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Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sein, das Ganze zu koordinieren. Und wir haben genug Erfahrung darin, die Republik zu koordinieren, um zu wissen, was für eine gewaltige Aufgabe das sein kann, selbst wenn man sich nicht darum sorgen muss, jegliche Kommunikationskanäle immer im Verborgenen zu halten. Und in einem Falle wie diesem wäre das wohl von ganz besonderer Bedeutung! Schließlich bezweifle ich doch sehr, dass die ihre Schläfer ganz so tief in der Gesellschaft verankern können, wie Sie das gerade beschrieben haben. Es muss zumindest irgendwo Kontakte geben, wenn die nicht das Risiko eingehen wollen, ihre Aktiva vor Ort zu verlieren, einfach bloß, weil jemand stirbt, bevor er dazu kommt, seinem Sohn oder seiner Tochter zu erklären: ›Übrigens, in Wirklichkeit sind wir Geheimagenten des Mesanischen Alignments. Hier ist deine geheime Dechiffrier-Ausrüstung. Halte dich bereit, auf Frequenz X jederzeit vom Bösen Meister der Galaxis kontaktiert zu werden, damit du dann die Gesellschaft verraten kannst, in der du dein ganzes bisheriges Leben verbracht hast.‹«
    »Das stimmt wohl.« Theisman nickte. »Aber auch diese Kontakte müssen verdammt gut verborgen sein – vor allem, wenn bislang niemand einen Grund hatte, danach Ausschau zu halten.«
    »Dem muss ich zustimmen, Sir«, sagte Victor Lewis. »Allerdings hat Madame Präsidentin gerade noch einen wichtigen Punkt angesprochen. Damit das alles funktionieren kann, müssen die sich geradezu fanatisch das eherne Prinzip verinnerlicht haben, immer alles möglichst einfach und verständlich zu halten.« Rau lachte LePic auf, und der Admiral lächelte ihm zu – aber nur sehr kurz. »Ich rede hier nicht von ihrer Gesamtstrategie, Sir. Ganz offensichtlich hatten die dabei keinerlei Skrupel, in wirklich gewaltigen Maßstäben zu denken! Aber wenn die es wirklich geschafft haben, das alles so lange geheim zu halten, und wenn die tatsächlich mittlerweile so weit sind, bald den roten Knopf zu drücken, dann müssen die über die besten Geheimagenten verfügen, die es in der Geschichte der Menschheit jemals gegeben hat. Und aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen eines sagen: Um das hinzubekommen, müssen die verdammt skrupellos vorgegangen sein, was das Setzen von Prioritäten und das Abschätzen von Risiken angeht. Wahrscheinlich werden die bereit sein, alles so kompliziert werden zu lassen, wie es eben erforderlich ist, um etwas zu erreichen, was ihnen entscheidend erscheint, und wahrscheinlich arbeiten die auch im ganz großen Maßstab. Aber die werden auf keinen Fall in einem größeren Maßstab vorgehen, als ihnen absolut unerlässlich erscheint.«
    »Das passt zu allem, was wir bislang gesehen haben – vorausgesetzt natürlich, das, was den Mantys gerade widerfährt, sei tatsächlich Teil der Strategie, die McBryde Cachat und Zilwicki gegenüber geschildert hat«, bestätigte LePic mit nachdenklicher Miene. »Die haben überall auf dem Spielbrett ihre Figuren, aber wenn man es ganz genau betrachtet, dann hat nichts davon, von dem tatsächlichen Angriff auf das Heimatsystem der Mantys abgesehen, allzu viele ihrer Truppen erfordert.« Gequält verzog der Justizminister das Gesicht, als ihm bewusst wurde, dass er ganz unwillkürlich bereits in den Begriffen einer Sternnation mit einer Streitmacht zu denken begonnen hatte, doch er ließ sich davon nicht beirren, sondern sprach weiter. »Tatsächlich ließe sich alles, was wir bislang gesehen haben, sogar mit immenser Sparsamkeit bewirken. Sie müssten Byng und Crandall für ihre Zwecke gewinnen, und vielleicht eine oder zwei Personen aus Kolokoltsovs unmittelbarem Umfeld. Dann bräuchte man nur noch jemanden, der militärisch gesehen in etwa in Ihrer Liga spielt, Tom, und schon hätte man die Flottenbewegungen, die letztendlich die Mantys in einen Konflikt mit den Sollys gestürzt haben. Anschließend wird das natürliche Trägheitsmoment der ganzen Sache – die Arroganz der Sollys, die der ganzen Liga inhärente Korruption, das Fehlen einer ernstzunehmenden politischen Kontrollinstanz, der Konkurrenzkampf zwischen den einzelnen Satrapien der Grenzsicherheit – alles immer weiter vorantreiben, ohne dass man noch sonderlich viel Arbeit und Mühe investieren müsste. In der Zwischenzeit konzentriert man die eigentlichen Anstrengungen auf etwas anderes – zum Beispiel das zu organisieren, worum es bei diesen ›Verhandlungspunkten‹ ging, mit denen McBryde versucht hat, Cachat dazu zu bewegen, ihn von Mesa fortzuschaffen. Dabei scheint doch

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