemeinsam entgegenstellen!«
    »Da hat Admiral Lewis wirklich nicht unrecht, Madame Präsidentin«, stimmte Denis LePic zu und kniff nachdenklich die Augen zusammen. »Und dann ist da noch etwas. Cachat und Zilwicki haben unabhängig voneinander bestätigt, es habe eine Explosion gegeben, die das ›Gamma Center‹ von diesem Simes zerstört hat. Auch wenn ich bereit bin zuzugeben, dass eine gute Desinformationskampagne genügend Einsatz erfordert, um sie plausibel wirken zu lassen, fällt es mir doch ein wenig schwer zu glauben, dass selbst jemand wie Manpower eine Atombombe im schweren Kilotonnen-Maßstab mitten zwischen den Wohngebieten ihrer eigenen Top-Manager zünden soll, nur um uns so eine Geschichte auftischen zu können.«
    »Und angenommen, McBryde habe genau gewusst, wovon er da redet, dann ergibt es zumindest ansatzweise Sinn, dass Manpower – oder dieses ›Mesanische Alignment‹ – sich so sehr wie eine aggressive Sternnation aufführen soll«, gab Theisman zu bedenken. »Das wäre ja schließlich eine aggressive Sternnation, nur dass das bislang noch niemand begriffen hätte.«
    »Oh, ich wünschte wirklich, die beiden hätten auch diesen McBryde mitbringen können«, seufzte Pritchart inbrünstig. Als Theisman ihr einen vielsagenden Blick zuwarf, hob sie reuevoll-abwehrend die Hände.
    »Ich weiß – ich weiß!«, sagte sie. »Wenn das alles wirklich stimmt, dann können wir von Glück reden, dass wir überhaupt etwas davon erfahren haben – der Glücksfall, dass auch dieser Simes jetzt bei uns ist, lässt sich dann kaum noch in Worte fassen. Langfristig wird er sich gewiss als unfassbar wertvoll erweisen – wenn das alles stimmt, heißt das! –, aber er ist eben ein Technikspinner.« Angesichts der Wortwahl seiner Präsidentin zuckten Theismans Mundwinkel, und sie drohte ihm warnend mit einem Finger. »Jetzt grinsen Sie mich bloß nicht so an, Mr. Theisman! Stellen Sie sich diesen Simes doch einfach als ein Gegenstück zu Shannon Foraker vor!« Der Anflug eines Lächelns auf Theismans Gesicht verschwand, und Pritchart nickte. »Ganz genau. Und entsprechend gewaltig werden die Lücken in allem sein, was er uns an Informationen über politische oder strategische Militärinformationen liefern kann, ganz egal, wie gründlich man ihn befragen wird.«
    »Und das setzt voraus, es gäbe eine Möglichkeit, alles zu verifizieren, was er uns berichtet«, gab Trenis zu bedenken. Sie alle blickten den Vizeadmiral an, und sie zuckte mit den Schultern. »Sämtliche Angehörigen unserer Navy-Streitkräfte, die über entscheidende Informationen verfügen, sind vor tiefergehenden Befragungsmethoden geschützt. Das hilft gegen sämtliche Wahrheitsdrogen, die uns bekannt sind. Aber wir haben natürlich immer die Möglichkeit in Erwägung gezogen, dass es noch weitere Drogen geben könnte, von denen wir bislang noch nichts wissen. Wir müssen wohl davon ausgehen, dass die Mesaner sich dessen ebenso bewusst sind wie wir – ich meine, wir sollten doch nicht vergessen, wo deren traditionellen Fachgebiete liegen! Und wenn jemand tatsächlich so skrupellos ist, wie McBryde und Simes das geschildert haben, und dessen Sicherheit bislang so effektiv war, dass das alles uns buchstäblich jahrhundertelang verborgen geblieben ist, dann muss ich doch davon ausgehen, dass sie wahrscheinlich auch eine Art

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