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Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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anblickten, »aber bislang hatten wir keinerlei Grund, von irgendwelchen äußeren Einflüssen auszugehen. Das wirft ein ganz neues Licht darauf, wieso wir plötzlich die ›Volksrepublik‹ am Hals hatten! Und wenn wir die Unterlagen vor diesem Hintergrund durchforsten, dann stoßen wir vielleicht auf etwas, nach dem zu suchen lange Zeit wirklich keinerlei Grund bestanden hat.«
    »Meinen Sie wirklich, die könnten dabei eine ernstzunehmende Rolle gespielt haben, Sir?«, erkundigte sich Trenis. Fragend wölbte der Justizminister eine Augenbraue, und der Vizeadmiral verzog das Gesicht. »Um ganz ehrlich zu sein, war das eine dieser Ausschmückungen, die mich am meisten auf den Gedanken gebracht hatte, es müsse sich um Desinformation handeln. Ich meine«, sie wandte sich Pritchart zu, »für eine anständige Verschwörungstheorie bin ich immer zu haben, Madame Präsidentin – die Geschichte der Volksrepublik hat uns weiß Gott empfänglich für so etwas gemacht! Aber die ganze Verfassung einer anderen Sternnation völlig außer Kraft zu setzen, ohne auch nur einen einzigen Fingerabdruck zu hinterlassen ...?«
    Der Admiral vollführte eine Handbewegung, um ihrer Verblüffung Ausdruck zu verleihen, doch Pritchart schüttelte den Kopf.
    »Eigentlich wäre ich sogar geneigt, das als Punkt anzusehen, der tatsächlich für McBrydes Schilderung spricht«, erwiderte sie und stieß ein raues Schnauben aus, als sie Trenis’ erstaunte Miene sah. »Wenn an der ganzen Sache irgendetwas stimmt, dann denken diese Leute ganz offensichtlich in sehr, sehr langen Zeiträumen – in Jahrhunderten, Admiral! Und was das angeht, denken Sie doch nur an die Chuzpe, die es erfordert zu glauben, sie könnten tatsächlich etwas derart Großes und Mächtiges wie die Solare Liga stürzen! Jeder, der bereit ist, sich auf so etwas einzulassen, würde die Destabilisierung von etwas so kleinem wie der Alten Republik von Haven doch bloß als ›kleines Aufwärmtraining‹ ansehen. Außerdem haben sie das vielleicht als Generalprobe betrachtet – dann konnten sie vor der eigentlichen Aufgabe noch ein bisschen üben!«
    »Angenommen, irgendjemand hätte etwas Derartiges tatsächlich zustande gebracht, dann würde die Tatsache, dass sie in derart langen Zeiträumen denken, sie außerordentlich gefährlich machen«, merkte Theisman nachdenklich an. LePic, Trenis und Lewis blickten ihn forschend an, doch Pritchart nickte nur. Ihre Miene verriet eine sonderbare Mischung aus Schroffheit und grimmiger Zustimmung, als folge der Kriegsminister genau ihren eigenen Schlussfolgerungen.
    »Denken Sie darüber nach«, forderte er seine anderen Zuhörer auf. »Wenn die bereit sind, so etwas auf der Basis ganzer Generationen anzugehen – wenn deren Strategen die ganze Zeit über bereit waren, auf ein Ziel hinzuarbeiten, das frühestens ihre Enkel oder Urenkel erleben werden ... Überlegen Sie sich nur, was für großartige Tarnungen die ihren Agenten zurechtlegen könnten! Wir reden hier vielleicht von zwanzig oder dreißig Generationen von Schläfern, um Gottes willen! Es könnte Leute geben – hier und jetzt, mitten in Nouveau Paris –, deren Familien schon seit drei- oder vierhundert Jahren mustergültige Bürger der Republik waren und die in Wahrheit für dieses Alignment tätig sind. Stellen Sie sich doch nur vor, wie sehr für etwas Derartiges die Geheimdienste unterlaufen worden sein müssen. Oder wie langsam und subtil sie darauf hinarbeiten könnten, politische Trends oder Vorgehensweisen zu beeinflussen. Oder die Medien.«
    Jetzt blickten die anderen ihn nicht mehr verwirrt an. Tatsächlich erbleichten alle drei sichtlich, als ihnen bewusst wurde, welche Tragweite das alles haben mochte.
    »Sie haben recht«, stimmte Pritchart ihm zu. »Andererseits sollten wir uns auch nicht zu übermäßigen Spekulationen hinreißen lassen. Die mögen ja vielleicht glauben, sie seien Übermenschen, aber ich wüsste nicht, warum wir sie ebenfalls für so etwas halten sollten. Ich zweifle kein bisschen daran, dass die genau das tun könnten, was Sie gerade beschrieben haben, Tom. Vielleicht haben die genau das mit der Alten Republik ja auch getan. Aber wie lange auch immer sie schon an der ganzen Sache arbeiten mögen, wie lange sie diese Veränderung der ganzen Galaxis schon planen, sie müssen immer noch darauf achten, dass das Ganze nicht übermäßig komplex wird. Die müssen es ja immer noch irgendwie im Griff behalten können! Sie müssen immer noch in der Lage

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